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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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das unter der Wüstensonne so auffallend geleuchtet hatte.
    Plötzlich kannte er die Antwort auf die unzähligen Fragen der Reporter. War Foche der Eigentümer von Montpellier Munitions? Natürlich. Hatten sie die Diamondhead hergestellt und an den Iran verkauft? Natürlich. Taten sie das noch immer? Angesichts der erschütternden Zeitungsmeldung heute Morgen? Mack Bedford hatte keinen Zweifel mehr. Ja, verdammt noch mal, natürlich. Aber wem konnte er das sagen? Wer würde ihm überhaupt zuhören? Niemand, so lautete die Antwort auf diese Frage. Ein Gedanke regte sich, den er selbst in seinen wildesten Träumen niemals für möglich gehalten hätte.
    Erneut standen ihm die Bilder seiner besten Freunde vor Augen. Der SEAL-Gunner Charlie O’Brien, der zusammen mit Billy-Ray Jackson im Panzer den Tod gefunden hatte; Chief Frank Brooks und Saul Meiers, die keine Chance gehabt hatten, als der zweite Panzer getroffen wurde. Vor seinem geistigen Auge sah er wieder die sengend-blauen Flammen, in denen die Besten, die er jemals gekannt hatte, gestorben waren. Er hörte wieder das ungewöhnliche Knistern, als die Hitze alles im Panzerinneren verschlang und sogar den Rumpf schmelzen ließ. Die Diamondhead war eine Waffe aus der finstersten Hölle, eine von Menschenhand geschaffene, im Labor verfeinerte Rakete, das Produkt der schwarzen Künste.
    Eine Weile lang starrte er nur auf das Gesicht des Mannes, der für ihre Herstellung verantwortlich war – Henri Foche war jetzt nicht mehr nur ein Politiker, der irgendwie für die Schließung der einheimischen Werft verantwortlich war. Er war jetzt der meistgehasste Mensch in Mack Bedfords Leben.
    Er rollte die Zeitschrift zusammen und stopfte sie in die Tasche. Dann ging er im Zimmer auf und ab, sah nach, wie das Spiel im Fenway Park ausgegangen war, und warf einen weiteren Blick auf die Bilder von Henri Foche. Das war also der Mann, den er in Harry Remsons Auftrag ermorden lassen sollte. Seit einer Woche war er mittlerweile damit beschäftigt, ohne dass er bislang einen Grund dafür gehabt hätte. Zumindest keinen persönlichen. Der einzige Grund war Harrys Entschluss, seine Werft zu retten. Jetzt allerdings hatte sich alles geändert. Grundlegend.
    Wieder steckte er die Zeitschrift in die Tasche, ging in den Flur und griff sich die Autoschlüssel vom Tischchen. Dann riss er eine Seite aus einem kleinen Notizblock und kritzelte zehn Ziffern darauf. Er verließ das Haus und überlegte, wohin er fahren sollte – denn wieder war er in der Stunde des Wolfs. Schließlich tat er den Gedanken ab, schlenderte zur Garage, riss das Tor auf und ließ den Buick an. Rückwärts stieß er hinaus, trat aufs Gaspedal, ließ den Schotter aufwirbeln und raste aus der Einfahrt.
    Oben im Haus hatte sich Anne unter einer Steppdecke auf dem Bett zusammengerollt; sie schlief nicht und hörte den Wagen, der angelassen wurde. O mein Gott, er verlässt mich, o mein Gott! Sie schob die Decke zur Seite, rannte zum geöffneten Fenster und rief durch das Fliegengitter. »Mack, Mack! Liebling, bitte, bitte, verlass mich nicht!«
    Sie kam zu spät. Sie sah nur noch, wie der Wagen aus der Einfahrt kurvte und verschwand. Reglos stand sie am Fenster und wiederholte: »Liebling, Mack, bitte geh nicht, bitte geh nicht. Verlass mich nicht. Du kannst mich nicht verlassen. Niemand liebt dich so wie ich.« Aber niemand hörte ihr zu. Das war sie gewohnt.
    Mack raste über die ruhige Küstenstraße zum Westteil der Stadt, mit 120 Stundenkilometern durchquerte er die Einfahrt zu Remsons Werft und bog, kaum langsamer, in Harrys Einfahrt ab, wobei er nur knapp an einem der Steinlöwen vorbeischrammte, der dort Wache hielt. Er sah auf seine Uhr. Kurz vor elf. Harry war vielleicht schon im Bett … aber dafür wird er aufstehen .
    Mack hielt vor dem Eingang zum Haus und drückte ohne zu zögern auf die Türklingel. Zwei Minuten lang keinerlei Reaktion, dann ging im Foyer Licht an, und die Tür wurde geöffnet.
    Harry empfing ihn in einem todschicken Morgenmantel aus dunkelrotem Samt mit dem goldenen Wappen der Werft auf der Brusttasche. »Großer Gott, Mack«, sagte er. »Weißt du, wie spät es ist?«
    »Natürlich weiß ich das. Glaubst du, ich hol dich abends um elf aus dem Bett, wenn es nicht wichtig wäre? Eine Stunde vor acht Glasen, richtig? Dem Ende der ersten Nachtwache.« Mack wusste, wie sehr Harry es gefiel, sich in der Seemannssprache zu unterhalten.
    Harry lächelte. »Komm rein, alter Junge. Trinken wir ein

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