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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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nachdem Mack entschlossen war, nicht das geringste Lebenszeichen von sich zu geben. Er würde ohne Positionslichter, ohne Radar, ohne Sonar nach Frankreich fahren. Er hatte eine Karte der englischen Südküste, des Ärmelkanals und der bretonischen Nordküste und musste nur nach dem Kompass seinen Weg durch den pechschwarzen und vermutlich regengepeitschten Ärmelkanal finden. Denn er wollte unbedingt vor Beginn der Morgendämmerung, gegen halb sechs, in französischen Küstengewässern sein. Damit hatte er sieben Stunden für die Überfahrt.
    Mit 20 Knoten würde er es locker schaffen. Sollte die See das Boot aber entscheidend verlangsamen, würde es knapp werden. Mack betete, dass das Wetter nicht noch schlimmer wurde. Seine Gebete allerdings wurden nicht erhört. Wahrscheinlich deshalb, weil der Allmächtige es ihm ziemlich übel nahm, dass er zwei ehrliche, hart schuftende Fischer in den Ärmelkanal geworfen hatte.
    Kaum stand er am Steuer, wurde die See noch höher. Der Regen aus Südwesten prasselte nieder, und nach einigem Suchen fand er den Schalter für die Scheibenwischer, zwei riesige Blätter, die in großen Bögen das Wasser wegschaufelten.
    Mit 20 Knoten schlug sich die Eagle in den langen, achtern auflaufenden Seen bravourös. Würden die Wellen allerdings noch höher, würde sie zu tief eintauchen und noch mehr schlingern. Boote sind ganz eigene Wesen, und nach einer Viertelstunde am Steuer wusste Mack Bedford, von Kindesbeinen an mit der Seefahrt vertraut, genau, wo der Gashebel zu stehen hatte. Trotzdem war die Fahrt alles andere als angenehm; er musste sich höllisch konzentrieren, um Kurs 135 zu halten.
    Der Wind heulte, nahezu unablässig schlugen die Brecher über den Bug, trafen das Boot in aller Härte und strömten sturzbachartig über das Vordeck. Der Trawler aber hielt alles mühelos aus, stoisch kämpfte er sich durch die schweren Seen, und das überkommende Wasser floss schnell wieder ab. Mack sah den mächtigen Strahl, der sich vorn teilte, die gesamte Bootslänge entlangschwappte und sich hinten über das Heckwerk steuer- und backbords ins Meer ergoss. Das verdammte Dinge war fast so wasserdicht wie ein U-Boot.
    Auch die Dieselmaschinen beschwerten sich nicht. Gleichmäßig pochten sie vor sich hin, und Mack erleichterte ihnen ihre Aufgabe, indem er möglichst versuchte, mit dem Bug direkt in die Wellen zu tauchen. Nach einer Stunde schaltete er das Sonar an und versuchte herauszufinden, wie er die Geschwindigkeit über Grund bestimmten konnte. Was sich allerdings als zu kompliziert herausstellte, wenn er unter den vorherrschenden Bedingungen auch noch Kurs halten musste. So ließ er es bleiben und konzentrierte sich ganz auf die Fahrt.
    Sein Südostkurs würde ihn an die Nordspitze der Kanalinseln bringen, nah an Alderney heran, wo er 60 Grad nach Steuerbord abdrehen und östlich an Guernsey vorbeifahren wollte. Nichts warf Verfolger mehr aus der Bahn als plötzliche Kursänderungen, noch dazu mitten in der Nacht. Außerdem konnten Landhindernisse wie die großen Inseln im Kanal das Radar zuweilen stören.
    Laut GPS lag Alderney 50 Seemeilen vor ihm, zweieinhalb Stunden. Es war halb zwölf. Mit dem Finger fuhr er über die Karte nach Süden zur französischen Küste, bis er auf einen kleinen Ort namens Val André zeigte. »Das sollte reichen«, murmelte er.

    Um Mitternacht war Fred Carter ausgekühlt, verdammt ausgekühlt. Sein Erster Maat Tom fror noch mehr, und noch immer waren sie eineinhalb Seemeilen von der Küste entfernt. Das waren die schlechten Nachrichten. Die guten lauteten: Sie waren von einem 3000-Tonnen-Frachter auf Ostkurs gesichtet worden, der mittlerweile direkt auf sie zuhielt. 20 Minuten später waren sie an Bord, in Decken gehüllt, zitterten noch immer, tranken aber heißen Kakao mit einem Schuss Brandy. Einige Besatzungsmitglieder saßen bei ihnen und waren über ihre Geschichte mehr als erstaunt.
    »Piraterie hier vor der englischen Küste? Unglaublich.«
    »Ich meine, wir sind hier doch nicht auf dem Amazonas oder so«, sagte Fred. »Er war ein ziemlich großer Typ, ein Ausländer, mit Vollbart.«
    »Stark wie ein Bär«, fügte Tom hinzu.
    »Halt die Klappe«, herrschte Fred ihn an. »Ich erzähle.«
    »Ich geb dem Skipper Bescheid«, sagte einer aus der Besatzung. »Wir müssen das melden. So ein Typ muss doch aus dem Verkehr gezogen werden.«
    »Und was ist mit meinem Boot?«, regte Fred sich auf. »Ich meine, verdammt noch mal, was passiert mit dem?«
    »Es

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