Mit der Liebe spielt man nicht
Allerletzte, wozu ich jetzt Lust habe, ist, mit dir zu streiten“, flüsterte er und löste sich vorsichtig von ihr. „Aber ich will dir trotzdem erklären, warum ich solche Angst vor der Ehe hatte.“
„Du warst schon einmal verheiratet, nicht wahr?“
Lucian nickte. „Es ist schon lange her. Sie war sehr schön, und ich fing gerade an, mir eine Karriere aufzubauen. Sie schien ideal für mich zu sein, und deshalb widersprach ich nicht, als sie auf einer Heirat bestand. Leider entdeckte ich zu spät, dass sie nichts als eine hübsche Puppe war. Sie dachte nur an sich selbst. Als wir uns kennenlernten, war ich der erfolgreichste, beste Mann für sie. Doch dann stellte sie mit der Zeit fest, dass es noch erfolgreichere Männer gab. Ein Jahr nach unserer Heirat teilte sie mir mit, dass sie vorhabe, sich scheiden zu lassen, um einen Mann zu heiraten, der ihr mehr bieten könne als ich. Ehrlich gesagt war ich eigentlich ziemlich erleichtert, als sie ging. Trotzdem hat diese ganze Geschichte meinen Glauben an die Ehe zerstört. Zumindest, bis ich dich traf.“
„Deshalb bist du auch so auf der Hut vor Frauen, die berechnend und geschäftstüchtig sind, habe ich recht?“, fragte Ariana lächelnd und fuhr ihm zärtlich durch das Haar. „Das kann ich verstehen, Lucian.“ Entschlossen wechselte sie das Thema. „Es gibt etwas, das du wissen sollst, Lucian. Ich habe mich nicht mit Richard getroffen, um mich an dir zu rächen.“ „Nein?“ Er sah skeptisch aus.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich wollte euch einfach noch einmal vergleichen, bevor ich bereit war, mich ins Unvermeidliche zu fügen.“
„Und was war das Ergebnis dieses sogenannten ,Vergleichs“?“, fragte Lucian.
„Ganz einfach, dass Richard mir nichts bedeutet. Seit ich dich kenne, weiß ich, dass kein Mann in meinem ganzen Leben mir so viel bedeutet hat wie du“, erwiderte sie einfach.
„Ariana!“ Lucian riss sie in seine Arme und presste seinen Kopf an ihre nasse Haut. „Du wirst es nicht bereuen, Liebling. Ich werde dich glücklich machen, das schwöre ich dir!“
Damit wurde dieses Thema fallen gelassen, und Ariana wusste nicht, ob sie darüber froh sein sollte oder nicht.
Doch Lucian schien umso fröhlicher zu sein. Ausgelassen bespritzte er Ariana mit Wasser und trieb es so weit, dass sie schließlich lachend die Flucht ergriff.
Ariana trocknete sich mit einem der großen Frotteetücher ab, die immer in ihrem Badezimmer bereitlagen. „Wenn du fertig bist, musst du mir aber endlich erzählen, was du über Fletcher Galen herausgefunden hast“, rief sie ihm zu, bevor sie das Badezimmer verließ.
„Ach ja, das hätte ich fast vergessen“, rief Lucian zurück. „Ich muss durch irgendetwas davon abgelenkt worden sein.“
Kurze Zeit später kam Lucian aus dem Schlafzimmer in die Küche, wo Ariana ihn mit heißer Schokolade und Gebäck erwartete. Zufrieden setzte er sich und griff hungrig zu.
„Ich habe einen guten Privatdetektiv auf Galens Fährte gesetzt“, sagte er kauend. „Vor zwei Tagen.“
„Heißt er wirklich Fletcher Galen?“, fragte Ariana neugierig.
„Erstaunlicherweise ja. Er hat wohl auch noch eine Menge Pseudonyme, aber immer, wenn er seine Spiritistennummer abzieht, benutzt er seinen wirklichen Namen. Diese Geschichte mit dem Kontakt zu außerirdischen Wesen scheint ganz erfolgreich zu sein.“ Er griff nach seiner Tasse.
„Heißt das, dass er so etwas schon oft gemacht hat?“ „Offenbar ja. Vor einem Jahr hat er in Arizona einigen Rentnern Tausende von Dollar aus der Tasche gezogen. Und das innerhalb von wenigen Wochen.“
„Warum hindert ihn denn niemand daran?“
„Die meisten Leute sträuben sich, gegen ihn auszusagen. Es ist ihnen viel zu peinlich zuzugeben, dass man sie so leicht hereingelegt hat. Außerdem ist Galen immer auf dem Sprung. Als die Behörden in Arizona auf ihn aufmerksam wurden, war er schon längst wieder verschwunden. Diese Art von Schwindel ist verbreiteter als du glaubst, Liebling. Die erstklassigen Trickbetrüger schaffen es oft über Jahre, unentdeckt zu bleiben. Und selbst wenn man sie erwischt, wandern sie nur selten ins Gefängnis. Sie hinterlegen einfach eine Kaution und setzen sich nach Südamerika oder sonstwohin ab. Dort warten sie dann, bis sich die Situation wieder beruhigt hat.“
„Worin genau besteht denn eigentlich Galens Betrug? In den horrenden Eintrittsgeldern, die er für seine Seancen verlangt?“, fragte Ariana interessiert.
„Nein, die sind
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