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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Ihr mir also am ersten Tag unserer Bekanntschaft gesagt habt, merkt Euch gut, was Euch in der Zeit unserer Trennung wiederfährt. Ich werde dasselbe tun, und wenn wir uns wieder sehen, werden wir uns einiges zu erzählen haben.«
    Dann ging Zwirn zu den Pferden und tätschelte sie. Sie stupsten ihn mit dem Maul, und er gab jedem von ihnen eine Möhre. Der Bokker rief Bomar zu, »gebt gut auf Brauni und Dauni Acht«, dann wandte er sich ab und marschierte zur Spitze der Kolonne.
    Unterwegs sah er, dass die Wagen von der Straße gezogen wurden und die Krieger damit beschäftigt waren, an den Hängen ein Lager aufzuschlagen. Zwerge holten ihre Kettenhemden aus den grünen Wagen und rüsteten sich wieder. Zwirn nickte im Vorbeigehen vielen von ihnen zu, und sie lächelten oder erwiderten das Nicken und manche grüßten den Wurrling, der sie durch die Kavernen führen sollte.
    Zwirn erreichte die Spitze der Kolonne, wo sich die Obersten Hauptleute versammelt hatten. Sie starrten zum Wasserfall hoch über ihnen empor, der jetzt nur eine öde Felswand war, über die kein Bach stürzte. Dort tauchte gerade Durek auf und bedeutete ihnen, die Stufen zu erklimmen.
    Als Zwirn zusammen mit den anderen oben ankam, starrte er unbehaglich auf die stillen schwarzen Fluten und dachte: Je nun, mit diesem See stimmt etwas nicht. Es ist so, als ob das Wasser an sich tot wäre. Dann sah er, dass sich weder die Wolken noch der Himmel oder die hoch aufragende Große Wand in seinen Tiefen widerspiegelten. Die matte Oberfläche schien nicht einmal das Tageslicht zu reflektieren. Wie um die Unheimlichkeit noch zu unterstreichen, stiegen nicht weit entfernt mehrere große Blasen an die Oberfläche, die mit leisem Plopp platzten und einen widerlichen, fauligen Gestank verbreiteten.
    »Da drüben«, sagte Durek, indem er mit dem Finger darauf zeigte, »liegt die Dämmertür. Jener Geröllhaufen an der Großen Wand enthält auch das zerschmetterte Bauwerk und die Säulen, von denen im Buch des Raben die Rede ist. Wir können noch die Verkleidungen erkennen, dort wo sie geborsten sind, infolge des Alters abgeflacht, aber immer noch Zeichen dafür, wo das Portal einmal gestanden hat – ein gewaltiges Werk, das nun zerstört ist. Es gibt auch entwurzelte Bäume, die aus dem überschwemmten Hof gerissen wurden. Trotz der vielen Holz- und Gesteinstrümmer schätzt Turin, dass nur zweieinhalb Tage nötig sind, um das Portal freizulegen, sodass wir wie geplant am Fünfundzwanzigsten fertig sein sollten.«
    Das entlockte allen beifälliges Gemurmel, und Zwirns Herz tat einen Freudensprung. Er hatte sich Sorgen gemacht, dass sie möglicherweise zu spät kommen würden, und jetzt verließ ihn diese Sorge.
    »Turin hat einen Plan«, fuhr König Durek fort, »wie die Arbeiter eingesetzt werden müssen, um das Werk zu voll bringen.«
    Durek trat von dem großen Stein herab, auf dem er bei seinen Worten gestanden hatte, und Turin Steinspalter nahm den Platz des Königs ein. »Zuerst teilen wir die Armee in dieselben Schichten ein wie beim Freischaufeln des Weges«, begann er, um dann mit der Beschreibung fortzufahren, wie die Geröllhalde abgetragen werden solle und welches Werkzeug dafür nötig sei.
    Obwohl Zwirn zuzuhören versuchte, wurde sein Blick unwiderstehlich vom Schwarzen Teich angezogen, dessen seltsame Oberfläche tot und matt vor ihnen lag. Turins Stimme verblasste im Bewusstsein des Wurrlings, als er den gesamten See mit den Augen absuchte und rein gar nichts entdeckte.
    Die Sonne stand bereits tief, und die Große Wand leuchtete orange, doch auf dem See zeigte sich nur unheilvolle Schwärze. Als die Beratung endete, die Planung abgeschlossen war und die Hauptleute in der Dämmerung die Treppe wieder herabstiegen, warf Zwirn noch einen letzten Blick auf das Gewässer. Er sah, wie sich von der Mitte aus große Ringe uferwärts kräuselten, und fragte sich, ob diese wohl auch durch Blasen verursacht worden waren.
    Die Arbeit begann früh am nächsten Morgen, als sich entlang der Basis der Großen Wand beiderseits der Geröllhalde Hunderte von Zwergen aufreihten und viele mehr auf den Haufen kletterten. Mit Spitz- und Breithacken, Vorschlaghämmern und Meißeln, Flaschenzügen und Seilen fingen sie an, die Halde aufzulockern und abzutragen, indem sie Steine freilegten und herabstießen, sodass die anderen oder die Pferde sie wegziehen konnten. Wie Rand am Tag zuvor angemerkt hatte, war ein Großteil des Gesteins bereits geborsten und gesplittert,

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