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Mitch

Mitch

Titel: Mitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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helfen könntest.“
    Chrissie strahlte und nickte so eifrig, dass ihre Zöpfe sich hin und her bewegten. „Darf Susan Ihnen auch helfen?“
    „Na klar.“
    Stolz lächelte die Kleine ihren Vater an.
    „Also, gute Nacht.“ Bethany öffnete die Beifahrertür und stieg aus.
    „Gute Nacht“, erwiderten die beiden im Chor. Erst als Bethany im Haus war und das Licht einschaltete, fuhr Mitch weiter.
    Soso, die neue Lehrerin ist da, dachte er.
    Erst als Bethany im Bett lag, wurde ihr bewusst, wie müde sie war. Trotzdem konnte sie nicht einschlafen und schaute zur Decke, während sie über ihre Begegnung mit Mitch Harris nachdachte.
    Sie hatte sofort gemerkt, dass er sehr ernst und zurückhaltend war. Da er sich ihr sicher nicht vorgestellt hätte, hatte sie die Initiative ergriffen. Er war nämlich wie ein unbeteiligter Zuschauer in einer Ecke gestanden und hatte die anderen beobachtet.
    Irgendetwas an ihm faszinierte sie. Da ihr Vater Polizist war, hatte sie vermutlich instinktiv gespürt, was Mitch beruflich machte. Zumindest war sie nicht überrascht gewesen, als Sawyer es ihr gesagt hatte. In gewisser Weise erinnerte Mitch sie sogar an ihren Vater, denn er hatte offenbar denselben analytischen Verstand. Ihre Mutter machte es verrückt, dass ihr Vater immer lange hin und her überlegte, bevor er eine Entscheidung traf. Ich wette, Mitch ist genauso, dachte Bethany. Sie selbst war eher spontan.
    Sie hätte Mitch gern näher kennen gelernt, hatte aber den Eindruck, dass er nicht an ihr interessiert war. Oder war er es doch? Bevor sie sich ihm vorgestellt hatte, hatte sie Bewunderung in seinen Augen aufblitzen sehen. Nun fragte sie sich, ob sie es sich bloß eingebildet hatte.
    Allerdings hielt sie das nicht davon ab, sich auszumalen, wie seine Augen vor Leidenschaft dunkler wurden, bevor er sie küsste.
    Schließlich rief sie sich zur Ordnung, schloss die Augen und versuchte, sich zu entspannen – vergeblich. Immer wieder tauchte Mitch Harris’ Gesicht vor ihrem geistigen Auge auf.
    Ich bin nicht nach Hard Luck gekommen, um mich zu verlieben, sagte sie sich energisch.
    Dann rollte sie sich auf die Seite, wobei sie das Kopfkissen in die Arme nahm. Auch das nützte nichts. Selbst wenn sie es nicht wahrhaben wollte, Chrissies Vater faszinierte sie …
    „Miss Ross?“
    Bethany, die hinten im Klassenzimmer stand, blickte auf. Chrissie und Susan standen auf der Türschwelle und strahlten vor Eifer.
    „Hallo, ihr zwei.“
    „Wir sind hier, weil wir Ihnen helfen wollen“, erklärte Chrissie. „Dad hat gesagt, wir sollen aufpassen, dass wir Ihnen nicht auf die Nerven gehen.“
    „Das werdet ihr bestimmt nicht“, versicherte Bethany.
    Nachdem die beiden hereingekommen waren, gab sie ihnen ihre erste Aufgabe, die darin bestand, Bücher zu sortieren. Es war das erste Mal, dass sie mehr als eine Klasse hatte, und die Tatsache, dass sie von nun an sechs verschiedene Klassen unterrichten würde, machte ihr ein bisschen Angst.
    „Alle freuen sich auf die Schule“, verkündete Chrissie. „Vor allem mein Dad.“
    Bethany lachte leise. Mitch ging es offenbar genauso wie vielen Eltern.
    Etwa zwanzig Minuten später fragte Chrissie plötzlich: „Sie sind nicht verheiratet oder so, stimmt’s, Miss Ross?“
    Bethany musste sich ein Lächeln verkneifen. „Nein.“
    „Warum nicht?“
    Typisch für eine Siebenjährige, solche Fragen zu stellen! „Ich habe noch nicht den Richtigen gefunden“, erklärte Bethany schlicht.
    „Waren Sie schon mal verliebt?“ erkundigte sich Susan.
    Bethany hatte wohl gemerkt, dass die beiden ihre Arbeit unterbrochen hatten und ihr nun ihre ganze Aufmerksamkeit schenkten. „Ja“, erwiderte sie nach kurzem Zögern.
    „Wie alt sind Sie eigentlich?“
    „Chrissie.“ Susan stieß ihre Freundin mit dem Ellbogen an. „Das gehört sich nicht“, flüsterte sie so laut, dass Bethany es verstehen konnte.
    Sie tat so, als hätte sie es nicht gehört. „Ich bin fünfundzwanzig.“
    Nachdem die beiden vielsagende Blicke gewechselt hatten, begannen sie, an ihren Fingern etwas abzuzählen.
    „Sieben“, sagte Chrissie schließlich andächtig.
    „Sieben?“ wiederholte Bethany neugierig.
    „Wenn ein Mann sieben Jahre älter ist als Sie, ist er dann zu alt?“ fragte Susan mit großen Augen.
    Bethany setzte sich auf einen Tisch und verschränkte die Arme. „Das hängt davon ab.“
    Chrissie kam ein paar Schritte näher. „Wovon?“
    „Vom Alter. Wenn ich vierzehn wäre und mit einem

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