Mit Arabella fing alles an
beisammen und käuten zufrieden wieder; so konnten sie noch einmal das Festmahl genießen, obwohl ich nicht wußte, aus welchem der vier Mägen das Futter wieder hervorgeholt wurde.
Bei meiner Ankunft kamen sie gemächlich hoch und reckten sich genüßlich. Dabei rollten sie die Schwänze auf den Rücken. Wie Kinder, die müde, aber zufrieden von einem Ausflug nach Hause zurückkehrten, trottelten sie durch das Tor und bis in den Melkstall. Nach dem Melken gingen sie ganz ruhig in den überdächten Hof, wo die Raufen mit Heu gefüllt worden waren. Aber sie fraßen es ohne Begeisterung.
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Im Frühling geht alles besser
A uch zum Thema Heu sollten wir sehr schnell unsere Meinung ändern. In der Stadt war Heu lediglich getrocknetes Gras. Im allgemeinen war es kein Konversationsgegenstand, außer wenn ein wohlhabender Papa glaubte, damit Eindruck zu machen, daß er über die Futterkosten für Töchterchens Pony stöhnte.
Auf dem Land Sahen die Dinge ganz anders aus. Heu war Futter, Heu war Geld. In unserer Umgebung konnte jeder Farmer Heu durch Anfassen, Riechen oder Anschauen seiner Farbe preislich einschätzen. Und die Kühe vermochten das noch schneller zu tun als der schlaueste Bauer. Sie gingen ganz einfach an den Raufen entlang und schnüffelten. Ihre Nasen sagten ihnen alles, was sie wissen wollten; sie fraßen die besten Teile zuerst in der Gewißheit, daß, falls sie es nicht fraßen, die nächste Kuh es bestimmt tat.
Durch das neue Gras war unser Arbeitstag und dessen Routine verändert. Die Kühe brauchten zwar noch Heu, aber so allmählich stellten sie sich um und ließen immer mehr in den Raufen zurück. Trotzdem wurde es Mitte Mai, bis sie nur noch Gras fraßen.
Es gab eine Menge Vorteile. Milchkühe, die nur von Frischfutter lebten, brauchten kein Zusatzfutter, und wir gaben ihnen davon lediglich ein paar Hände voll, um ihre Mithilfe beim Melken sicherzustellen. Nachdem sie auch die Nächte draußen auf der Weide verbringen konnten, kamen sie mit sauberen Eutern in den Melkstall. Eine große Erleichterung! Morgens brauchten sie nicht mehr gewaschen zu werden. Außerdem sparte man am Stroh für den Boden. Zumindest was die Kühe betraf, war der Arbeitsaufwand bedeutend geringer. Man hatte fast — aber auch nur fast — Zeit zum Stillhalten und Träumen.
Ein klarer Nachteil des neuen Grases war dessen traumatischer Effekt auf den Verdauungsapparat der Kühe — besonders während der ersten Tage. Es wirkte wie ein sehr starkes Abführmittel. Der Melkstall schwamm in dem matschigen grünen Zeug. Eine Kuh mit Schluckauf — und den hatten sie oft — war eine Gefahr im Umkreis von sechs Metern. Nach jedem Melken mußten sowohl der Boden als auch die Wände mit dem Schlauch abgespritzt werden.
Aber der Aufwand lohnte sich. Unsere Welt war grün. Die Hecken erneuerten sich, die Bäume schlugen aus, die Böschungen und Raine erstrahlten durch die gelben Blüten des Löwenzahns, das Farnkraut an unserem Weg entrollte sich, und die langen Fingerhutschößlinge kämpften sich durch die abgestorbenen, verworrenen Überreste des Winters.
Die Fasane gingen auf Brautschau. Auf dem nahe gelegenen Gut wurden diese herrlichen Vögel gezüchtet; man entdeckte sie überall. Beim Traktorfahren überraschte ich oft stolzierende Hähne mit einem Gefolge von Hennen in weniger prächtigem Federkleid. Einer von ihnen war besonders schön: seine Federn waren fast schwarz. Mehrmals stieß ich auf ihn in dem Weg und zerstreute den Harem seiner ihn anbetenden Hennen.
Winzige Kaninchen tauchten in der Nähe unserer Farm auf. Die Krankheit Myxomatosis war noch nicht ausgerottet. Als ich einmal zu einem Nachbarn auf Besuch fuhr, hatte ich beinahe ein Kaninchen überfahren, das blind über die Straße kroch. Von der Krankheit war sein Kopf geschwollen, seine Augen verquollen, die Lider geschlossen und ohne Sehkraft. Ich hielt an und machte der Quälerei ein Ende.
Aber es gab auch andere Kaninchen. Schnell und springlebendig waren diese. Ein dickes lag oft in dem leichten Versteck der Wegböschung. Wenn ich am Morgen die Milch auf dem Anhänger, den wir auf einer Auktion erstanden und an den Traktor gekoppelt hatten, oben an die Straße transortierte, war es meistens da. Wenn es den Traktor kommen hörte, kauerte es sich hin, machte sich so flach wie möglich und starrte mich an — etwas verängstigt zwar, aber nicht bange genug, um das Weite zu suchen. Ich überlegte bereits, wie man es aus der Böschung in die Küche
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