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Mission Unterhose

Mission Unterhose

Titel: Mission Unterhose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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Hey! HEEEEY!«
    Aufgeschreckt sah Hannes zum Gartentor. Dort hüpfte ein Junge auf und ab, wackelte mit dem Kopf und schlenkerte wie verrückt seine Arme.
    »Hey!«, rief er, »Ich hab ’nen Flummi verschluckt!«
    Hannes sah hastig wieder in sein Heft. Das war Kalli. Er hatte nichts mit Kalli zu tun. Hannes wohnte am Ende der Siedlung und Kalli ganz an ihrem Anfang, also praktisch am anderen Ende der Welt. Hannes kannte Kalli nur vom Versteckspielen. Das machten die Kinder der Siedlung manchmal zusammen. Versteckspielen war das einzige Spiel, das Hannes gerne spielte. Er war ein guter Verstecker. Er wurde immer als Letzter gefunden. Kalli war kein guter Verstecker, weil er es witziger fand, mit lautem »Buh!« aus seinem Versteck herauszuspringen und dem Sucher einen höllischen Schrecken einzujagen.
    »Was machst du?!«
    Angestrengt versuchte Hannes so zu tun, als ob er Kalli nicht hören würde. Er wollte nicht mit Kalli reden. Er hatte sich noch nie mit Kalli unterhalten. Kalli war laut und lärmig und irgendwie stressig. Er und Kalli lebten sozusagen auf zwei verschiedenen Planeten. Zwischen ihnen waren hundert Milliarden Lichtjahre.
    »Wir sind die letzten beiden Überlebenden!«, rief Kalli. »Keiner da, außer uns. Alle schön im Urlaub, am Strand und so. Strand übrigens, da fällt mir einer ein, hör mal! Hörst du?!«
    Hannes überlegte, ob er schnell aufstehen und ins Haus gehen sollte.
    »Also!«, brüllte Kalli. »Liegt am Strand und spricht undeutlich! Weißte, was das ist?«
    Hannes zuckte mit den Schultern.
    »Nuschel!«, rief Kalli begeistert. »’ne Nuschel! Hahaha! Und weißte, wie die Nuschel heißt, wenn sie Schnupfen hat? Niesnuschel! NIESnuschel heißt die! Buahahahaha!«
    Kalli geriet komplett aus der Fassung über seinen eigenen Witz. Er schlug sich auf die Schenkel und hielt sich den Bauch vor Lachen.
    Hannes musste grinsen. Er wollte nicht grinsen, aber Kallis Lachen war ansteckend.
    »Und jetzt?«, fragte Kalli, als er sich endlich beruhigt hatte. »Ich komm mal rein, ja?«
    Hannes erstarrte vor Schreck. Er wollte niemanden in seinem Garten haben. Schon gar nicht Kalli. Was, wenn er die Witze nur gemacht hatte, um anschließend gemein zu sein? Oder wenn er kam und nicht mehr ging, sondern ewig blieb? Bis zum Abendbrot oder so?
    Kalli öffnete das Gartentor und breitete die Arme aus. Po wackelnd tänzelte er auf Hannes zu und sang dabei.
    »Hallo-ho-ho Leute,
    jetzt macht euch auf was gefasst!
    Hi-hi-hier kommt Kalli mit seiiiiner Shoooow!
    Haltet euch fe-hest, dupp-dupp-dupp-di-dapp,
    denn jeeeeetzt geht’s ab!«
    Hannes war fassungslos. Kalli war ganz eindeutig verrückt. Andererseits musste er zugeben, dass Kalli nicht schlecht sang, und sein Tanz war ulkig.
    Kalli verbeugte sich, als er bei der Liege angekommen war. »Danke, danke, danke! Danke für den Applaus, Leute!«
    Ohne dass Hannes es wollte, ließ er sein Heftchen los und klatschte brav in die Hände.
    Kalli grinste ihn an. Dann sah er gierig auf die Packung mit den Erdnusskeksen.
    »Kann ich einen?«
    Hannes zögerte. Wenn er Kalli einen Keks gab, würde er nicht mehr fortgehen, nie wieder, so viel war sicher.
    »Springt ’n Keks gegen die Wand, bricht sich ’nen Krümel«, sagte Kalli und sah Hannes auffordernd an. »Witz! Das war ein Witz! Nicht lustig?«
    Hannes schüttelte spontan den Kopf und bereute es augenblicklich. Wenn Kalli jetzt sauer werden würde, sah es schlecht aus für Hannes.
    »Okay«, sagte Kalli. »Guck mal die Biene da. Weißte, warum die summt? Weil die den Text vergessen hat!«
    Hannes geriet in Panik. Er war in die Hände eines durchgeknallten Witze-Erzählers gefallen.
    »Ich muss rein«, sagte er. »Ich muss … äh, ich muss noch mein Zimmer aufräumen. Meine Eltern kommen gleich. Die werden wütend, wenn es unordentlich ist.«
    Das stimmte natürlich nicht. Hannes’ Eltern wurden nie wütend. Sie waren sanftmütig bis zum Gehtnichtmehr. Sie konnten gar nicht brüllen, das Schlimmste, was sie konnten, war betroffen zu gucken. Kalli nahm Hannes das Benny-Hotton-Heft aus der Hand und sah sich den Umschlag an.
    » Wenn es Nacht wird in New York. Geheimauftrag für Benny Hotton «, las er. »Benny Hotton? Ist der so was wie James Bond?«
    »Ja«, sagte Hannes, obwohl er es nicht wirklich wusste. Er wusste lediglich, dass es Filme mit James Bond gab, weil die anderen Kinder sich regelmäßig darüber unterhielten, wie cool die waren. Aber er hatte noch niemals einen gesehen.
    »Haste den gestern

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