Mit dem schlimmen Zwilling im Bett
Überraschung muss sich auf ihrem Gesicht abgezeichnet haben.
Max runzelte die Stirn. „Was dachtest du, dass ich sagen würde?“
„Ich … ich habe keine Ahnung …,“ sagte sie stammelnd. „Ich dachte bloß nicht an … sowas.“
Grace hatte seine Eltern nur einmal getroffen, bei der Hochzeit von Melina und Rhys, aber es war deutlich gewesen, wie sehr sie einander und ihre Söhne liebten. Deshalb hatte es sie sehr überrascht, dass sie bei der Zaubershow nicht mehr mitarbeiteten und ihren Söhnen nicht nach Las Vegas gefolgt waren. Melina war auch davon überrascht, meinte aber, es hätte etwas damit zu tun, dass sie ihren Söhnen mehr Freiraum geben wollten, den sie ihr Leben lang aufgrund des ständigen Herumreisens der Familie vermisst hätten.
„Würdest du dir wünschen, dass sie näher bei dir lebten?“, fragte sie.
„Sie leben nahe genug, dass wir sie oft zu Gesicht bekommen. Sie hatten nie viel gemeinsame Zeit für sich allein, und sie hätten nie diese Reise gemacht, wenn Rhys und ich sie nicht damit überrascht hätten, bevor wir wussten, dass Melina schwanger war. Mam wollte die Reise mehrmals stornieren, aber wir haben sie herumgekriegt, es doch nicht zu tun. Wenn die Babys mal da sind, wird sie nichts auf der Welt von ihren Enkeln fernhalten können. Ich weiß, dass ich auch nicht weit wegfahren werde, das ist mal klar.“
Grace dachte darüber nach, wie schön es sein musste, mit hingebungsvoll liebenden Eltern aufzuwachsen und wie sehr sie ihre eigenen vermisste, die sie auch geliebt hatten, wenn auch vielleicht nicht genauso hingebungsvoll, als Max‘ letzter Satz zu ihr durchdrang. Zu wissen, dass er nicht nur seiner Nichte oder seinem Neffen nah sein wollte, um Zeit mit ihr oder ihm zu verbringen, sondern auch noch davon begeistert war, brachte sie wieder mal zu dem Schluss, dass es mehr an Max gab als sie ihm zugestanden hatte.
Dann würde es auch überhaupt keine Mühe für ihn bedeuten, in Las Vegas zu bleiben. Er wäre nah bei seiner Familie. Nah bei seiner Zaubershow. Und er könnte seinen Ruf ausbauen, indem er sich mit einer Frau nach der anderen verabredete.
Zu wissen, dass sie nur eine in einer langen Reihe war, ließ ihr Herz schmerzen, doch schnell schob sie den Gedanken beiseite. Sie wusste, wohinein sie mit Max geriet, und sie konnte sich jetzt nicht darüber beklagen.
„Hättest du etwas dagegen, wenn ich mitkäme?“
Er sah überrascht aus, und sie wollte, dass sich ein Loch auftat, das sie verschlucken könnte. Hatte er gesagt, dass er Begleitung wollte? Nein, Grace, das hatte er nicht. Aber ihr Kopf drehte sich immer noch wegen seines Kommentars darüber, dass er den Babys nahe sein wollte. Sie wollte mit diesem Max mehr Zeit verbringen und hatte gesprochen, ohne nachzudenken.
„Nicht damit wir …“ Sie wedelte mit ihrer freien Hand, wodurch Max‘ Grinsen sofort zurückkehrte. „… wir können Zeug einladen oder irgend sowas. Lucy ist weg, Melina zuhause bei Rhys. Ich dachte bloß … Ach, weißt du was? Egal. Sieht so aus, als wärst du beschäftigter als eine Spinne im Netz … Ich muss nicht …“
„Ich würde mich sehr freuen, wenn du mitkämest.“
Sie betrachtete ihn genauer. „Bist du dir sicher, Liebling? Vielleicht würdest du die Fahrt alleine genießen …“
Er schaute sie seltsam an, mit leuchtenden Augen.
„Was ist?“
„Du hast mich niemals zuvor „Liebling“ genannt.“
„Habe ich nicht?“
Er schüttelte den Kopf. „Du hast mich „Süßer“ genannt, aber wie ich schon sagte, du tust das, um dich zu distanzieren. Außerdem habe ich gehört, wie du auch andere so nanntest. Niemals zuvor habe ich gehört, dass du jemanden ,Liebling‘ genannt hast.“
„Magst du es, … ,Liebling‘ genannt zu werden?“
Er grinste. „Ich liebe es. Und Dixie, ich garantiere dir, ich ziehe deine Begleitung bei weitem vor statt alleine zu fahren.“
Sie glühte noch durch die Tatsache, dass er es mochte, Liebling genannt zu werden. „Großartig! Ich muss nur schnell auf mein Zimmer rennen. Duschen, Haare waschen, umziehen, Makeup auflegen. Ist das okay?“
„Klar. Aber warum der Aufwand? Du siehst immer großartig aus, und das hier ist keine Ausnahme. Meinen Eltern ist es egal, ob du Makeup trägst oder nicht.“
Seine Feststellung, dass sie immer großartig aussah, ließ sie sich innerlich noch wärmer und kribbeliger fühlen. „Danke, aber ich lege Wert darauf. Das einzige Mal, als ich deine Eltern sah, war bei Rhys und Melinas
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