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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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zusammen. Sie hatten Klänge gehört, die ihnen vertraut vorkamen, auf schmerzliche Weise indes.
    »Tatsächlich!« entfuhr es Uinaho. »Komm! Der Barde mit seinem Geklimper.«
    Vorbei an einem Trupp abgesessener Orhako-Reiter, die in die Gesichter der Markthändler spähten und Verräter oder Spione zu erkennen versuchten, bahnten sich Uinaho und der andere Heerführer einen Weg zum Brunnen. Am steinernen Rand saß Lamir und entlockte seinen Saiten jene Klänge. Sie gingen in dem krächzenden und jaulenden Getön aus den Schenken unter.
    »Vielleicht hat er etwas von Necron gehört!« sagte Fanuk und schwang sich neben Lamir von der Lerchenkehle auf die nasse Brüstung.
    »Neuigkeiten, Entfacher gräßlicher Klänge?« dröhnte Uinahos Stimme. Ohne sich umzudrehen, erwiderte Lamir:
    »Ich habe schon drei Münzen verdient. Mehr Beifall, sonst zahlt ihr den Wein selbst!«
    Er grinste affektiert und zog seine Schulter hoch. Dann führte er aus:
    »Eure Zwillingsbrüder der Magie haben sich vor wenigen Augenblicken mit Necron getroffen. Ich war bei ihnen. Necron bewacht den Shallad und muß sich mit Dämonenpriestern herumschlagen.«
    »Wo sind Moihog und Daerog?« fragte Uinaho und kletterte auf die steinerne Umfassung, drehte sich und spähte über den Markt.
    »Sie trafen sich auf den Stufen der Großen Treppe«, meinte Lamir. »Möglich, daß sie noch dort sind.«
    »Bleibt hier! Wartet auf die anderen!« rief Uinaho drängend und sprang vom Brunnen. Er rannte im Zickzack durch einen Teil des belebten Marktes und entlang den Häuserfronten auf die Stufen zu. Die rotgelbe und schwarze Kleidung der zwei kleinen Magier und die schlanke Gestalt Necrons waren unübersehbar. Mit ein paar Sätzen war Uinaho bei ihnen und schlug Necron auf die Schulter. Der Alleshändler ließ fast die beiden Steine fallen, die er gerade in seinen Gürtel schieben wollte.
    »Du bist’s«, sagte er erleichtert. »Deine Freunde haben mir gerade magische Waffen in die Finger gedrückt. Beinahe wären sie zersplittert.«
    »Er berichtete uns, daß ihn dämonisierte Priester angegriffen haben. Wir gaben ihm zwei Similisteine aus dem Brautschatz«, nickte Moihog traurig. »Das wird sie abwehren, aber nicht ganz abschrecken.«
    Daerog griff in die Falten seines schwarzen Umhangs und brachte ein seltsames Stück Glas zum Vorschein. Es war etwa fingerlang und hell durchscheinend. Vier dreieckige Flächen bildeten eine atypische Pyramide. Noch ehe sich das Licht in dem auffallenden Stein brechen und Umstehende neugierig machen konnte, verbarg Necron den Stein.
    »Was ist das?« fragte Uinaho finster.
    »Unser wertvollster Zauberstein. Er wurde am Rand der Düsterzone nahe dem Bösen Auge der Hexe Quida gefunden«, erläuterte Daerog. »Alamog sagte uns, daß dieser Zauberstein große Macht besitze.«
    »Ich verstehe nur die Hälfte!« fauchte Uinaho und blickte sich unruhig um. Alamog war Aylands mächtigster Magier.
    »Vor einem Jahr spie Quidas Auge allerlei Treibgut aus der Schattenzone aus. Sonst sog das Böse Auge stets nur die Gegenstände und Menschen in sich auf. Der Stein schützt seinen Träger. Necron hat uns ausführlich erklärt, wie gefährlich das Leben an der Seite von Hadamur ist!«
    »Begreiflich«, erklärte Uinaho und zog seine Mundwinkel nach unten. »Nun wird dein Amt als Leibwächter wohl bald zu Ende sein.«
    »Ich hoffe es sehr«, bekannte Necron und erzählte, was sich in der Zeit ereignet hatte, die sie voneinander getrennt waren. Er schloß kopfschüttelnd:
    »Seltsam, Uinaho. Obwohl ich viel bessere Schwertkämpfer als mich kenne, wurde ich mit drei Dämonenpriestern so einfach fertig, daß ich fast erschrak.«
    »Mit dem Schwert?«
    »Ja. Es war der erste Angriff auf mich selbst. Aber sie werden nicht nachlassen. Sie wollen den Shallad Hadamur, und ich stehe ihnen im Weg. Ich will nicht, daß Hadamur…«
    Er schilderte dem schweigend zuhörenden Uinaho, was er erfahren und belauscht hatte. Der Ay beugte sich erschrocken vor und pflichtete ihm dann bei.
    »Die Dämonenpriester, die dich angriffen, waren keine Krieger. Sie wußten nicht, wie schnell selbst ein ungeübter Schwertkämpfer sein kann. Beim nächstenmal schicken sie entweder Bogenschützen, bessere Schwertkämpfer oder bessere Magier.«
    »Jeden Magier kannst du mit dem Zauberstein aus vier dreieckigen Flächen bannen«, rief Moihog unterdrückt.
    »Wenn ich nicht vorher von ihnen zu einer hilflosen Kreatur gemacht werde!«
    »Du mußt noch zwei Tage

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