Mit dem schlimmen Zwilling im Bett
schon okay, Dixie. Hol‘ dir einfach etwas Schlaf!“
„Hat Max Dalton der Frau, der er geschworen hat, er würde ihr einen Orgasmus auf jede nur erdenkliche Art und Weise geben, gerade gesagt, dass sie schlafen gehen soll?“ Sie versuchte, einen Scherz zu machen, aber durch ihren Gesichtsausdruck war klar, dass sie sich immer noch schlecht fühlte, weil sie gesagt hatte, sie wären keine Freunde.“
Die Wahrheit tat weh, nicht wahr?
Grace hatte die Lehre, die ihm Nancy Morrison vor so langer Zeit erteilt hatte, so richtig in ihn reingehämmert. Er wollte ihr Freiraum geben und Trost spenden; sie dachte, es ginge ihm nur um Sex.
„Wie ich schon sagte, ruh‘ dich aus, Grace! Ich sehe dich morgen.“
Er ging. Doch als er gegangen war, lehnte er sich rückwärts an die geschlossene Tür. Es dauerte mehrere Minuten, ehe er fähig war, sich zu bewegen. Und weitere Minuten, ehe er wusste, was er zu tun hatte.
***
Am nächsten Tag rief Melina an. Nachdem sie Grace versichert hatte, dass es ihr gut ging und dass sie mit Rhys einen wundervollen Tag verbracht hatte, bat sie Grace, zu ihr zu kommen. Da Grace nichts von Max gehört hatte und er auf ihre Anrufe und Nachrichten nicht geantwortet hatte, packte Grace die Gelegenheit beim Schopf. Jetzt saß sie auf Melinas Sofa und faltete bedächtig frisch gewaschene Babyeinteiler. So winzig, so weich … allein der Anblick und das Berühren dieser kleinen Kleidungsstücke verursachten, dass sich ihr Inneres sehnsüchtig zusammenzog.
Ihre biologische Uhr tickte.
Und gleichzeitig fühlte sie sich, jedes Mal wenn sie an Max dachte, entweder erregt oder schuldig. Oder erregt und schuldig. Gestern Nacht hatte sie seine Gefühle verletzt, als sie gesagt hatte, sie wären keine Freunde. Aber war ihm nicht klar, dass keine vernünftige, alleinstehende Frau mit ihm nur befreundet sein wollte, wenn sie nicht, so wie Melina, einen Traummann für sich selbst hätte, der genauso aussah wie er?
„Hast du schon etwas von der Universität gehört bezüglich Logans Anklage?“, fragte Melina.
Grace zögerte, fühlte sich ausgelaugt durch all das Drama, das dieses Thema letzte Nacht bereits verursacht hatte. „Das Ethikkomitee hat noch keine Verfügung erlassen.“
„Und bist du sicher, dass – auch wenn du das Baby mal hast – du doch nicht wieder in deinen Job zurückkehren willst? Vielleicht könntest du eine verlängerte Auszeit nehmen als deinen Job komplett aufzugeben?“
Melinas Worte lösten einen innerlichen Stromschlag in ihr aus. Melina hatte sich auf „das Baby“ bezogen, als wäre er oder sie bereits eine ausgemachte Sache, was ihre stillschweigende Art war, Grace mitzuteilen, dass sie sie in ihrem Plan unterstützte. Grace lächelte ihre Freundin an und zwinkerte die stechenden, in ihre Augen steigen wollenden Tränen weg.
Melina bedeckte Grace‘ Hand mit einer ihrer eigenen. „Du hast Lucy und mich immer unterstützt, egal hinter was wir her jagten. Ich werde das Gleiche für dich tun. Und ich bin schon gespannt, ob unsere Babys vielleicht nur ein oder zwei Jahre auseinander sein werden. Ich wünschte nur …“
„Was?“
„Ich wünschte nur, ich wüsste, ob du in deinem Liebesleben auch so glücklich werden wirst wie ich. Aber du hast Recht. Das wird noch kommen. Und wer weiß, vielleicht ist der richtige Mann bereits direkt vor deiner Nase.“
Was Melinas feinsinnige Art war, sie nach Informationen über Max auszuquetschen. Nicht dass sie wusste, was Grace und Max getan hatten. Max hatte versprochen, ihre Vereinbarung geheim zu halten, und sie vertraute ihm, dass er das tat. Aber Melina war nicht dumm. Sie wusste, dass Max vor zwei Nächten Grace in diese Bar gefolgt war, und dass Grace sofort danach ihren Aufenthalt verlängert hatte. Melina würde Grace nicht unter Druck setzen, um an Informationen zu gelangen, aber es war vollkommen klar und offensichtlich, dass sie wollte, dass ihre Freundin und ihr Schwager zusammenkommen sollten, und zwar dass sie sich verliebten und nicht nur Sex hatten.
Einen Augenblick lang gab sich Grace der Fantasievorstellung hin, mit Max in einer festen Beziehung zu sein. Mit ihm ein Kind zu haben. Ein Kind, das vom ersten Tag an sie lieben würde. Zumindest das Letztere war möglich.
Vor einem Kind bräuchte sie keine Angst zu haben, dass es von ihr gelangweilt sein könnte und dass es sie verlassen würde, und jeden Tag würde ein Traum wahr werden, nur zu sterben …
Innerlich zuckte sie zusammen. Sie
Weitere Kostenlose Bücher