Mit Druck richtig umgehen

ganz leicht fallen. Aber es lohnt sich, solche Lösungswege zu trainieren. Suchen Sie sich einen Gesprächspartner, mit dem Sie die Art und Weise, in der Sie die Dinge in solch heiklen Gesprächen offen legen wollen, einüben können. Je sicherer Sie sich sind, dass für Sie der Weg der Kooperation der bessere ist, umso leichter werden Ihnen solche Gespräche fallen.
    Wenn Sie sich unterlegen fühlen
    Bleibt bei Ihnen häufiger das Gefühl, der Unterlegene zu sein, sollten Sie sich damit intensiver auseinandersetzen. Es ist sicher kein schönes Gefühl, der Verlierer zu sein. Aber es gibt sicher einen Grund dafür, auch wenn er Ihnen nicht bewusst ist.
Vielleicht fällt es Ihnen leichter, sich mit der Unterlegenheit abzufinden, als Ihre Partner auf unfaires Verhalten hinzuweisen und mit ihnen einen Konflikt zu riskieren?
Vielleicht wollen Sie auch erreichen, dass Sie keine zu hohen Erwartungen an sich stellen müssen, um später nicht von sich enttäuscht zu sein?
Vielleicht fällt es Ihnen unbewusst leichter, andere für Ihre Situation verantwortlich zu machen, als sich selbst mit der Frage nach den Konsequenzen für Ihr eigenes Verhalten auseinanderzusetzen?
    Es ist nicht leicht, sich ehrlich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Eine gründliche Analyse gibt Ihnen jedoch wichtige Hinweise darauf, wie Sie mit dem Unterlegenheitsgefühl besser zurechtkommen. Eine Unterstützung durch einen Berater oder Coach, insbesondere zur Herausarbeitung Ihrer individuellen Potenziale und deren Entwicklung, kann Ihnen hier ebenfalls weiterhelfen. Im Prinzip geht es darum, die Verantwortung nicht abzuschieben, Ihr Selbstwertgefühl zu stärken und neue Ressourcen zu entdecken.
    Bleiben Sie gelassen und flexibel
    Wissen Sie, wie viel der Hamburger „Telemichel“ (Heinrich-Hertz-Turm) am oberen Ende schwankt? Es sind bei starkem Wind bis zu 1,50 Meter! Was würde wohl bei Wind passieren, wenn er nicht schwanken würde? Genau – ab einer bestimmten Windstärke würde er einstürzen. Was zeigt das für Drucksituationen? Ganz einfach: Durch Flexibilität wird Stabilität erzeugt. Machen Sie sich diese naturwissenschaftlichen Gesetze zu Eigen. Lassen Sie locker und zeigen Sie sich beweglich und flexibel. Reagieren Sie gelassen auf Veränderungsbedarf. Es gibt oft viel mehr Wege ans Ziel, als wir uns vorstellen können. Bauen Sie bei Druck nicht automatisch Gegendruck oder Widerstand auf. Suchen Sie nach neuen Lösungen. Um die Wege bestimmen zu können, müssen Sie allerdings auch Ihre Ziele kennen, Ihre Bedürfnisse und Prioritäten. Denn Ihre inneren Werte sollten Sie bei aller Flexibilität nicht aufgeben. Dazu nun unser letzter Abschnitt.

Ziele verwirklichen
    Nach den praktischen Strategien gegen Belastung und Druck lernen Sie nun, wie Sie durch die richtige Ziel- und Prioritätensetzung Ihr Leben in Zukunft noch bewusster, gelassener und erfolgreicher meistern.
    Lebensprioritäten setzen
    Am Ende des letzten Abschnitts haben wir geraten, dass Sie Druck letztlich immer gut begegnen können, indem Sie loslassen. Doch loslassen können Sie erst, wenn Sie wissen, was Ihnen wichtig ist und worauf es Ihnen im Leben ankommt. Kennen Sie Ihre Prioritäten? Mit der folgenden Übung werden Sie sie schnell herausfinden.
    Wichtig
    Wer nicht weiß, wo er hin will, muss sich nicht wundern, wenn er woanders ankommt.
Übung: Meine Lebensprioritäten
    Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr 65. Lebensjahr vollendet und lassen nochmals Ihr Leben Revue passieren. Welche Priorität hatten die im Folgenden aufgeführten Punkte in Ihrem Leben? Sie können bis zu drei Punkte ergänzen (bitte nicht mehr). Vergeben Sie dann Wertungen auf einer Skala von 1 (unwichtig) bis 15 (sehr wichtig).
    Was mir wichtig war
Punkte
Ich war erfolgreich in meinem Beruf.
Ich habe mit meiner Arbeit viel Geld verdient.
Ich habe eine Spitzenposition in meinem Berufsstand erreicht.
Ich habe anderen geholfen und meine Erfolge mit ihnen geteilt.
Ich bin Vorstand (oder Vergleichbares) geworden.
Ich konnte mir Statussymbole (Auto etc.) leisten.
Ich habe die Beziehung zu meinen Freunden gepflegt.
Die beste Zeit meines Lebens habe ich mit meiner Familie verbracht.
Ich habe mir Zeit genommen, die Beziehung zu meinem Partner zu entwickeln und zu pflegen.
Ich habe viele Traumurlaube gemacht.
Ich habe außerhalb der Arbeit vieles kennen gelernt, was mein Leben bereichert hat.
Ich empfand jeden Tag als neues Abenteuer.
Ich habe ein Buch geschrieben (ein Haus gebaut / Geige spielen