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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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das freundliche Flüsschen Spoor, an dieser Stelle nur dreißig Kilometer unterhalb seiner Quelle, zwischen Weiden und Erlen hindurch; wie es heißt, haben Fische in diesem Gewässer nur geringe Überlebenschancen. Es wird von einem schmalen, unberechenbaren und für Dürre äußerst anfälligen Nebenfluss gespeist, der einem See auf dem Grundstück von Sanford Hall entspringt.
    Das zentrale Dorf heißt Sanford Morvel. Es hat keine andere Funktion, als den Bauern der Nachbardörfer als Marktplatz zu dienen, und diese parasitäre Existenz verleiht ihm etwas Prahlerisches, Unsicheres. Gut sechs Kilometer südöstlich davon liegt Sanford Condover, weniger eine klar umgrenzte Siedlung als vielmehr eine zufällige Ansammlung von Höfen, die durch einige Cottages, eine Baptistenkapelle und eine unansehnliche Kneipe mehr schlecht als recht zusammengehalten werden. Knapp zehn Kilometer südlich davon liegt Sanford Angelorum. Eine kleine Nebenstrecke des Grand Western Railway erstreckt sich widerwillig bis Sanford Morvel, und eine noch kleinere Nebenstrecke führt noch widerwilliger von Sanford Morvel bis drei Kilometer an Sanford Angelorum heran (einen beinahe vollkommen ungenutzten Stopp in Sanford Condover eingeschlossen) und verliert sich dann; war doch die Eisenbahngesellschaft seinerzeit, in ihrem Optimismus angestachelt vom industriellen Fortschritt des neunzehnten Jahrhunderts, davon ausgegangen, der damalige Lord Sanford würde ihr den Weiterbau der Strecke bis in den Ort hinein gestatten. Diese Annahme erwies sich jedoch als falsch, da der damalige Lord Sanford ein Anhänger von William Morris war und einen fanatischen Hass gegen die Eisenbahn hegte. Infolgedessen steht der Bahnhof, an dem Fen angekommen war, unbedeutend und einsam an einem Ort, von dem aus eine menschliche Behausung nicht einmal zu sehen ist; und obwohl eine Gesetzesnovelle der Eisenbahngesellschaft inzwischen erlauben würde, das ursprüngliche Projekt zu verwirklichen, hat sie längst das Interesse an der Sache verloren.
    Normalerweise hätte Fen seine Kommandozentrale in Sanford Morvel eingerichtet, war es doch zugegebenermaßen das Zentrum des Wahlbezirkes. Aber er hatte die politische Arena unbekümmert und viel zu spät betreten und feststellen müssen, dass die Wohnraumknappheit in Sanford Morvel so akut war, dass sich weder ein Zimmer für ein Wahlbüro noch eins für sich zum Schlafen finden ließ. So war er gezwungen, zwischen Sanford Angelorum und einem völlig heruntergekommenen Ort namens Peek zu wählen, der zwanzig Kilometer nördlich von Sanford Morvel lag. Peek, eine Ansammlung von nichtssagenden grauen Doppelhäusern, war in den fünfziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts aus dem Boden gestampft worden, nachdem man hier ein Flöz minderwertiger Kohle entdeckt hatte. Der Niedergang folgte ungefähr zwanzig Jahre später, weil das Flöz erschöpft war. Zur großen Verärgerung jener, die seine Ausbeutung finanziert hatten, erwies er sich als unbedeutend klein. Die Bergleute, für die Peek erbaut worden war, zogen weg; weniger verantwortungsbewusste Elemente nahmen das Ruder in die Hand und Peek, seiner raison d’être beraubt, verfiel mit erschreckender Geschwindigkeit.
    All das hatte Fen über Umwege herausbekommen. Peek, so viel war klar, kam für seine Zwecke nicht in Frage. Und während er Sanford Angelorum im hellen Sommerlicht betrachtete, war er froh darüber, sich für einen Aufenthalt in diesem charmanten, bescheidenen Dorf entschieden zu haben.
    Er bewunderte die Ortschaft, während er der Hauptstraße in die dem Bahnhof entgegengesetzte Richtung folgte. Wie er sehen konnte, gruppierte sich alles, wie es in solchen Dörfern die Regel war, um die Kirche herum, einem mittelmäßig guten Beispiel für englische Hochgotik, deren schmückendes, in roten Sandstein gemeißeltes Beiwerk meistenteils verwittert war. Das Pfarrhaus, im großen Stil für opulentere Zeiten erbaut, als man eine zahlreiche Nachkommenschaft noch schätzte, stand direkt daneben. Es gab das eine oder andere Geschäft; es gab einen Dorfanger mit einem Kriegerdenkmal darauf; es gab eine Zeile entzückender Cottages aus dem achtzehnten Jahrhundert; und es gab das – hartnäckig viktorianische – »Fish Inn«.
    Vor dem Gartentor eines der Cottages erkannte Fen Diana, die sich ernst mit einem jungen Mann in abgewetzten Tweedhosen unterhielt. Sie winkte ihm zu, schien von dem Gespräch jedoch so in Anspruch genommen, dass er nicht hinübergehen und es

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