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Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Titel: Mit Kuessen und Nebenwirkungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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zu bleiben und sich umzuschauen. Er hatte keine Zeit gehabt zu heilen.
    Paige hatte ihm mehr als nur ein Bett für seinen kranken Körper zur Verfügung gestellt. Sie hatte ihm ein Refugium für seine Seele geboten. Durch ihre liebevolle Fürsorge erkannte er, dass es an der Zeit war, nach vorne zu schauen. Obwohl er die, die er verloren hatte, nie vergessen würde, war er endlich bereit, mit seinem Leben fortzufahren.
    „Oh, da sind sie.“ Paige zeigte in die Richtung, aus der die Parade kam. „Die Ziege ganz vorne ist Athena. Sieh nur die bunten Bänder. Sie sieht so hübsch aus.“
    Alistair sah eine ganz normale Ziege mit Bändern um den Hals. Bänder, an denen Athena fleißig herumknabberte. Aber in Paiges Augen war die Ziege schön. Denn so betrachtete Paige die Dinge. Ihre Weltsicht erlaubte es ihr, das zu sehen, was sein könnte, anstatt nur das zu sehen, was war. Ein wirklich seltenes und kostbares Talent.
    Er legte einen Arm um sie und zog sie an sich. Sie gab nach, hob den Kopf und lächelte ihn an. Als er in ihre Augen schaute, wusste er, dass sie ihm ein Geschenk gemacht hatte. Das Geschenk der zweiten Chance. Er war ihr etwas schuldig, und er musste sicherstellen, dass er sich vor seiner Abreise bei ihr revanchierte.
    „Macht es dir wirklich nichts aus?“, fragte Paige.
    Der Festumzug war wie immer spektakulär gewesen. Tiere und Oldtimer und dann der Part, der Paige am besten gefiel: die Kinder auf ihren Fahrrädern. Sie liebte es, sie vorbeisausen zu sehen – so aufgeregt, Teil dieses besonderen Tages zu sein.
    „Ich fühle mich geehrt, dass du mich gebeten hast, dich zu begleiten“, erwiderte Alistair.
    „Es dauert auch nicht lange.“
    „Ich wüsste nicht, wo ich lieber wäre.“
    Die Worte und sein hinreißender Akzent ließen ihr die Knie schwach werden. „Du bist zu liebenswürdig.“
    „Bin ich nicht, aber schön, dass du das denkst.“
    Er nahm ihre Hand, als sie die Straße überquerten. In der anderen Hand hielten sie jeder einen Strauß bunter Tulpen. Sobald sie den Park erreicht hatten, gingen sie bis zur anderen Seite durch und betraten den kleinen Friedhof an der Kirche.
    Alistair gab ihr die Blumen, die er trug, und blieb am Tor stehen. Sophies Grab mit dem kleinen, bescheidenen Grabstein lag am Rand eines wunderschönen Gartens. Sie hatte sich die Stelle und den Grabstein selber ausgesucht. Es war, als kümmerte sie sich selbst nach ihrem Ableben noch um Paige.
    Paige legte die Blumen aufs Gras und kniete sich hin. Wie immer spürte sie die liebevolle Anwesenheit der Frau, die für sie gesorgt hatte. Doch dieses Mal war etwas anders. Ein Drängen, als würde eine Nachricht übermittelt werden müssen.
    Paige war nicht sicher, wie viel Zeit vergangen war, aber nach einer Weile legten sich starke Hände auf ihre Schultern. Alistair zog sie auf die Füße und wischte ihr die Tränen ab.
    „Ich kann nicht gehen“, flüsterte sie mit zitternden Lippen. „Ich habe ihr versprochen, dass ich meine Träume verwirklichen und reisen würde. Ich bin geblieben, weil sie alt war und ich für sie da sein wollte. Und jetzt, wo sie fort ist, kann ich sie nicht verlassen.“
    Sie drückte die Hände gegeneinander. „Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt. Sie würde das nicht wollen. Sie würde nicht wollen, dass ich ein so kleines, beengtes Leben führe. Wir hatten gemeinsame Träume, und ich habe geschworen, dass ich sie wahr machen würde.“
    „Das wirst du auch.“
    „Woher willst du das wissen? Bis jetzt habe ich es nicht getan.“
    „Weil du Angst hast.“
    Sie nickte langsam, denn sie wusste, er hatte recht. „Eben, Tante Sophie wäre enttäuscht von mir.“
    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich glaube, dass du dich gewaltig irrst.“
    Alistair geleitete sie zurück durch die Stadt, und Paige ließ sich von ihm zu dem Haus bringen, in dem sie aufgewachsen war. Dort richtete er ihr einen Stuhl im Garten, brachte ihr ein Glas Eistee, setzte sich neben sie und hielt ihre Hand.
    „Es tut mir leid“, murmelte sie. „Ich sollte mich eigentlich um dich kümmern.“
    „Mir geht es wieder gut.“
    Sie lächelte. „Das Auflaufwunder.“
    Er beugte sich zu ihr. „Paige, du wirst noch an den Punkt kommen, wo du deine Träume wahr machst. Jemanden zu verlieren, den man liebt, ist schwer. Du hast eine Menge durchgemacht. Sei nicht so hart zu dir.“
    Sie nickte. Natürlich hatte er recht, und es täte ihr gut, auf ihn zu hören. Das wollte sie ihm gerade sagen, als sein

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