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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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diese Westtür fliehen, nachdem Ihr in die Kavernen eingedrungen seid und die Schlacht begonnen hat, wird ein anderer meiner Posten hier im Tal ein Signalfeuer anzünden und die Harlingar herbeirufen, und dann wird das feige Gezücht unseren Lanzen zum Opfer fallen.«
    An dieser Stelle schwang Brytta seinen Speer und stieß ihn vorwärts, als steche er von einem Pferderücken herab. »Vielleicht erleben wir doch noch Kämpfe – obwohl es wahrscheinlicher ist, dass dies nicht geschehen wird und einige von uns lediglich vergebens nach Rutcha und Drökha Ausschau halten werden, während der Rest die Pferde hütet.
    Nay, ärgerlich oder nicht, wir müssen uns um die Herde kümmern und das Tal bewachen, denn es ist besser, wenn wir diese notwendigen Dinge übernehmen, mit denen wir uns auskennen, anstatt in einem dunklen Loch in der Erde herumzukriechen und Euch mehr Last als Hilfe zu sein, denn das Schwarze Loch ist kein Kampfplatz für uns.«
    »Ha!«, rief Durek, indem er dem Menschen aus Valon auf die Schulter schlug. »Wir brauchen Euch, um unsere Augen zu sein, unsere Flanken zu bewachen und Nachricht über unser Schicksal über die Grenzen Valons zu tragen, wo die Minenburg meiner Verwandten in den Roten Bergen liegt, und dann zu Eurem König Eanor in Vanar. Ihr müsst nach Pellar zu reiten und Hochkönig Darion in Caer Pendwyr die Nachrichten bringen. Und, aye, wir brauchen Euch, um die Pferde zu hüten, wie die Vanadurin es durch die Jahrhunderte getan haben. Weiter brauchen wir Euch, um uns den Rücken freizuhalten und vor heimtückischen Hinterhalten zu schützen. Doch glaubt nicht, dass dies geringe Aufgaben sind, Brytta aus dem Valanreich, denn ohne die Reiter aus Valon wäre unsere Aufgabe gar nicht möglich.«
    Durek umklammerte den Unterarm des Reichsmarschalls, und der blonde Krieger lächelte den Zwergenkönig an. Prinz Rand und Zwirn der Waerling waren Zeugen der endgültigen Überwindung der uralten Kluft zwischen den Menschen Valons und der Linie Dureks, und sie waren froh.
    Die vier durchschritten das Nordende des reglosen Wassers, um sich dann nach Süden zu wenden und an der Großen Wand entlang zu marschieren. Zwirn gefiel es nicht, den Rand des Gewässers zu durchwaten. Seine Stiefel rutschten auf dem Schlick und erzeugten Sauggeräusche und der klebrige Schleim und der gelbe Schaum weckten in ihm das Gefühl, als seien seine Füße schmutzig, obwohl er Stiefel trug. Er versuchte diesen Eindruck abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht, und seine grünen Augen huschten immer wieder über die Oberfläche des mattschwarzen Wassers. Er war sicher, dass der Kraken nicht mehr lebte, andernfalls hätte er mittlerweile doch gewiss die Arbeiter angegriffen. Doch irgendwie schien das schwarze Wasser ein Verhängnis zu verheißen – eine Drohung, die er mit dem Nahen der Dunkelheit stärker empfand.
    Die vier überquerten die Brücke und erreichten den nördlichen Teil der Arbeitsmannschaften. Durek nickte und lächelte den Arbeitern im Vorbeigehen zu und redete auch mit einigen. Dann erreichten sie die Halde, und Turin sprang hinunter, um mit seinem König zu sprechen. Zwirn und Brytta kam die verbliebene Hürde gewaltig vor, doch Rand und Durek, die wussten, wir groß sie zu Anfang gewesen war, sahen, dass sie bereits viel kleiner geworden war.
    »Wir kommen besser voran, als ich dachte«, sagte Turin. »Vielleicht sind wir früher fertig, als erwartet.«
    Durek lächelte und erwiderte etwas, doch Zwirn hörte es nicht.
    Eine ungeheure Beklemmung überwältigte den Bokker, und er drehte sich mit gesträubten Nackenhaaren zum See um. Er konnte nichts erkennen, doch Furcht erfüllte ihn und das Herz schlug ihm im Halse. Die Sonne stand tief und versank, die Arbeit war unterbrochen worden und man hatte die Pferde bereits weggeführt. Die Zwerge holten ihre Rüstungen von der Basis der Großen Wand, legten sie an und schoben ihre Äxte wieder in die Trageschlaufen. Zwirn vernahm die Stimmen ringsum plötzlich nur noch gedämpft, und er spürte, wie sich ihnen ein Verhängnis näherte.
    Die Sonne sank tiefer und jetzt zogen ihre Strahlen weg vom dunklen Teich, bis sie nur noch die große Wölbung der Wand trafen. In dem Augenblick, als der letzte Sonnenstrahl den See verließ und seine bleierne Oberfläche gänzlich im Schatten lag, fiel Zwirns suchender Blick auf eine riesige Welle, die aus den trüben Tiefen des südlichen Endes heranwogte – als rase dicht unter der Oberfläche etwas Großes und

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