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Mit 13 hat man täglich Ärger

Mit 13 hat man täglich Ärger

Titel: Mit 13 hat man täglich Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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sagt mir dann, wen
er einladen möchte. Na, was meint ihr dazu?“
    „Das hat mir gerade noch
gefehlt!“ muffelte Katja.
    Zum Glück wurde sie von den
Begeisterungsschreien der drei anderen übertönt. Sie hatte es auch eigentlich
gar nicht sagen wollen, denn wenn es einer verstand, lustige Feste zu
arrangieren, dann war es Mami. Aber mußten sie unbedingt jemanden dazu
einladen?
    „Wieviel darf jeder einladen?“
fragte Celia aufgeregt.
    Sie hätte am liebsten ihre
ganze Klasse mitgebracht.
    Papis Hände fuhren unruhig auf
dem Tischtuch herum und dann an seinen Jackentaschen entlang, wie immer, seit
er sich das Rauchen abgewöhnt hatte. Mami schenkte ihm ein honigsüßes Lächeln
zum Trost, und er gab die Suche mit einem tiefen Seufzer auf.
    „Papi! Wieviel darf ich
einladen?“ bohrte Celia weiter.
    „Na, ich würde sagen, wir
machen erst mal eine Liste, und dann sehen wir, wieviel wir davon verkraften
können.“
    „Ich geh in mein Zimmer, Mami,
ja?“ fragte Katja schroff. Celias Begeisterung ging ihr auf die Nerven.
    „Natürlich Liebling, geh nur!“
    Mami war so damit beschäftigt,
Markus von Pflaumenmus und Kakaoresten zu reinigen, daß sie Katjas Mißstimmung
gar nicht bemerkte.
    In ihrem Zimmer trat Katja ans
Fenster und starrte auf das Gebirge aus Bauschutt, an dessen Stelle längst ein —
wenn auch handtuchschmaler — Garten hätte sein sollen. Die meisten der
Reihenhäuser waren erst halb fertig, und das trübe Novemberwetter machte den
Eindruck noch trostloser.
    „Wie auf dem Mond bei Nebel“,
stöhnte Katja.
    Sie war nun schon einige Wochen
in der neuen Schule, aber es hatte sich nichts geändert. Die Mädchen in ihrer
Klasse behandelten Katja wie Luft — und Katja machte es ebenso. Was die
konnten, konnte sie schon lange.
    Da sie weder Freunde noch sonst
eine Ablenkung hatte, vergrub sie sich ganz in ihre Schularbeiten. Das war
immer noch besser, als auf die kleinen Brüder aufzupassen. Und so hatte sie sich
bald an die Spitze der Klasse gesetzt, was sie begreiflicherweise bei den
anderen auch nicht beliebter machte.
    Vor allem, daß sie es gewagt
hatte, an Petra Christiansens Thron zu rütteln, wurde ihr verübelt. Nicht von
Petra selbst, aber von deren Anbetern. So verschanzte sich Katja immer mehr
hinter einer Mauer von störrischer Schweigsamkeit.
    Katja ging zur Schlafcouch und
begann, ihr Bettzeug abzuräumen. Petra — ja Petra hatte es gut. Sie war nicht
nur gescheit, sondern auf eine Art hübsch, charmant und selbstsicher, daß ihr
alle Herzen zufliegen mußten. Sie hätte in einem Kartoffelsack daherkommen
können, und alle hätten sich noch nach ihr umgedreht. Aber sie – Katja — farblos,
fad, eine graue Maus, unbedeutend, häßlich.
    Katja stellte sich vor den
Spiegel und suchte nach immer neuen verletzenden Ausdrücken für ihre eigene
Unvollkommenheit.
    Früher hatten wenigstens die
Jungens gern mit ihr gespielt, sie war mit ihnen um die Wette geklettert, hatte
gerauft und jedes Abenteuer mitgemacht. Aber seit einiger Zeit war das anders
geworden. Die Jungen betrachteten sie nicht mehr als ihresgleichen, sie nahmen
keinerlei Notiz von ihr.
    „Was ist los mit dir Liebes,
fühlst du dich nicht gut?“
    Katja hatte gar nicht bemerkt,
daß Mami ins Zimmer gekommen war.
    „Wieso, mir geht’s prima, sieht
man das nicht?“
    „Nein“, sagte Mami mit einem
Ausdruck ruhiger Heiterkeit, der manchmal so hilfreich war (und einen ein
andermal auf die Palme bringen konnte). „Zumindest scheinst du über das
geplante Fest nicht sehr erfreut zu sein.“
    „Das kann euch doch Wurscht
sein.“
    „Liebling, ich kann mir einfach
nicht vorstellen, daß es dich glücklich macht, von morgens bis abends mit so
einem verbiesterten Gesicht herumzulaufen und alle Leute anzuknurren.“
    „Wer sagt denn, daß ich
glücklich sein will. Ich will meine Ruhe haben, sonst nichts.“
    „Wirklich nicht?“
    Mami hatte sich aufs Bett
gesetzt und sah sie nachdenklich an. „Du hast hier noch keine Freunde gefunden,
nicht wahr? Woran liegt das?“
    „Ganz einfach: sie mögen mich
nicht, ich mag sie nicht, aus, basta.“
    Draußen auf dem Flur brüllte es
zweistimmig „Maaaammi! Maammmiiiii!!“ Mami legte den Finger auf die Lippen und
gab Katja zu verstehen, sie solle ihre Anwesenheit nicht verraten.
    Dies war einer der seltenen,
kostbaren Augenblicke, in denen Mami nur für Katja da war. Überwältigt von
dieser kleinen Geste kuschelte sich Katja neben ihre Mutter aufs Bett.
    „Liebling, ich will

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