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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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bewegten sich. Durch den riesenhaften Bau ertönten Flüstern, Schritte und seltsame, ächzende Geräusche. Ab und zu klirrten Pokale, knarrten lederne Sohlen. Der Palast entwickelte ein gespenstisches Eigenleben, als Necron weiter durch die Gänge schlich. Mit den Hauptleuten der Garde war er in der Nähe von Shallad Hadamur verabredet.
    Weit vor ihm klirrten die schweren Eisenketten der Barriere. Laute Stimmen waren zu hören, deren Echos verzerrt von den Wänden aus Stein widerhallten.
    »Zuviel Lärm für Dämonen«, sagte sich Necron, zog sein Schwert in einer einzigen gleitenden Bewegung und entledigte sich seines dunklen Mantels. Er spürte, wie sich die feinen Härchen an seinen Armen und im Nacken aufstellten. Er warf den Mantel über eine geschnitzte Brüstung und eilte auf die Kammer des Schlafthrons zu.
    Und als er die unterste Stufe der breiten Treppe betrat, waren sie da.
    »Meuchelmörder!« fauchte er kalt und packte das Schwert mit der Rechten. Mit den Fingern der linken Hand tastete er nach dem Beutel des Zaubersteins und zog dann den langen Dolch, dessen Schneide er heute geschliffen hatte.
    Fünf große Dämonenpriester, in ihrer Mitte die kleine, aber unverkennbare Gestalt des Herzpfänders, versperrten ihm den Weg. Selbst die Flammen der knisternden Fackeln schienen düster zu werden und rauchig.
    Das riesige Epos der Herrschaft über unermeßlich große und reiche Länder - in Wirklichkeit wurde es durch solche kleinen, tödlichen Scharmützel geschrieben. Nicht durch die großen Gesten des Shallad. Zuerst hatte ein taubes Gefühl der Schwäche seine Knie ergriffen, aber jetzt verschwand es. Schritt um Schritt kamen die dämonisierten Opfer der Schwarzen Magie mit ihrem rätselhaften Anführer auf ihn zu. Jeder war mit einem solchen Stab bewaffnet, dessen gekrümmte Spitzen im Fackellicht bläuliche Funken von sich zu sprühen schienen. Necron federte zurück, hob das Schwert über seine Schulter und sagte grimmig, wie ein Raubtier knurrend:
    »Ihr wollt mich aus dem Weg räumen, wie? Mich, Luxons Augenpartner? Warum? Weil wir uns die Augen wie Freunde teilen, du Scheusal?«
    Der Herzpfänder - war es die Inkarnation Achars? - stieß einen reptilhaften Laut aus. Dann hob er den Arm und deutete mit dem Stab auf Necron.
    »Packt ihn! Auch er soll spüren, wie Achar seine Opfer behandelt.«
    »Kommt und holt mich!« erwiderte Necron, spannte seine Muskeln, lockerte sie wieder und beobachtete sorgsam jeden Schritt der fünf schlanken Männer. Als sie vier Stufen abwärts gegangen und ihn mit den Spitzen ihrer magischen Stäbe fast berührt hatten, verwandelte sich Necron für kurze Zeit in eine rasende, schreiende und springende Kampfmaschine, deren Bewegungen vorausgeplant und blitzschnell waren.
    Das Schwert beschrieb halbe Kreise, zuckte hin und her, aufwärts und abwärts, während sich der schlanke, sehnige Körper vor der halbkreisförmig gekrümmten Reihe der Angreifer hin und her bewegte.
    Necron war verloren, wenn ihn einer der Stäbe oder gar die Hand eines Priesters berührte!
    Der erste Schlag ließ einen Stab zersplittern. Der zweite Hieb traf einen Dämonenpriester und zog eine tiefe Wunde durch die gläsern schimmernde Haut. Mit der Spitze bohrte sich die Waffe in den Oberschenkel des dritten und kappte dicht hinter den schlangenähnlichen Metallhaken den nächsten Stab.
    Den taumelnden Mann, der mit beiden Händen an die Brust griff, schlug Necron nieder, duckte sich unter einem wütenden Hieb hinweg und sprang zurück.
    Während zwei der Dämonenopfer, nun selbst sterbende Dämonen, zu wurzelartigen Überbleibseln schmolzen und verdorrten, flüchtete er vor den drei anderen, warf sich hinter einer kantigen Säule herum und tötete den ersten Verfolger mit schnell und genau geführten Hieben.
    Die beiden Überlebenden blieben stehen, während der Herzpfänder keuchend und rasend vor Wut auf Necron zulief und schrie:
    »Packt ihn! Treibt ihn in die Enge!«
    Necron nahm den Dolch zwischen die Zähne, riß den Beutel vom Gürtel und wich, während er ihn öffnete, Schritt um Schritt zurück. Er drehte sich sogar dreimal um, aber in seinem Rücken tauchten keine neuen Dämonenpriester und Meuchler auf.
    Dann hielt er den Pyramidenstein in den Fingern.
    Der Stein begann zu leben. Er funkelte, glühte und strahlte das Licht der Fackeln und Öllampen wie ein kleines Gestirn zurück. Flackernde Helligkeit badete Necron und die Dämonisierten. Und voller Erstaunen sah er, wie sich die

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