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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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zusammengefunden hatten und muntere Weisen spielten, trotz der Weinverkäufer, der Händler, vieler Braten an den Spießen, der bunten Fahnen, Stoffe und Teppiche, der Blüten und Blumen, trotz der fiebrigen Erregung stellte sich wahre Fröhlichkeit nicht ein. Drückend wie Nebel lagen Mißgeschick, Drohung und Unsicherheit über Hadam. Der Shallad auf seinem prunkvollen Thron, von mehr als zwei Dutzend prächtig gekleideter Sklaven geschleppt, erschien zuerst auf der riesigen Plattform, über der sich die Sonnensegel spannten. An beiden Seiten des Thrones schritten die Priester des Rachedämons, dicht neben dem zitternden, würdelosen Shallad ging mit festem Schritt der Hohepriester Algajar. Es war ein schweigender, bedrückender Aufzug. Dennoch stimmten die Menschen lauten Jubel an und bewarfen Hadamur mit Blüten und wohlriechenden Blättern.
    Fünf Schritt hinter dem Shallad ging, die Hand am Schwertgriff, Necron und richtete seine Blicke immer wieder auf den zweiten Zug, der aus einem anderen Palasttor auf die geschmückte Plattform herauskam.
    Soraise, schön und liebenswert wie immer, bildete in der Masse der Versammelten geradezu einen Lichtblick. Neben ihr ging Prinz lugon, der ein wenig den Eindruck entstehen ließ, als fürchte er den Trubel rundum. Shezad und Prinz Odam waren ebenso auf der Plattform wie Zeremonienmeister. Sklavinnen, Diener und Wachen. Die Gardisten umstanden einige Stufen tiefer in doppelter Reihe den Ort, an dem lugon und Soraise verbunden werden sollten.
    Das Zeremoniell dauerte nicht lange, und der Shallad hatte keine Kosten gescheut. Geschenke waren aufgestellt, Wein floß in Strömen, und nicht nur Necron hatte das deutliche Gefühl, daß das Unheil jeden Augenblick hereinbrechen mußte.
    Er wußte, wie es um Hadamur stand.
    Obwohl der Shallad seine prunkvollsten Gewänder und seine zierliche Rüstung angelegt hatte, strahlte er nicht mehr den wilden, geballten Glanz aus, der jeden seiner Auftritte begleitet hatte. Es war etwas in ihm zerbrochen. Nicht einmal der donnernde Jubel der Menschenmasse, der sich an den Mauern brach und vervielfachte, richtete ihn auf. Er hatte alle Hoffnung längst hinter sich gelassen, wußte Necron, der die Ankleidezeremonie überwacht hatte. Mehrmals hatte er gemurmelt, daß er keinen Sinn mehr sähe, daß er mit jeder Lösung einverstanden sei, die ihm das nackte Leben ließ.
    Necron sah die Magier-Zwillinge.
    Was taten sie? Ihr Vorgehen erweckte in ihm Staunen und Verwunderung. Sie tauchten immer wieder zwischen den Beinen der regungslosen Wachen auf und bückten sich. Es schien, als würden sie Blumen oder Zweige in bestimmten Abständen rund um die Zeremonienplattform legen.
    Die Brautleute standen einander gegenüber, und die Hochzeitszeremonie ging weiter. Salbungsvolle Worte gingen im Geraune der Menge unter. Eine Abordnung der Ay bahnte sich, angeführt von den vier Heerführern, einen Weg durch die drängende und schiebende Menschenmenge. Die Krieger trugen auf Schilden, in Körben und prächtig gestickten Säcken die Hochzeitsgaben.
    Nicht einmal dieser gewaltige Zuwachs an Reichtum beeindruckte Hadamur. Grau und zusammengefallen lag er in dem riesigen muschelförmigen Thronsessel. Er sehnte ein Ende herbei, eine Beendigung eines unerträglichen Zustands. Jetzt breitete der Zeremonienmeister des Palasts die Hände aus, reckte die Arme hoch und rief mit lauter, hallender Stimme:
    »Und wieder hat eine Tochter des Shallad Hadamur ihren Prinzen glücklich gemacht. Prinz lugon von Ay und Prinzessin Soraise von Hadam - nun seid ihr Mann und Frau!«
    Trommelschläge dröhnten, metallen fuhr der Klang aus Fanfaren über den Platz, und die Wachen machten der Abordnung der Ay Platz.
    »Ay schickt seine Geschenke!« schrie der Hüne Uinaho, der so festlich ausstaffiert war, daß Necron ihn fast nicht mehr erkannte. »Fünftausendfünfhundertundfünfundfünfzig Edelsteine von unermeßlichem Wert. Heute nacht wird es im Palast ein großes Zählen geben.«
    Eine schaurige Stimme, lauter als Trommeln und Fanfaren, führte seine Rede fort, als sich das Gelächter und der Jubel gelegt hatten. Nach den ersten Worten drehten sich Tausende Köpfe. Auch Hadamur richtete sich auf, rutschte von seinem Thron und kam zitternd auf die Füße.
    »Ich bin Rhiad, der Bruder des meuchelnden Feiglings Hadamur! Ich bin gekommen, um Gorgan die Wahrheit zu verkünden.«
    Obwohl Necron wußte, was geschehen würde, blickte auch er schaudernd hinauf zu der kleinen Terrasse im

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