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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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kleinen Wäldern und schmalen Wasserläufen begann. Dies war das Vorland der Stadt Hadam, und die Natur dieses Landstrichs war von der Nähe des Meeres geprägt. Die scharfen Augen der wildgesichtigen Reiter durchforschten die Umgebung. Als ein anderer Reiter abstieg und neben das Orhako trat - er bedachte, daß Kußwind die Nähe von Pferden nicht mochte -, sagte der kleine, blonde Reiter zu ihm:
    »Der Hochzeitszug ist eingetroffen. Und die Yarls scheinen Prinz Odam zu gehören! Es ist keine offizielle Belagerung, Jerim.«
    Am Sattel des schmalgesichtigen Reiters mit dem grasgrünen Überrock befand sich eine Lanze mit zerschrammtem Schaft. Sie trug ein schlaff herunterhängendes Stück Stoff, an den Rändern ausgefranst. Der Wimpel ließ, ausgebleicht und dürftig, das Zeichen des Shallad erkennen.
    Keine offizielle Belagerung. Aber von zwei Männern, die in einem Dreiviertelkreis um die mächtige Stadt mit dem aufragenden Palast lagerten, war einer ein Rebell und somit ein Freund der kleinen Reiterschar.
    »Dein Vorschlag, Mann aus Jahand?« fragte der Orhako-Reiter und rückte das rote Schweißband um seine Stirn zurecht.
    »Hinunter zum Hochzeitszug. Vielleicht treffen wir deinen Freund, jenen haarlosen Uinaho! Oder weißt du etwas Besseres, Heymal?«
    »Nein. Achtet darauf, euch nicht zu verraten. Wenn mich meine Augen nicht trügen, baumeln an den Galgenbäumen der Mauern etliche Gehenkte!«
    »Das zeigt die Not Hadamurs. Er schlägt wild um sich. Er fühlt sein Ende nahen.«
    »Hoffentlich, Lamir!«
    Weder das Orhako noch die Pferde der Rebellen aus Gomaliland und Jahand trugen mehr als die üblichen Spuren eines langen Rittes. Sie kamen aus Jahand. Sie hatten dort auf den günstigsten Zeitpunkt gewartet, um nach Hadam zu ziehen. Sie waren sich bewußt, nur die Vorhut einer Armee von Rebellen zu sein, die in kleinen Gruppen ihnen folgen würden, aus allen Richtungen nach Hadam sickernd, unsichtbar, nicht zu fassen und von tödlicher Entschlossenheit.
    Hrobon beruhigte das Orhako und stand in den Steigbügeln auf. Sein Blick ging über das Panorama, das sich ihnen im Licht des späten Morgens enthüllte.
    Rechts von der Stadt und dem grünen Land dehnte sich das Meer aus. An vielen Stellen konnten die Rebellen die weißen, überkippenden Riesenwogen der Brandung sehen, die sich schäumend am Strand brachen.
    Die Sonne beleuchtete das Meer und große Teile des Landes. Aber die riesige dunkle Wolke über der Stadt warf einen drohenden Schatten. Der große schwarze Fleck brach den Glanz der gläsernen Fenster, ließ metallene Ornamente stumpf aussehen, machte aus den hellen Steinen der Türme, Mauern und des Palastes Flächen in dunklen, matten Farben. Jeder der Rebellen fühlte, wenn er Hadam und den Schatten ansah, einen starken Schauder. Die Stadt schien von den geschlossenen Toren bis zum Hafen von Dämonen erfüllt zu sein.
    Nicht einmal Hrobon konnte sich vorstellen, wie es wirklich in Hadam aussah. Er beantwortete seine Frage selbst und sagte:
    »In kurzer Zeit werden wir es wissen. Der einzige Weg, es herauszufinden, ist der Weg durch die Stadttore.«
    Die anderen verstanden, was er meinte.
    Sie gingen zurück zu den Pferden und schwangen sich in die Sättel. Der sehnige Mann mit den auffallenden schwarzen Augenbrauen und dem kurzgeschorenen Haar von derselben Farbe zog die Kapuze des sandfarbenen Burnus über die Stirn und schnalzte tief in der Kehle.
    »Vorwärts, Kußwind!«
    Das Orhako drehte den Hals nach rechts, stieß einen kurzen, gellenden Ruf aus und trabte mit weit ausgreifenden Schritten los, den Kopf fast waagrecht ausgestreckt. Der schmächtige Barde galoppierte an, ließ das Pferd zurück in Kantergalopp fallen, und die übrigen Reiter schlossen sich an.
    Würde einer der unzähligen Posten nach Nordosten geblickt haben, hätte er ein Bild sehen können, das für die augenblickliche Lage Hadams voll tiefer Bedeutung war.
    Eine lange Kette Reiter, die einem flatternden Wimpel folgten. Sie ritten auf dem oberen Teil des Hanges nach Westen. Über ihnen spannte sich der azurblaue Himmel, am Horizont formten sich langgestreckte Wolken, die an geschwungene weiße Federn erinnerten. Die Sonnenstrahlen brannten herunter und ließen die Farben klar und hell werden, und sie riefen blinkende Reflexe auf den Waffen hervor. Obwohl die Reittiere langsam galoppierten und die Reiter entspannt in den Sätteln saßen, drückten alle Bewegungen eine grimmige Entschlossenheit aus, eine kalte Drohung von

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