Mit Liebe gestrickt
Herzchen, du arbeitest schließlich, aber lass mich erst mit Elsie reden, und dann rufe ich dich an, okay? Ich bin sicher, dass sie nichts dagegen hat, aber ich möchte sie erst fragen. Sie wird gern gefragt. Jack, wirf das in den Mülleimer, wenn du fertig bist, mein Spatz, lass es nicht dort liegen. Ist genug Wechselgeld in der Kasse?«
Olivia nickt.
»Ich glaube schon, und Mum kommt später vorbei, und sie
besorgt mir Wechselgeld, wenn ich was brauche. Oh, und das Kreditkartendings hat Streifen auf dem Papier. Soll ich eine neue Rolle einlegen?«
»Ja bitte.«
Elsie wird in dem Wissen gegangen sein, dass Olivia heute Morgen im Laden ist. Sie ist viel schneller mit allen technischen Dingen wie zum Beispiel Kassenrolle oder Druckerpatrone auswechseln.
»Dann kommt. Auf zum Strand.«
Jack zieht wieder seine Sandalen an.
»Darf ich mein Buch mitnehmen?«
Ich habe einige neue Bücher und Papierblöcke und Farbstifte gekauft, damit sie etwas zu tun haben, wenn wir hier im Laden sind, aber Jack möchte sie immer mit nach Haus nehmen.
»Sie sind für den Laden, schon vergessen?«
Er seufzt.
Archie ist bereits halb die Treppe hinunter, als die Ladenglocke bimmelt, und dann ist das unmissverständliche Geräusch von Trevors Bellen zu hören. Mist.
Mist hoch zwei. Martin hat einen Ordner dabei.
»Ich dachte mir, dass ich euch hier finde. Ich wollte dir die neuesten Bilder für die Website zeigen, wenn du eine Minute Zeit hast. Sitz, Trevor. Sitz.«
»Eigentlich wollten wir gerade zum Strand, Martin. Können wir es nicht auf später verschieben?«
»Wir wollen ein Picknick machen, und du kannst mitkommen, wenn du möchtest - Trevor liebt Picknicks.«
Na toll, typisch Archie. Allerdings hat die Stadtverwaltung die brillante Idee gehabt, Hunde von acht Uhr morgens bis sechs Uhr abends vom Strand zu verbannen. Während also Martin Archie das verklickert, schiebe ich uns alle aus dem Laden auf den Bürgersteig.
Ich habe versucht, das Trevor-Dilemma zu verdrängen und bin noch nicht bereit, mich ihm jetzt zu stellen. Christine hat Mr. Pallfrey mit nach Spanien genommen, damit er sich erholt, und eigentlich sollte er in ein paar Wochen zurückkommen. Aber als Gran zuletzt mit ihr gesprochen hat, hat sie ihr erzählt, dass sie ihn schon fast überredet hat, sein Haus in Broadgate zu vermieten und eine Wohnung neben ihrer zu kaufen, mit einem Swimmingpool und allem. Offenbar ist er dem örtlichen Expats Club beigetreten und genießt es, dort auf andere im Ausland lebende Engländer zu treffen, was ja schön für ihn ist, aber ein ziemliches, gewissermaßen Trevor-großes Problem hinterlässt.
»Ich habe gestern Abend mit Mr. Pallfrey gesprochen.«
Verdammt, da haben wir es.
»Ach ja? Wie geht es ihm?«
»Schon viel besser. Er braucht seinen Stock jetzt so gut wie gar nicht mehr, sagt er, und er hat sich entschieden, ein Appartement dort drüben zu kaufen.«
»Wirklich? Das klingt nach einer guten Idee.«
»Ich weiß, aber er macht sich Sorgen über seine Hoheit hier, sodass ich ihm gesagt habe, ich wäre mehr als glücklich, ihn zu behalten. Ich habe ihn ziemlich lieb gewonnen in den vergangenen Wochen, und wie du siehst, gehorcht er schon viel besser. Sitz, Trevor.«
Trevor steht auf, damit bloß keiner von uns auf die Idee kommt, er könnte abgerichtet sein, und dann macht er brav Sitz.
Martin strahlt.
»Ich dachte daran, ihm eine Hundehütte zu bauen, aber bis sie fertig ist, hatte ich gehofft, dass du ihn nimmst, natürlich nur bis das Baby da ist. Ich bin bestimmt lange vorher fertig, aber ich lasse ihn nicht gern allzu lange allein - er neigt dazu, große Löcher zu buddeln.«
»Wem sagst du das. Im Moment haben wir zwei unterschiedlich große in unserem Garten, und so schnell wir sie auch zuschütten, er gräbt sie immer wieder neu.«
»Ich glaube, das macht er nur, weil er Angst hat.«
»Nicht halb so viel Angst wie ich, wenn ich die Wäsche aufhänge und mich frage, ob ich gleich in einer Erdspalte verschwinde.«
Er lacht.
»Wenn du ihn noch für ein oder zwei Wochen nehmen könntest? Nächste Woche wäre es für zwei Nächte, aber in der Woche darauf habe ich hier vor Ort zu tun. Ich mache so schnell ich kann mit der Hundehütte. Mir ist klar, dass du keinen Hund haben kannst mit dem Baby.«
Archie schmeißt seinen Schnorchel auf den Boden.
»Das ist nicht fair. Er sollte unser Hund sein, nicht Martins. Trevor zu haben wäre viel schöner als ein doofes Baby.« Er bricht in Tränen aus.
Na
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