Miteinander reden von A bis Z
und verständliche Information der Mitarbeiter
Die persönliche Authentizität und Glaubwürdigkeit
Die angemessene Beziehungsgestaltung, die Förderung eines guten Miteinanders, die Stiftung eines Kontextes von Anerkennung, Respekt und Empathie
Die Motivation und die wirksame Einflussnahme (s. Abb. 22 ).
Abb. 22 :
Vier Aufgabenfelder der Führung
Die Führungskraft sollte nicht nur ihr Team gut leiten und die Teamentwicklung fördern (Stahl 2007 ), sondern auch mit sich selbst klarkommen. Das → Innere Team verhilft Führungskräften a) zur Selbstklärung in schwierigen Situationen, b) zur inneren Teamentwicklung und c) zu einer guten «Aufstellung» für herausfordernde Situationen.
Diese Aufstellung und die entsprechende Kommunikation sollte stimmig ( → Stimmigkeit ) sein, d.h. passend zur Person (wesensgemäß) und zur Rolle/Situation (situationsgerecht). Diesem Kommunikationsideal für Führungskräfte liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es kein pauschal-ideales Verhalten gibt («Wer fragt, der führt»), sondern dieses immer von den Besonderheiten der Person, Rolle und Situation abhängen sollte.
Was für die Führungskraft vorläufig stimmig ist, kann für den/die Mitarbeiter anstößig und schwer auszuhalten sein. Daher soll ein metakommunikativer Führungsstil für Feedback und Auseinandersetzungen sorgen. Stimmige Führung ist somit auch die Erntefrucht einer gemeinsamen Entwicklung ( → Metakommunikation ).
Die anzustrebenden Qualitäten einer Führungskraft befinden sich immer in einem dialektischen Spannungsfeld. So ist einerseits bedeutsam, dass sie hierarchiebewusst Vorgaben macht und klar sagt, wo es langgehen soll. Andererseits muss sie unbedingt zu einem partnerschaftlichen Dialog auf Augenhöhe fähig sein. Das eine ohne das andere ist ebenso wenig konstruktiv wie das andere ohne das eine: Hierarchiebewusste Durchsetzungsfähigkeit ohne dialogische Partnerschaftlichkeit landet auf dem hohen Ross der autoritären Ignoranz. Umgekehrt landet eine gesprächsbereite Partnerschaftlichkeit ohne Führung und Festigkeit leicht in einer menschenfreundlichen Unverbindlichkeit («Gut, dass wir mal darüber geredet haben …»). Wahre Autorität erweist sich somit als Balancekunststück zwischen zwei Gegensätzen, die als komplementär (sich gegenseitig ergänzend) zu begreifen sind (s. Abb. 23 ).
Abb. 23 :
Hierarchiebewusste Vorgaben und partnerschaftlicher Dialog im Werte- und Entwicklungsquadrat
Das → Werte- und Entwicklungsquadrat hilft bei der Entwicklung von Führungskräften, auf solche Gegensatzqualitäten aufmerksam zu werden und die Entwicklungsrichtungen einer Führungskraft individuell zu bestimmen.
Literatur
Schulz von Thun, F./Ruppel, J./Stratmann, R.: Miteinander reden: Kommunikationspsychologie für Führungskräfte, S. 13 ff.
Schulz von Thun, F. Miteinander reden: Fragen und Antworten, S. 49 ff.
Schulz von Thun, F./Kumbier D.: Impulse für Führung und Training.
Stahl, E.: Dynamik in Gruppen.
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G
Geschlechtsspezifische Kommunikation
Kommen Frauen und Männer wirklich von unterschiedlichen Sternen, was ihre Kommunikation angeht? Angenommen, A und B (das Geschlecht wird noch nicht verraten) sind verheiratet und haben eine für sie wichtige Entscheidung getroffen. Jeder berichtet darüber in jeweils seinem/ihrem Kollegenkreis während einer Kaffeepause. Jede(r) tut dies auf seine/ihre Weise, und Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sollen raten: Wer von A und B ist Mann und Frau?
A berichtet
B berichtet
«Also, ich wag’s noch gar nicht auszusprechen, aber wir sind uns seit gestern einig und wollen ein Kind! Und jetzt kommt die Achterbahn: Ich freu mich wahnsinnig, und im nächsten Augenblick krieg ich die absolute Panik, das glaubt ihr nicht! Aber insgesamt bin ich ganz, ganz froh!»
«Wir haben uns jetzt mit der Nachwuchsfrage befasst und sind einvernehmlich zu einer positiven Entscheidung gekommen, obwohl es auf beiden Seiten auch Bedenken gegeben hat, die auch jetzt, das muss man offen sagen, noch nicht alle hundertprozentig ausgeräumt sind.»
Die Lösung dürfte klar sein. Hier die Kommunikationsmerkmale in der Gegenüberstellung:
♀
♂
eher konkret
eher abstrakt
(«wir wollen ein Kind»)
(«die Nachwuchsfrage»)
eher ich-nah
eher ich-fern, distanziert
(«ich freue mich»)
(«einvernehmlich», «auf beiden Seiten»)
eher gefühlsbetont
eher verstandesbetont
(«ich freue mich wahnsinnig, dann wieder krieg ich die
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