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Mit dem falschen Bruder im Bett

Mit dem falschen Bruder im Bett

Titel: Mit dem falschen Bruder im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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„Üblicherweise wird uns eine Notiz von einem der Türsteher übergeben. Manchmal warten sie auch draußen, bis wir das Theater verlassen. Einmal …“ Er räusperte sich und zwang sich, ehrlich zu sein. „Eine Frau hat es tatsächlich geschafft, herauszufinden, wo wir übernachteten, und kam an, während wir zu Abend aßen. Sie, äh, machte es ziemlich deutlich, dass sie unter ihrem Mantel nichts anhatte. Dann sagte sie, dass sie eine Nachricht für mich hätte. Mit Lippenstift auf ihren Körper geschrieben.“
    Für mehrere Minuten herrschte Schweigen im Auto, und er bemühte sich, irgendetwas zu sagen. Scheiß Ehrlichkeit. Er hätte den letzten Teil für sich behalten sollen. „Also warum wollen wir nicht …“
    „Naja, das mit dem Lippenstift war sicherlich … eindeutig. Aber das mögen die Kerle doch, richtig? Hat es geklappt? Hast du schlussendlich Sex mit ihr gehabt?“
    Er umklammerte das Lenkrad fester. Ohne die Augen von der Straße abzuwenden, antwortete er ruhig: „Ja. Aber das ist schon lange her. Als mir noch schwindlig wurde vor Aufmerksamkeit, und ich mehr mit meinem Schwanz dachte als mit meinem Kopf.“
    „Hatte sie wirklich etwas mit Lippenstift auf ihren Körper geschrieben?“
    Er sah zu ihr hinüber. „Ja.“
    Ihre Augen weiteten sich, und sie errötete. „War es etwas … Deutliches?“
    Seufzend zuckte er mit den Schultern. „Sagen wir mal so: Es beinhaltete einen Pfeil und zwei kurze Wörter.“
    „Und hast du getan was dort stand?“, flüsterte sie.
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    Wie konnte er ihr erklären, dass er einfach nicht gewollt hatte? Dass er es niemals tat, wenn er die Frau nicht gut kannte. Sie mochte. Dennoch hatte er mit ihr Sex gehabt. Jetzt klang es so verabscheuungswürdig. Ließ ihn sich innerlich zusammenkrümmen bei der Vorstellung, was Melina von ihm denken musste.
    Bevor er etwas erwidern konnte, sagte sie: „Ich wette, sie hat es dir dennoch mit dem Mund gemacht, richtig?“
    Er knirschte mit den Zähnen, doch zwang dann seinen Muskeln seinen Willen auf, dass sie sich entspannten. So sehr er Melina auch wollte, er hatte nie behauptet, perfekt zu sein. Wenn sie mit ihm zusammen sein wollte, wäre es er in seiner Gesamtheit, mit Fehlern und Schwächen. Und doch wollte er nicht mehr ihrer wertvollen Zeit damit verbringen, über etwas zu reden, an das er sich jetzt kaum mehr erinnern konnte. Deshalb wollte er ihr das auf seine Art mitteilen. „Ehrlich wahr, diese ganze Nacht ist für mich jetzt nur noch ein ganz verschwommenes Bild. Ein großes, rotes Bild von Shanghai Karmesinrot. Marke Revlon, glaube ich.“
    Mit angehaltenem Atem starrte er weiter geradeaus. Sie sagte solange nichts, dass er schließlich den Kopf drehte und sie anschaute. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Emotion, und er erwartete, dass sie eine belehrende Rede über sicheren Sex oder die Frauenrechte vom Stapel lassen würde. Stattdessen fing sie an zu lachen.
    Erleichtert langte er hinüber, um ihr Bein zu liebkosen. Sie versteifte sich, und ihr Blick fesselte sofort seine Hand. Er streichelte sie mit weichen, beruhigenden Bewegungen. „Wie ich schon sagte, das ist sehr lange her, Melina. Ich unterscheide jetzt viel genauer, mit wem ich jetzt zusammen bin.“
    Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. „Außer wenn es eine alte Freundin ist, die sich in dein Hotelzimmer schleicht.“
    „ Vor allem wenn es eine alte Freundin ist, die sich in mein Hotelzimmer schleicht. Glaub‘ mir, als ich dich in meinem Bett liegen sah, hat mich das mehr angemacht als es diese Frau jemals gekonnt hätte.“
    „Du musst jetzt nicht …“
    Er drückte warnend ihr Knie. „Es ist mein Ernst.“
    Sie zuckte die Achseln. „Klar. Was soll‘s.“
    Indem sie sich zum Fenster wandte, machte sie deutlich, dass ihre Unterhaltung vorbei war. Er ließ es zu, dass sie ihn ein wenig ausschloss, aber er ließ seine Hand auf ihrem Knie, um sie mit seiner Berührung daran zu erinnern, dass er nirgendwo anders hin ginge.
    Ungefähr dreißig Minuten später bemerkte er das Gähnen, das sie unterdrücken wollte. „Wir werden noch ein Stückchen fahren. Warum willst du nicht ein wenig schlafen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann dir Gesellschaft leisten.“
    „Du wirst mir Gesellschaft leisten. Außerdem wirst du deine Kraft brauchen.“
    Ihre Augen wurden größer. „Was werden wir machen?“
    Er schoss ihr ein sündhaftes Grinsen zu. „Geduld, Schätzchen. Ich werde den Stundenplan bekannt geben, wenn wir

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