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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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betörend und ich schließe kurz die Augen. Vielleicht sollte ich mir auch schnell einen roten Streifen aufs Haar sprühen. Nur damit ich auch ein bisschen von Fynn gekrault werde.
    »Na, was meinst du jetzt?« Fynns Stimme holt mich in die Wirklichkeit zurück. »Sieht doch wirklich schon viel besser aus, oder?«
    Wie man’s nimmt. Der eine herausgeschnittene Streifen fällt zwar jetzt nicht mehr auf, aber dafür sieht es aus, als hätten Hellenburgs Friseurlehrlinge ihre allerersten Übungen an dem armen Hund gemacht.
    »Vielleicht auch noch etwas hier vorne«, sagt Karo und schaut ganz fachmännisch drein. »Und hier hinten am Bein. Dann müsste es gut sein.«
    Jana sieht mich über den Trockner an. »Alles okay, Mira?«, fragt sie leise und ich nicke zaghaft.
    Irgendwie wird mir gerade alles zu viel: Erst verzehre ich mich nach Fynn und jetzt bin ich bei ihm, aber kann es nicht richtig genießen, weil diese Katastrophe passiert ist.
    »Wir sollten es jetzt so lassen«, sagt Fynn. »Was meinst du, Mira?«
    Ich seufze tief. »Danke«, sage ich. »Jetzt kann ich nur noch beten, dass meine Eltern sich den Hund in nächster Zeit nicht so genau anschauen und dass sein Fell turboschnell nachwächst.« Ich grinse Fynn schief an. »Aber wirklich tausend Dank, dass du uns gleich geholfen hast!«
    »Ist doch klar, oder?« Vorsichtig stellt er den Hund wieder auf den Boden. »Gibst du mir deine Telefonnummer? Dann melde ich mich in den nächsten Tagen mal, um zu hören, wie es ausgegangen ist, okay?«
    Ich nicke und mein Herz fängt laut an zu klopfen. »Hast du einen Zettel da?«, frage ich, während die anderen schon mal mit Putzi rausgehen. »Meine Visitenkarten sind gerade alle«, und Fynn grinst.
    Dann verschreibe ich mich drei Mal, schaffe es aber beim vierten Anlauf doch noch: Mira, 35 86 92.
    Fynn nimmt den Zettel und steckt ihn in seinen Geldbeutel. Dann schaut er mir tief in die Augen. »Viel Glück, Mira. Und bis bald!«»Und? Hat er noch was gesagt?« Karo und Jana haben Yannick anscheinend schon mit Putzi vorausgeschickt und warten an der Haustür auf mich.
    » Bis bald hat er zur Abwechslung gesagt«, berichte ich. »Und dass er mich anrufen will.«
    Jana reibt sich die Hände. »Sieht ganz so aus, als hätte unser Liebeszauber funktioniert! Ich freue mich schon auf diesen genial-obergalaktisch-großen Eisbecher zu 80 Euro! Wann, hast du gesagt, macht die Eisdiele morgen wieder auf?«

Gibt es verschiedene Arten von Zeit?
So wie es verschiedene Eissorten gibt?
    W enn ja, habe ich heute anscheinend die Kaugummisorte erwischt. Und zwar eine Riesenportion! Seit Jana und Yannick wieder ins Auto gestiegen sind, habe ich das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt. Jedes Mal, wenn ich auf die Uhr schaue und der Meinung bin, dass jetzt mindestens eine Stunde vergangen sein müsste, sind es gerade mal drei Minuten. Höchstens.
    Vor lauter Verzweiflung fange ich an, mein Zimmer aufzuräumen, und denke dabei an Fynn. Wenn die Zeit auch weiterhin so langsam vergeht, habe ich bestimmt schon graue Haare, bis er mich anruft. Und einen Buckel und – waaaah! Das Telefon klingelt! Ich lasse alles fallen und liegen, hechte in den Flur, springe über einen quer liegenden Putzi und hauche »Mira Becker« in den Hörer.
    »Endlich habe ich deine Nummer herausgefunden!«, verkündet eine fröhlich klingende Stimme am anderen Ende der Leitung. »Ich war mir nicht sicher, ob du meine Mail bekommen hast!«
    Mit dem Telefon in der Hand sacke ich an der Wand entlang auf den Boden. Florian … Warum bebt in einem solchen Moment die Erde nicht und löst sich auf? Dann wäreich auf einen Schlag sämtliche Probleme los. Und zwar für immer …
    »Bist du noch dran?«, fragt der fröhliche Frosch.
    »Hm«, brumme ich in den Hörer. »Tut mir leid, aber du rufst gerade zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt an, weil, äh …« Komm, Mira, lass dir was Zündendes einfallen! Streng deine müden, verzweifelten Hirnzellen mal ein bisschen an! »Es ist nämlich so, dass ich, äh …«
    In diesem Moment fliegt die Wohnungstür auf und mein Bruder rennt mit einem lauten »Hallo Pira-Lira!« auf mich zu.
    Diesen blöden Spruch verzeihe ich ihm heute sogar ausnahmsweise, denn jetzt habe ich eine wunderbare Ausrede, Florian abzuwürgen. Juhu!
    »Pass auf, meine Mutter und mein Bruder kommen gerade nach Hause. Ich ruf dich später zurück!«, und prompt unterbreche ich die Verbindung.
    Nun kommt auch meine Mutter voll bepackt zur Tür herein. »Hallo, mein

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