Mit Arabella fing alles an
Schweinefleisch gestanden haben mußte.
Dieses Haus hatte bereits viele Generationen kommen und gehen sehen. Es war uns, als würde es sich über unsere Anstrengungen lustig machen. Shirley meinte, es sei ein faszinierendes Gemäuer mit großen Möglichkeiten, man könne sehr viel daraus machen. Ein paar Tage darin reichten bereits aus, um meinen Verdacht zu bestätigen, daß nicht nur sehr viel mit diesem Haus gemacht werden könnte, sondern mit ihm gemacht werden müßte.
Das Ganze hätte uns fast erdrückt. Aber unsere Vorgänger hatten vorsorglich den Kamin vorbereitet, und bereits ein einziges Streichholz entzündete das trockene Holz. Knisternd und sprühend züngelten helle aufmunternde Flammen auf dem Eisenrost. Das brachte uns in Bewegung. Wie alle Engländer, die vor so einer Situation stehen, wußten wir instinktiv, was zu tun war: Tee kochen!
Old Lil hatten wir mit den wichtigsten Küchengeräten vollgestopft. Die elektrischen Anlagen funktionierten. Während Shirley also Tee aufgoß und verschiedene Dosen öffnete, entluden John und ich den Wagen, bauten zwei Heimwerker-Küchenelemente zu einer Arbeitsfläche zusammen und schraubten ein paar Küchenborde an die Wand.
Als wir damit fertig waren und uns danach etwas gestärkt hatten, kam der Möbelwagen mit dem Rest unserer weltlichen Habe in Sicht. Wie ein Elefant schaukelte er vorsichtig heran.
Zwei fröhliche Londoner stiegen aus, schlugen ihre Hände zusammen, um sich zu erwärmen, und waren nicht wenig stolz darauf, fast auf die Minute pünktlich zur verabredeten Zeit bei uns angekommen zu sein. Der größere von beiden verkündete: »Hier sind wir also, Herrschaften, heil und gesund!« Dann wollte er durch den Wohnzimmereingang treten.
Man konnte ein deutliches »Haps« hören, als der vordere Türbalken in seine Stirn biß und ihn fast skalpierte. Verdattert blinzelnd und mit Tränen in den Augen stand er da, rieb seinen Kopf und wiederholte dauernd: »Oh, herrje, herrje, herrje!« Offensichtlich mochte ihn das Haus nicht.
Früher verstand man noch zu bauen. Der Möbelträger war der erste von vielen großen Männern, die von dem Türbalken gedemütigt werden sollten. Da ich selbst von Statur eher klein bis durchschnittlich bin, schien mir der Türrahmen eine göttliche Strafe für alle diejenigen zu sein, die vermessen genug waren, mehr als dreiundsiebzig Zentimeter Beinlänge vorzuweisen.
Eine Tasse heißen, süßen Tees versöhnte ihn wieder. Bald konnten die Möbel dank der Geschicklichkeit dieser beiden Experten ins Haus getragen werden. Teppiche wurden ausgebreitet, Betten die enge, gewundene Treppe hinaufgezaubert. Und all jene Dinge, die ein gemütliches Heim ausmachen, wurden dort hingestellt, wo Shirley meinte, daß sie »zumindest fürs erste« bleiben sollten.
Die Möbelleute, aufgewachsen in dem engen Gedränge der Großstadt, waren entsetzt über die einsame Lage des Hauses. Immer wieder versuchten sie uns aufzumuntern, indem sie von ähnlichen Häusern sprachen, zu denen sie schon gefahren waren.
»In Devon gibt es ein Haus, zu dem man noch schwieriger hinfindet«, sagte George, der kleinere von beiden. »Mitten im Sumpfgelände. Ich glaub’, es lag am Rande von Dartmoor. Wir machten den Umzug für ‘ne Familie von Bexley dorthin. Auch so nette Leute, aber’n bißchen älter als Sie, vielleicht. Die müssen vollkommen verrückt geworden sein.«
Seine freundlichen Bemerkungen wurden von einem durchringenden Schrei unterbrochen, der alle zum Verstummen brachte. Wir stürzten nach draußen, voller Angst vor dem, was uns erwarten würde. Wir kamen gerade noch rechtzeitig: Nicholas rannte, so schnell ihn seine kleinen dicken Beine tragen konnten, mit vor Anstrengung rotem Kopf auf das Haus zu. Auf den Fersen folgte ihm vom Viehhof her eine weiße, wütende, fauchende Gans. An dritter Stelle bemühte sich eine gefleckte Gans dranzubleiben, die aber ziemlich außer Atem schien.
Bevor jemand von uns etwas tun konnte, stolperte Nicholas Paul und fiel der Länge nach in den Schlamm. Sofort hielt die erste Gans an, drehte sich um und stolzierte mit offensichtlich wichtigtuerischer Genugtuung davon. Ich stürzte in mörderischer Absicht hinzu, aber der Vogel — gefolgt von dem zweiten — beschleunigte lediglich seinen Rückzug und überließ es uns, den schluchzenden Vierjährigen zu trösten.
»Der Vogel wollte mich fressen«, jammerte er.
So schlossen wir Bekanntschaft mit Martha und Moses, ihrem schuftigen Ehemann, den
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