Mit der Liebe spielt man nicht
Ariana schüttelte nur unmerklich den Kopf und legte ihm die Hand auf den Mund, während sie sich aufsetzte. „Schon gut, Lucian. Du brauchst mir nichts zu erklären.“
„Das möchte ich aber, Ariana“, widersprach er rau und runzelte die Stirn, als sie Anstalten machte aufzustehen.
„Es ist nicht nötig, Lucian, wirklich“, versicherte Ariana ihm und lächelte nun auch. „Ich habe meine Forderung nach einer Heirat genauso aufgegeben wie all die anderen Bedingungen, die ich an Männer gestellt habe. Du brauchst dir darum keine Sorgen mehr zu machen. Ich werde nicht mehr gegen dich kämpfen. Ich werde dich auch nie bitten, mich zu heiraten.“
Ariana stand auf und zog den Bademantel an. Auf dem Weg zum Badezimmer schlang sie den Gürtel um ihre Taille. Hastig schloss sie die Tür hinter sich und drehte die Wasserhähne auf. Mit zitternden Händen zog sie den Bademantel aus und wollte gerade in die Dusche steigen, da ließ das laute Knallen der Badezimmertür sie herumfahren. Lucian stand im Türrahmen, außer sich vor Wut. Einen Moment lang sahen sie sich schweigend an. Arianas Herz klopfte wild, als sie daran dachte, was sie gerade aufs Spiel setzte.
„Wolltest du damit etwa sagen, dass ich dir nicht gut genug bin, um mich zu heiraten?“, fragte Lucian mit gefährlich leiser Stimme.
„Das habe ich nicht gesagt“, wehrte sich Ariana unsicher. „Und das habe ich auch nicht gemeint.“ Sie fühlte sich plötzlich wehrlos, als sie so nackt vor ihm stand, und flüchtete hinter den Plastikvorhang.
Lieber Gott! Das hätte sie doch voraussehen müssen, dass er so reagieren würde. Was war denn bloß mit ihr los? Hätte sie sich nicht denken können, dass er ihren Verzicht auf eine Heirat als Beleidigung auffassen würde? Sie hatte doch gespürt, dass er es ernst meinte. Lucian spielte nicht mit ihr, das wusste Ariana genau.
Und doch hatte sie das größte Risiko ihres Lebens auf sich genommen und sein Heiratsangebot abgelehnt.
Ariana war sich selbst gegenüber ehrlich genug, um zu wissen, dass sie in Wirklichkeit immer noch gerne heiraten würde. Aber sie wollte die Ehe nicht als eine Art großzügiger Belohnung dafür, dass sie Lucian die Sache mit seinem wahren Beruf verziehen hatte. Sie würde ihn nicht heiraten, es sei denn, er wünschte sich die feste Bindung einer Ehe genauso sehr wie sie.
Lucian sollte lernen, ihre Liebe zu gewinnen.
Und obwohl sich Ariana ihrer Sache sicher war, musste sie zugeben, dass sie kein geringes Risiko einging. Und wenn sie sich nun doch über seine Gefühle ihr gegenüber irrte? Wenn er sie zwar begehrte, aber das Heiratsangebot nur seinem verletzten männlichen Stolz entsprang?
Die einzige Art herauszufinden, was er wirklich für sie empfand, war, ihn selbst entdecken zu lassen, dass eine Affäre nicht genug war.
Da wurde der Vorhang jäh beiseitegezogen, und Lucian trat zu ihr ins Duschbecken. Ariana sah auf den ersten Blick, dass er weit davon entfernt war, ihr zu glauben. Er griff nach ihrem Arm und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.
„Wenn du denkst, dass du mit mir eine Affäre haben kannst, während du auf einen passenden Heiratskandidaten wartest, dann hast du dich getäuscht!“, stieß Lucian mit rauer Stimme hervor.
„Es gibt wirklich keinen Grund, den enttäuschten Liebhaber zu spielen“, sagte Ariana mit weicher Stimme und strich ihm über das Gesicht. „Ich habe nicht die Absicht, nach einem anderen Mann Ausschau zu halten. Ich habe dir schon gesagt, dass ich an die Treue glaube. Alles, was ich dir klarzumachen versuche, ist, dass du gewonnen hast. Du, mein Bruder und meine Tante, ihr alle habt recht gehabt. Und ich war im Unrecht. Es gibt keinen Grund für mich, auf einem Ehevertrag zu bestehen. Wir beide sind erwachsene Menschen, die in der Lage sein sollten, ihr Wort zu geben und es auch zu halten. Ich habe nur auf der Sicherheit einer Heirat bestanden, weil ich mich schützen wollte. Aber das brauche ich bei dir nicht, nicht wahr? Du wirst mir doch ehrlich sagen, wenn du eines Tages feststellst, dass du mich nicht mehr willst?“
„Liebling, du bist die Frau, die ich will. Lieber Gott, natürlich kannst du mir vertrauen!“
„Dann gibt es ja auch keinen Grund, dass wir uns streiten, oder?“, flüsterte Ariana und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Lucian zärtlich zu küssen.
Sofort umarmte er sie und presste sie gegen seinen festen, nassen Körper. Leidenschaftlich erwiderte er ihren Kuss, bis Ariana nach Atem rang. „Das
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