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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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mich angerufen hat, Luxon zu zerstören. Als Werkzeug Achars wird er auf dem Thron sitzen, und das Shalladad wird von uns Dämonen beherrscht werden - ebenso wie der Tempel auf der Felseninsel Hadams.«
    Kalathee zog einen kleinen Dolch und ging auf die andere Gestalt zu. Der Dolch blitzte auf, aber der Herzpfänder schleuderte die junge Frau mit einer einzigen Handbewegung bis zur Wand zurück.
    »Zu spät!« schrillte der Herzpfänder. Wieder warf ein Anfall Luxon in die Höhe, ließ ihn aufstöhnen und kraftlos zurückfallen. »Nachdem Luxon seinen höchsten Triumph erreicht hat, wird er vernichtet werden. Ich führe zum Ende, was jener Mensch mit seinem Pakt begonnen hat.«
    »Das darfst du nicht. Jetzt ist Luxon meiner Liebe würdig geworden - er hat sich verändert, er ist reif geworden. Alles, nur das nicht!«
    Der Herzpfänder raffte seinen Umhang um die Schultern, streckte eine Hand mit krallenbewehrten Fingern aus und deutete auf Kalathee.
    »Du entkommst mir nicht! Luxon wird mir nicht entfliehen! Niemand verläßt einen Pakt, den er mit Achar schloß. Niemand! «
    Die andere Tür öffnete sich wie durch Geisterhand und knirschte schaurig in den Scharnieren. Mit einem Satz, der den schwarzen Umhang wehen ließ und die Flammen der Lampen zittern machte, huschte der Herzpfänder hinaus. Und hinter ihm schloß sich die schmale Tür mit einem endgültigen Schlag.
    Kalathee wankte gebrochen und schluchzend zum Tisch. Sie goß Wein in Becher und setzte sich neben Luxon. Er stierte sie verständnislos an und begriff nichts.
    Er wußte nur, daß für ihn der Schrecken niemals mehr enden würde - bis zu seinem Tod.
*
    Oceidas warmer, begehrenswerter Körper preßte sich an ihn. Ihre Stimme war weniger vorwurfsvoll als traurig.
    »Jetzt, wenn die Nacht beginnt und wir Ruhe haben, mußt du mich verlassen.«
    Necron lachte kurz und wurde sofort wieder ernst.
    »Ich bin Leibwächter des Hadamur. Nur ich kann ihn vor den Dämonen schützen. Er soll sein Ende auf andere Weise finden. Wenn alles vorbei ist, dann haben wir Zeit für uns, Oceida.«
    »Du bist in Gefahr. Hadamur ist mir gleichgültig!« widersprach sie, aber sie wandte sich ab und ließ die Schultern hängen.
    »Ich bin nichts mehr als der Köder für Achar«, erklärte Necron entschieden. »Sie haben nur noch eine Nacht, um anzugreifen. Diese Nacht. Morgen nacht, ist alles vorbei. Wenn wir noch leben, werden wir ganz allein unsere Liebe genießen.«
    Oceidas Augen blickten ihn unverwandt an, als er über ihre Wange strich, nach den Markierungen der Stundenkerze sah und dann den Raum auf leisen Sohlen verließ. Hadamur würde schon unruhig warten.
    In den Taschen seines Wamses trug er die beiden Similisteine aus der Menge der 5555 Edelsteine. Die Pyramide aus glasklarem Stein - sie veränderte bei jedem Licht ihr Aussehen und trug flirrende, funkensprühende Kanten - befand sich neben dem Dolch in einem Säckchen aus Leder.
    Die Nächte in diesem Palast waren noch schauerlicher und gespenstischer als die Tage, selbst im Schatten der dunklen Wolke. Die meisten Wächter und Gardisten befanden sich an den Eingängen, auf den Mauern und hinter den Schießscharten der Wehrgänge. Nur ab und zu dröhnte der Schritt eines Doppelpostens durch die Gänge. Die Männer traten wuchtiger auf und rasselten mit den Waffen und Rüstungen, um sich Mut zu machen. Necron glitt unhörbar und nur als Schatten zu erkennen hin und her zwischen den Säulen und Portalen. Von fern hörte er den gedämpften Lärm der Gäste, die in den Seitenflügeln untergebracht waren. Zwei Sklavinnen kreuzten seinen Weg, warfen ihm einen entsetzten Blick zu und keuchten auf, als sie weitereilten.
    Necron war auf einen Überfall vorbereitet.
    Er ging weiter und prüfte sorgfältig alle verschlossenen Türen. Allerdings sagte er sich im selben Atemzug, daß ein einfaches Schloß gegen Dämonen herzlich wenig helfen würde. Immer wieder erwartete Necron, weit entfernt, sich nicht zu fürchten, plötzlich Algajar und dem Herzpfänder gegenüberzustehen. Gegen die Gefahren, in denen er sich hier befand, war die Düsterzone ein wahrer Paradiesgarten an Einfachheit.
    Wie hatten sie gesagt, unten an der Treppe?
    Jeder von uns wird verändert sein? So war es.
    Ab und zu liefen Diener und Sklaven hin und her. Stets waren sie schwer beladen und erfüllten irgend jemandes Wünsche.
    Fackeln loderten, Glutschalen voller roter Holzkohle strahlten Wärme und ätzenden Rauch ab, Öllampen flackerten. Schatten

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