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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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uns zukommt.
    »Hi Jo, wie ich sehe, hast du Brunos Babys bereits kennengelernt?«

    »Ja.«
    »Ich wollte dich noch warnen - tut mir leid.«
    Bruno versteift sich.
    »Sie sind ein wichtiger Teil unseres Sicherheitssystems.«
    »Und was war dann mit letzter Nacht? Wen haben sie angebellt? Einen Eindringling?«
    Bruno blickt auf seine Füße.
    »Ein Mitglied der Presse, das auf ein Überraschungs-Interview hoffte?«
    Bruno murmelt etwas, und Maxine zwinkert mir zu.
    »Sorry, Bruno, was hast du gesagt?«
    »Sie lernen noch.«
    »Es war ein Eichhörnchen. Richtig?«
    »Ja. Aber es zeigt, dass sie hellwach sind.«
    »Wir waren alle hellwach, Bruno. Nur war es leider verdammt noch mal erst halb drei morgens.«
    »Hat sie was gesagt?«
    »Grace? Oh ja. Sie hat ziemlich viel gesagt, aber das möchte ich vor Jo lieber nicht wiederholen.«
    Bruno sieht jetzt ein bisschen besorgt aus.
    »Ist schon in Ordnung, du darfst sie fürs Erste behalten, aber du solltest ihnen lieber einen Schalldämpfer verpassen, wenn sie mal wieder auf Eichhörnchenjagd gehen. Die Flutlichter haben sich eingeschaltet und alles.«
    Er nickt.
    »Ich wasche Jo ihren Wagen. Möchtest du deinen auch gewaschen haben?«
    Sie wirkt schon etwas besänftigter.
    »Ja, bitte, und Ed kommt bald, also kette Tom und Jerry schön fest, weil er sonst bestimmt durchdreht, wenn sie auf seinen kostbaren Porsche springen. Du weißt ja, wie er ist.«

    Bruno grinst.
    »Aber kurz begrüßen dürfen sie ihn doch, wenn ich sie an der Leine habe, oder?«
    Maxine lacht.
    »Ja, dürfen sie, aber das will ich unbedingt sehen. Grace ist oben, im grauen Zimmer, Jo, wenn du schon mal hoch gehen willst. Tee?«
    »Wunderbar.«

    Grace liegt auf einer der grauen Samtchaiselongues und hat eine hautenge Jeans und ein hellblaues T-Shirt an, während Lily zu ihren Füßen in einem Körbchen schläft.
    »Entschuldige meinen Aufzug - ich bin gerade erst mit Stillen fertig.«
    Sie sieht toll aus, und auch wenn sie ein Megafilmstar ist, bin ich immer wieder aufs Neue erstaunt, wie umwerfend sie aussieht, egal, was sie anhat. Es ist, als ob sie aus irgend einem anderen Stoff gemacht wäre als der Rest von uns: etwas Ätherischerem oder Fotogenerem. Sie trägt ihr Haar zurückgebunden und riesengroße, tropfenförmige Ohrringe, die leicht klirren, als sie sich vorbeugt und zum Telefon greift.
    Sekunden später taucht die Nanny auf, die eine hübsche gestreifte Uniform trägt, und hebt das Moseskörbchen auf.
    »Ich trage sie schnell hinüber in ihr Zimmer, ist das recht, Miss Harrison?«
    »Danke, Meg, aber rufen Sie mich, wenn sie aufwacht. Okay?«
    »Natürlich.«
    Meg schließt die Tür hinter sich, und Grace setzt sich auf.
    »Ich bringe sie einfach nicht dazu, mich Grace zu nennen, und es macht mich wahnsinnig. Sie vergisst es jedes Mal. Es ist, als wäre ich plötzlich in das verdammte Haus am Eaton Place
versetzt, und das ist so absolut nicht mein Stil. Bringt Max uns einen Tee hoch?«
    »Ja.«
    »Wunderbar. Ich bin derartig ausgetrocknet nach dem vielen Stillen, aber ich glaube, ich habe Meg endlich so weit, meinen Rhythmus zu akzeptieren.«
    »Auf mich wirkt sie sehr tüchtig.«
    »Oh ja, außer dass sie mich ständig Miss Harrison nennt, ist sie das auch, aber sie nerven alle schrecklich mit dieser Alle-vier-Stunden-Baby-stillen-Nummer, diesem ganzen Quatsch.«
    »Was passiert, wenn das Baby aufwacht?«
    »Man lässt es plärren, denke ich. Du liebe Zeit. Als ob das passieren würde. Natürlich nicht bei meinem wunderbaren Mädchen. Wie hast du das mit deinen Jungs gemacht?«
    »Ich habe sie ständig gestillt. Ich habe zwar versucht, bestimmte Zeiten einzuhalten, aber darauf waren beide nicht sonderlich erpicht. Ich glaube, es kommt auf das Baby an. Einige sind einfach hungriger als andere.«
    Sie lächelt.
    »Lily ist wie ich, sie ist ständig hungrig. Allerdings hatte ich jahrelange Übung, sodass ich daran gewöhnt bin.«
    »Tatsächlich?«
    Sie wirft mir einen Blick zu, als wäre ich kurz davor, die Gefahrenzone ›persönliche Fragen‹ zu betreten. Bei all unseren Unterhaltungen gibt es die unausgesprochene Regel, dass sie einem etwas erzählt, man aber niemals Fragen stellt. Aber in Anbetracht der Tatsache, wie viele Menschen auch noch das kleinste Fitzelchen an Information oder falscher Information über sie meistbietend verkaufen, kann ich ihr wirklich keinen Vorwurf machen.
    »Tut mir leid, ich wollte nicht …«

    »Ich lebe seit Jahren auf Diät - das gehört zum Job.

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