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Mitch

Mitch

Titel: Mitch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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aus Hard Luck.“
    John straffte sich und streckte ihrem Vater die Hand entgegen. „Freut mich, Sie kennen zu lernen, Mr. McDonald.“
    „Nennen Sie mich Jack. Ich verstehe nicht, warum meine Tochter Sie nicht hereingebeten hat, junger Mann.“ Jack McDonald bedachte Sally mit einem vorwurfsvollen Blick. „Sie haben eine weite Reise gemacht, um meine Tochter zu besuchen.“
    „Scheint so, als wäre ich nicht so willkommen“, murmelte John.
    „Unsinn. Es ist Weihnachten. Da Sie den weiten Weg auf sich genommen haben, wollen wir Sie wenigstens hereinbitten und Ihnen etwas Heißes zu trinken anbieten.“
    John brauchte kein heißes Getränk, um sich aufzuwärmen. Ihm war jetzt wirklich nicht danach zumute, die McDonalds zu besuchen, doch Jack McDonald dirigierte ihn schon ins Haus.
    Also schluckte John seinen Stolz hinunter und folgte ihm eine Treppe hoch ins Wohnzimmer, wo die Familie versammelt war. Nachdem Jack ihn allen vorgestellt hatte, reichte Sallys Mutter ihm ein heißes Getränk, das wie Apfelwein schmeckte.
    „Sally hat Sie in ihren Briefen gar nicht erwähnt“, sagte Mrs. McDonald im Plauderton, während einer von Sallys Brüdern John einen Stuhl brachte.
    Sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, doch John besann sich auf seine guten Manieren und bedankte sich bei Sallys Bruder. Während er sich nach Sally gesehnt hatte, hatte sie in ihren Briefen nicht ein Wort über ihn verloren. Obwohl er das Gegenteil behauptet hatte, hatte es ihm sehr viel bedeutet, mit ihr zu schlafen. Er liebte sie, aber offenbar empfand sie überhaupt nichts für ihn.
    „Ich habe euch von ihm erzählt“, sagte Sally leise.
    Unwillkürlich fragte sich John, ob das stimmte oder ob sie nur versuchte, sich aus der Affäre zu ziehen.
    „John ist der Buschpilot, von dem ich euch geschrieben habe.“ Sie setzte sich so weit wie möglich von ihm entfernt auf einen Stuhl und legte die Hände zwischen die Knie, als wüsste sie nicht, wohin damit.
    „Ach ja, jetzt erinnere ich mich. Aber seinen Namen hast du, glaube ich, nicht erwähnt.“ Ihr Vater nickte bedächtig, und ihre Mutter strahlte plötzlich übers ganze Gesicht.
    John trank den Apfelwein, so schnell es ging. Dass die heiße Flüssigkeit ihm in der Kehle brannte, war ihm egal. Sobald er den Becher geleert hatte, stand er auf und drückte ihn Sallys Mutter in die Hand.
    „Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, aber ich muss jetzt los.“
    Jack bückte sich und hob etwas vom Teppich auf. „Ich glaube, Sie haben etwas verloren, mein Sohn.“
    Peinlich berührt stellte John fest, dass Sallys Vater den Verlobungsring in der Hand hatte.
    „Es hat mich gefreut, Sie alle kennen zu lernen“, sagte er und warf dabei einen sehnsüchtigen Blick zur Tür. Am liebsten wäre er jetzt allein gewesen.
    Was Frauen betraf, so hatte er seine Lektion gelernt. Am besten war es, wenn er allein blieb. Er mochte gar nicht daran denken, dass er auch zu den Männern gehörte, die von Sawyer und Christian O’Hallorans Plan, Frauen nach Hard Luck zu holen, ganz begeistert gewesen waren.
    Eines war jedenfalls sicher: Er hatte es nicht nötig, so zurückgewiesen und verletzt zu werden.
    „John?“ Sally sah ihn mit ihren großen blauen Augen an, doch diesmal würde er nicht darauf hereinfallen.
    Ohne sie zu beachten, eilte John die Treppe hinunter zur Haustür. Er hatte schon die Hand am Türknauf, als er merkte, dass Sally ihm gefolgt war und hinter ihm stand. „Wenn du jetzt gehst, ohne mir zu erklären, was es mit diesem Ring auf sich hat“, sagte sie, „dann rede ich nie wieder mit dir, das schwöre ich.“
    „Das spielt doch sowieso keine Rolle mehr.“ John drehte sich um und schaute ihr herausfordernd in die Augen. „Außerdem wolltest du nicht mehr mit mir reden.“
    Da sie nicht antwortete, drehte er schließlich demonstrativ den Türknauf.
    „Geh nicht“, brachte Sally daraufhin hervor. „Ich dachte … du hast bekommen, was du wolltest … und deshalb … “
    „Ich weiß, was du gedacht hast“, fuhr er sie an.
    „Vielleicht können wir darüber sprechen.“
    Das hörte sich an, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Verdammt, sie wusste genau, dass er es nicht ertragen konnte, sie weinen zu sehen! Er nahm ein Taschentuch aus der Hosentasche und reichte es ihr.
    „Können wir miteinander reden, John?“ fragte sie, während sie die Stufen zum unteren Teil des Hauses hinunterging.
    Als John nach oben schaute, sah er, dass die ganze Familie oben an der Treppe

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