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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Sichtblende.
    »Sollte nach ungefähr drei Meilen auf der rechten Seite liegen. Es ist eine alte Farm.«
    Wir fuhren schon fast eine Stunde.
    »Der Kerl wohnt hier draußen und betreibt in Charlotte ein Pfeifengeschäft?«, fragte ich.
    »Das Stammgeschäft der McCranies ist im Park Road Shopping Center.«
    »Tut mir Leid, ich rauche nicht Pfeife.«
    »Sie haben auch Unmengen von Zigarren.«
    »Das ist das Problem. Ich habe mir für dieses Jahr noch keinen Vorrat angelegt.«
    »Es überrascht mich schon, dass du von McCranie’s noch nie was gehört hast. Das ist eine Institution in Charlotte. Man trifft sich dort. Seit vielen Jahren schon. Mr. McCranie ist inzwischen im Ruhestand, aber seine Söhne haben das Geschäft übernommen. Und derjenige, der hier draußen wohnt, arbeitet in dem neuen Laden in Cornelius.«
    »Und …?« Steigende Modulation.
    »Was und?« Meine Tochter schaute mich mit unschuldigen grünen Augen an.
    »Ist er süß?«
    »Er ist verheiratet.«
    Ein Augenverdrehen der Spitzenklasse.
    »Aber er hat einen Freund?«, hakte ich nach.
    »Jeder Mensch braucht Freunde«, flötete sie.
    Boyd entdeckte einen Retriever auf der Ladefläche eines Pickup, der in die Gegenrichtung beschleunigte. Mit einem Kehlkopfvibrator sprang er von meiner Seite zu Katys, streckte den Kopf so weit hinaus, wie das halb geöffnete Fenster es gestattete, und ließ ein Knurren hören, das nur heißen konnte: Wenn ich nicht in diesem Auto eingesperrt wäre.
    »Sitz!«, befahl ich.
    Boyd setzte sich.
    »Werde ich diesen Freund kennen lernen?«, fragte ich.
    »Ja.«
    Nach wenigen Minuten säumten geparkte Fahrzeuge beide Straßenränder. Katy stellte sich hinter die auf der rechten Seite, schaltete den Motor ab und stieg aus.
    Hechelnd sprang Boyd wie ein Berserker von einem Fenster zum anderen.
    Katy kramte Klappstühle aus dem Kofferraum und gab sie mir. Dann befestigte sie die Leine an Boyds Halsband. Der Hund hätte ihr beinahe die Schulter ausgerenkt, so gierig war er darauf, zu der Party zu kommen.
    Ungefähr hundert Leute bevölkerten den Garten, eine etwa zwanzig Meter breite Rasenfläche mit riesigen Ulmen zwischen dem Waldrand und einem gelben hölzernen Farmhaus. Einige saßen auf Gartenstühlen, andere gingen herum oder standen zu zweit oder zu dritt beisammen, Pappteller und Bierdosen in der Hand.
    Viele trugen Sportkappen. Viele rauchten Zigarren.
    Eine Gruppe Kinder spielte Hufeisenwerfen vor einer Scheune, die keine Farbe mehr gesehen hatte, seit Cornwallis hier durchmarschiert war. Andere spielten Fangen oder warfen Bälle und Frisbees hin und her.
     
    Eine Bluegrass-Band hatte zwischen Haus und Scheune Aufstellung genommen, so weit von Ersterem entfernt, wie ihre Verlängerungskabel es erlaubten. Trotz der Hitze trugen alle vier Anzüge und Krawatten. Der Sänger jaulte soeben den »White House Blues«. Nicht Bill Monroe, aber auch nicht schlecht.
    Ein junger Mann tauchte plötzlich auf, als wir den Halbkreis von Stühlen vor den Bluegrass-Jungs mit unseren ergänzten.
    »Kater!«
    Kater? Es reimte sich auf »später«. Ich zupfte mir das Hemd vom schweißfeuchten Rücken.
    »He, Palmer.«
    Palmer. Ich fragte mich, ob sein richtiger Namen Palmy lautete.
    »Mom, ich möchte dir gern Palmer Cousins vorstellen.«
    »Hallo, Dr. Brennan.«
    Palmer nahm seine Sonnenbrille ab und streckte die Hand aus. Der junge Mann war zwar nicht sehr groß, hatte aber dichte schwarze Haare, blaue Augen und ein Lächeln wie Tom Cruise in Risky Business. Er sah beinahe beängstigend gut aus.
    »Tempe.« Ich gab ihm die Hand.
    Palmers Händedruck war ein Knochenbrecher.
    »Katy hat mir schon viel von Ihnen erzählt.«
    »Wirklich?« Ich schaute meine Tochter an. Sie schaute Palmer an.
    »Wer ist das Schoßhündchen?«
    »Boyd.«
    Palmer bückte sich und kraulte Boyd hinterm Ohr. Boyd leckte ihm das Gesicht. Drei Klapse auf die Flanke, und dann hatten wir Palmer wieder auf Augenhöhe.
    »Netter Hund. Darf ich den Damen ein Bier bringen?«
    »Ich nehm eins«, zwitscherte Katy. »Eine Diet Coke für Mom. Sie ist ein Alkie.«
    Ich warf meiner Tochter einen Blick zu, der kochenden Teer zum Erstarren bringen konnte.
    »Holt euch was zu essen.« Bei der Erwähnung von Essen schoss Boyd vorwärts, riss Katy die Leine aus der Hand und rannte in Kreisen um Palmers Beine.
    Nachdem der sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte, drehte er sich mit leicht verunsicherter Miene auf seinem makellosen Gesicht zu uns um.
    »Kann man ihn ohne Leine

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