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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holgate John
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miteinander und fluchten über das Wetter. »In der Frühe war es recht kalt«, sagte er, »aber jetzt scheint es besser zu werden.«
    Ich beobachtete ihn, wie er davonfuhr; dann wendete ich Old Lil und fuhr den Weg zurück mit einem riesigen Hunger aufs Frühstück und einem widerlichen Gefühl der Selbstgefälligkeit. Jetzt waren wir echte Bauern. Was könnten wir jetzt nicht alles anfangen? Ich rechnete bereits aus, in wieweit wir die Produktion durch mehr Kühe erhöhen könnten. Ja, das war’s: wir brauchten mehr Kühe! Sobald der Bank-Manager einverstanden war, wollte ich noch einige dazukaufen. Reichtum — oder zumindest Zahlungsfähigkeit — rückte in greifbare Nähe.

9
    Bei einem Kuhhändler

    V ierzehn Tage und achtundzwanzig Melkprozeduren später ging ich mit Ellis zum Ankauf von weiteren sechs Kühen auf Reisen. Dieses Mal stammten sie von einem Händler, der darauf spezialisiert war, Milchkühe irgendwo im Norden zu kaufen und sie dann in den Süden zu schaffen.
    Er war ein kleiner wohlhabender Mann, der ganz blank polierte Ledergamaschen trug. Vor vielen Jahren hatte er eine Milchkuh in den Auktionsring gebracht und war so aufgebracht über die Niedergeschlagenheit, die der Lärm und die allgemeine Unruhe bei der Kuh verursacht hatten, daß er sich weigerte, dies noch einmal zu tun. Statt dessen reisten jetzt eventuelle Käufer zu seiner Farm, um seine Angebote in Augenschein zu nehmen.
    Das schien sich gut bezahlt gemacht zu haben. Gegenüber diesen vielen Gebäuden aus rotem Klinker, die zu seinem Hof gehörten, war unser bescheidenes Geschäft winzig klein. Wie so viele von den schöneren Anwesen war auch dieses im neunzehnten Jahrhundert erbaut worden, als >Geld< in der Industrie steckte und Arbeitskräfte billig waren, um das Erbauen und Bewirtschaften solcher großen Höfe möglich zu machen.
    Ellis und der Händler begrüßten einander mit dem üblichen Ritual, wie es Mitgliedern derselben Kaste zustand.
    »Wie geht’s denn?«
    »Nicht allzu schlecht. Wirklich nicht schlecht. Was macht’s Geschäft?«
    »Ganz gut, finde ich. Will nicht klagen. Hab’ heute ein paar nicht schlechte Kühe dabei. Komm, sieh sie dir an.«
    Unser Gastgeber führte uns in den Kuhstall, in dem sechzig Kühe angebunden standen. Sie hatten alle gerade vor acht bis zehn Tagen gekalbt, so daß sie reichlich Milch produzierten.
    »Nichts Schlechtes dabei«, verkündete Ellis.
    Zwei weitere Bauern untersuchten mit größter Sorgfalt das Vieh. Sie besprachen die Vor- und Nachteile einzelner Tiere und machten sich darüber Notizen. Das bedeutete Konkurrenz für uns. Mit eiligen Schritten gingen wir die Reihe für eine vorläufige Begutachtung entlang. Ohne für eine genauere Prüfung anzuhalten, zeigte Ellis auf zwei Kühe.
    »Nimm die und die, Jacky.«
    Sie kosteten pro Stück 120 Pfund.
    Unser Gastgeber grinste und notierte sie in seinem Auftragsbuch. Eine Minute später wandten sich die beiden gründlichen Käufer an ihn und nannten ihm die Kühe, die sie kaufen wollten. Er lächelte und schüttelte den Kopf: die beiden von ihnen zuerst genannten Kühe waren genau die, die Ellis ausgesucht hatte.
    Die eine von den beiden so schnell ausgewählten Kühen war groß und vollkommen weiß. Als die Kinder sie sahen, erhielt sie natürlich sofort den Namen >Whitey<. Man belehrte mich, daß im Handel solch ein Tier als eine Blaue Friesin bezeichnet wird. Sie entpuppte sich als ein phlegmatisches altes Mädchen, das etwas wählerisch mit dem Futter war; aber innerhalb weniger Tage schaffte sie siebenundzwanzig Liter Milch in die Kanne.
    Die andere Schnellwahl war eine jüngere schwarzweiße Kuh, sie sah recht ansehnlich aus und hatte etwas von der Rasse der Shorthorns. Ihr Euter war riesig und die Zitzen standen so weit auseinander, daß ich die Melkstutzen anders einstellen mußte, um sie leichter melken zu können. Auch sie produzierte reichlich Milch und fügte etwa dreiundzwanzig Liter zu unserer Tagesration hinzu.
    Angesichts ihrer enormen Ausrüstung fand die Mehrheit der Familie den Namen >Titty< für sie passend. Dieser brachte einen unerwarteten puritanischen Zug Shirleys zum Vorschein: sie war dagegen, weil es unfair sei, irgendein weibliches Wesen, selbst ein vierbeiniges, mit einem derart peinlichen Namen zu belegen. So einigten wir uns auf einen Kompromiß: der offizielle Name war Nefertiti und gerufen wurde sie kurz Titi. Damit war Shirley zufrieden, sie fand, der Name habe einen kontinentalen

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