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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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    Betreff: ???

    Hey Karo,
    warum warst du denn gestern so plötzlich verschwunden? Habe noch versucht, dich anzurufen, weil mein Mailprogramm immer wieder den Geist aufgibt, aber es war dauernd besetzt. Und noch eine zweite Frage: Hast du morgen Abend vielleicht Zeit? So um acht?
    Meld dich doch bitte mal.
    Ciao!
    Paul
    Ist es denn zu fassen? Ich merke, wie meine Wut wieder losbrodelt und die Antwort ist schnell geschrieben.

    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Datum: Mo., 29. April 14:05:38 ( MEZ )
    Betreff: Re: ???

    Warum ich verschwunden bin, kannst du dir sicherlich denken; und nein, morgen um acht habe ich keine Zeit.
    Und schon ist die Mail an Casanova unterwegs. Ist morgen Abend wohl jemand abgesprungen, was? Hat er zwischen Silvia und der Nächsten ein Stündchen frei. Na warte, Paulchen, da kannst du mich noch kennenlernen! Und um Mira auf dem Laufenden zu halten, schicke ihr die Mail gleich weiter. Wenn sie es dann immer noch nicht glaubt, kann ich ihr auch nicht mehr helfen.
    Und bis sie mir antwortet, werde ich erst mal in Ruhe nachlesen, was mein Horoskop zu dem ganzen Schlamassel sagt.
    Wenn Sie heute nicht aufpassen, rutscht Ihre Stimmung schneller in den Keller, als Ihnen lieb sein kann. Im Zweifelsfall ist ein kleiner Kompromiss fällig. Das gilt auch im Liebes- und Beziehungsleben. Neptun stört Ihre amourösen Kreise. Schrauben Sie Ihre Erwartungen etwas herunter.
    Wie? Noch weiter runter? Was ist denn unter dem Keller, in dem ich mich stimmungsmäßig tatsächlich schon befinde? Soll ich meine Erwartungen etwa im Grundwasser absaufen lassen?
    Als ich zum Liebeshoroskop wechsele, klicke ich blöderweise gleich auf Stier und Sekunden später habe ich Pauls Aussichten auf dem Bildschirm:
    Es gibt kaum einen Typ, der die raffinierte Technik des Anbändelns so perfekt beherrscht wie Sie. Sie können so herrlich forsch sein und wirken dabei niemals aufdringlich. Jetzt mag man von Ihnen angemacht werden. In dieser Woche haben Sie freie Fahrt bei Partygirls und Märchenfeen.
    Passt alles mal wieder perfekt, Karo. Während du hier deine Erwartungen aus dem Schlamm ziehst, feiert Paul neue Eroberungen mit Partygirls.
    Statt mir eine Mail zurückzuschicken, steht Mira eine Stunde später vor der Tür. »Das ist doch nicht dein Ernst, oder?«, fragt sie atemlos. »Hat er dir wirklich diese Mail geschickt?«
    »Willkommen in der Realität«, brumme ich und lasse sie herein. »Magst du auch eine Limo?«
    »Wir sollten Lotti oder Sanne mal zu Paul interviewen«, schlägt sie vor, als wir in meinem Zimmer sitzen. »Was hältst du davon?«
    »Gar nichts«, sage ich knapp. »Ich möchte nicht, dass auch nur irgendwer in Hellenburg mitkriegt, dass ich schon wieder auf so einen Idioten hereingefallen bin. Eher schaue ich nie wieder einen Jungen an und gehe nach der Schule ins Kloster. Also bitte, halt die Klappe zu dem Thema.«
    Das tut sie tatsächlich, obwohl ich ihr deutlich ansehe,dass ihr mindestens 27 witzige Bemerkungen zum Thema Kloster auf der Zunge liegen.
    Stattdessen sieht sie mich kopfschüttelnd an. »Ich versteh es einfach nicht«, sagt sie. »Er macht so einen wahnsinnig netten Eindruck.«
    »Er ist eben ein Meister der Täuschung«, sage ich locker, aber ich merke, dass ich mich von Minute zu Minute miserabler fühle. Um das Thema zu wechseln, frage ich sie, wie es bei der Redaktionssitzung war. Ein Fehler, denn schon schneidet Mira das Thema Schüleraustausch an.
    Gegen Abend ist meine Stimmung noch weiter gesunken, obwohl ich das nicht für möglich gehalten hätte, und als ich endlich im Bett liege, überlege ich mir, mit wem Paul sich wohl heute getroffen hat. Ob er noch viele Freundinnen neben den beiden von Sonntag hat? Am liebsten würde ich ihm derart ätzende Mails schicken, dass sich beim Lesen der ganze Bildschirm auflöst. Dann hätte er ein echtes Problem mit seinem PC.
    Aber wenn ich ihn doch so hasse, warum sehe ich dann immer wieder seine schönen, grünen Augen vor mir? Und warum fühle ich mich dann derart elend, dass mir plötzlich die Tränen über das Gesicht laufen?

Kommunikationsplanet Merkur greift ein:
Er gibt Mars ein paar auf die Löffel, befreit Venus.
Alles wird gut!
    W ie ich am Dienstag die Schule überlebe, ist mir ein Rätsel, aber gegen eins stehe ich mit Mira vor unseren Fahrrädern.
    »Bist du heute Abend zu Hause?«, frage ich, aber sie schüttelt den Kopf.
    »Fynn und ich gehen zu Meiko und schauen uns eine DVD an. Hast du Lust,

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