Mit dem falschen Bruder im Bett
gewesen. Gib‘ dir selbst ein paar Punkte für Mut!, spornte sie sich selbst an.
„Ihr Geschäft und Ihr Restaurant sind sehr schön“, sagte sie etwas atemlos zu Rod. „Wir müssen unbedingt noch einmal wiederkommen.“
„Das würde mir gefallen.“ Rod strahlte sie an. Innerlich war Melina entsetzt über sich selbst. Hatte sie damit sagen wollen, dass sie und Rhys irgendwann in der Zukunft zurückkommen würden? Zusammen? Wie ein normales Paar? Sie öffnete ihren Mund, um ihren Fehler zu korrigieren, aber Rhys legte einen Arm um ihre Schultern und drückte sie. Noch einmal strahlte sein Gesichtsausdruck Zustimmung aus, was sie aber noch mehr verwirrte, wenn auch ihr Herz von Freude erfüllt wurde.
„Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Melina. Kümmern Sie sich gut um Ihren Mann hier, hören Sie?“
Ihr Blick war noch auf Rhys geheftet, und sie sah die Röte in seine Wangen steigen. Der Gedanke, dass er auch ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht sein könnte durch das, was zwischen ihnen geschah, beruhigte ihre Nerven etwas. Kümmern um Rhys? Das war doch genau das, weswegen sie hier war, nicht wahr?
Also, was wäre, wenn sie niemals einen weißen Bikini getragen hätte? Wen interessierte es, ob sie den, den sie gerade gekauft hatte, niemals tragen würde? Sie könnte so tun, als ob sie der Typus Frau wäre, der ihn tragen würde, richtig? Und genau das tat sie, indem sie ihre Lider halb senkte und ihre Atemlosigkeit noch etwas mehr einsetzte. „Oh ja, ich werde mich um ihn kümmern, definitiv“, murmelte sie.
Sowohl Rod als auch Rhys schauten wie mit der Streitaxt niedergestreckt, und ein verführerischer Schauer von Macht durchrieselte sie. Sie unterdrückte ein Lächeln, drehte sich um und ging zum Auto zurück, wobei sie ein wenig zusätzlich ihre Hüften schwingen ließ. Als sie zurückblickte, waren Rhys‘ Augen fest auf ihren Hintern geheftet.
Rhys hatte es versäumt, ihr eine Sache zu sagen, wenn man dem Erprobten-und-Bewährten eine lange Nase machen wollte. Es war genausosehr ein Scharfmachen für die Person, die verführt wurde, wie für den Verführer selbst.
Sie stieg ins Auto und tätschelte ihre Tasche. Sie wäre dort im Laden beinahe in Panik geraten, aber der Kauf dieses dummen Bikinis hatte sie verändert. Es war wie ein kleines sexy Geheimnis, von dem nur sie etwas wusste. Auch wenn sie sich nur so verhalten würde wie der Typus Frau, der dieses Ding tragen konnte, wäre kein Mensch schlauer. Und es wäre allemal wert, diesen Blick von Rhys noch einmal zu sehen, diese Kombination aus Überraschung und Zustimmung, vermischt mit einer ganzen Menge Begierde.
Als Rhys sich wieder hinter das Steuer setzte, lächelte er. „Bereit?“
Sie platzierte ihre Hand hoch auf seinem Oberschenkel und drückte ihn.
Er atmete schwer, starrte ihre Hand an und schaute dann sie an. Ihre Augen blieben weit offen und unschuldig. „Ich bin für alles bereit. Die Frage ist, bist du es?“
Mit einem tiefen Atemzug und einem leicht betäubten Gesichtsausdruck startete er den Motor und fuhr rückwärts auf die Straße. Melina lehnte sich in ihrem Sitz zurück und lächelte. Niemand könnte sie je beschuldigen, dass sie nicht schnell lernen würde.
***
Rhys war durch den sanften Druck von Melinas Hand auf seinem Oberschenkel so erregt, dass er befürchtete, dass er ohnmächtig werden könnte. Als er jedoch zu seinem Besitz hinauffuhr, hatten seine Nerven es irgendwie geschafft, seine Lust zu überschatten.
Er versuchte sich einzureden, dass er albern war. Er hatte noch nie eine Frau hierher gebracht, das war wohl wahr, aber es war nicht so, dass er Melina mit dem Haus beeindrucken wollte. Da gab es nichts Grandioses zu sehen. Es lag nicht einmal am See, nur eine kurze Fahrt von wenigen Minuten davon entfernt. Das Haus war schon vorgefertigt, aber in solch traurigem Zustand gewesen, dass Rhys ungefähr ein Drittel davon hatte neu bauen lassen müssen. Angesichts seines Tournée-Planes hatte er nicht allzu viel Zeit dafür, aber wenn er Zeit hatte, arbeitete er mit allergrößter Hingabe daran. Er liebte es, an seinem Haus herumzuwerkeln. Es war eine Art Basislager, wie er es ungefähr als Kind gehabt hatte. Er kam nur nicht annähernd oft genug hierher. Und wenn er auch manchmal Max bat, ihm bei ein oder zwei kleineren Arbeiten zu helfen, so genoss er es doch größtenteils, alleine hier zu sein.
Heute jedoch hatte er sich gezwungen gefühlt, es Melina zu zeigen. Ob er wollte
Weitere Kostenlose Bücher