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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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die Große Wand und die beiden Zwerge und der Mensch schritten über den schwarzen Granit. Bald erreichten sie das Nordende des Schwarzen Teichs, wo sie durch flaches, von Seegras überwuchertes, abgestandenes Wasser gehen mussten, das ihnen den Weg versperrte. Das träge Platschen ihres Vorbeimarschs pflanzte sich durch totes Schilf fort, und der verschlammte Boden zerrte mit saugenden Geräuschen an ihren Stiefeln. Das Trio durchquerte das Wasser und wanderte auf dem schmalen Streifen felsigen Landes, das zwischen dem dunklen und widerwärtigen Wasser zur Rechten und der strengen, hoch aufragenden Großen Wand zu ihrer Linken gefangen war. Sie trafen wieder auf den Dorn, nun ein Damm und von der Zeit gespalten. Hier führte die zerstörte Straße an der Großen Wand entlang nach Süden zu einer uralten, vom Alter abgenutzten und vom Wetter strapazierten Zugbrücke. Die Brücke war heruntergelassen und konnte nicht hochgezogen werden, denn die Kurbel war zerschmettert.
    »Diese Brücke diente früher einmal der Verteidigung von Kraggencor«, stellte Durek fest. »In Zeiten der Gefahr wurde sie hochgezogen. Es heißt, dass die Brücke einmal drei Jahre hochgezogen war und in dieser Zeit nicht einmal heruntergelassen worden ist. Nun ist sie alt. Doch seht! Sie wird immer noch das Gewicht einer Armee tragen.« Voller Stolz auf die Arbeit seiner Vorfahren stampfte Durek mit dem Fuß auf die Brücke. Dann schaute er über die Seite in das schwarze Wasser. »Die Überlieferung verrät uns, dass hier ein Wassergraben beginnen sollte, der einen Hof einschließt – ein Wassergraben, nicht dieser… dieser schwarze Tümpel.«
    Sie gingen über die Brücke nach Süden und gelangten schließlich zu den Stufen einer Treppe, die von einem überschwemmten Hof zu dem Geröllhaufen an der Großen Wand führte. Aus der Nähe sahen sie, dass Trümmerstücke großer Steinsäulen und zu Scherben zersplittertes Mauerwerk das Geröll bildeten. Zwischen den Gesteinstrümmern lagen auch große ausgerissene Bäume mit gesplitterten Stämmen und abgerissenen Wurzeln.
    »Diese Steine wegzuschaffen, wird tatsächlich eine ziemliche Plackerei«, sagte Turin nach einiger Zeit, »aber ich schätze, dass wir in zweieinhalb Tagen alles wegräumen können.«
    »Kalal«, erwiderte Durek erfreut, »denn jetzt ist der Nachmittag des Zweiundzwanzigsten. Das heißt, wir werden am Fünfundzwanzigsten fertig, also genau zur rechten Zeit, um uns mit den Sieben zu treffen.« Er drehte sich um und sah Rand an, der nachdenklich die Rampe ansah. »Etwas stört Euch, Prinz Rand?«
    »Diese Steine, König Durek, diese geborstenen Säulen«, erwiderte der Mensch eindringlich. »Seht Euch an, wie groß sie sind und wie sie gesplittert und zerbrochen sind – als seien sie von einer gewaltigen Kraft geschleudert worden und beim Aufprall geborsten. Die Kraft des Krakens war größer, als ich mir vorgestellt habe. Um solche gewaltigen Steinbrocken schleudern zu können, bedarf es auch im größten Hass einer unglaublichen Kraft.«
    Als er das Ungeheuer erwähnte, beäugten die beiden Zwerge unbehaglich die dunkle Fläche reglosen Wassers, die nur ein paar Schritt entfernt war.
    Als sich die Neuigkeit verbreitete, dass sie angekommen waren, brandete Jubel wie eine Welle durch die Kolonne. Folglich vermutete Zwirn die Neuigkeit, noch ehe der Bote kam und sie bestätigte. Doch als der Reiter den Wurrling außerdem von Dureks Ansinnen in Kenntnis setzte, Zwirn möge zur Spitze der Kolonne wechseln, war der Bokker im Zwiespalt. Er war erpicht darauf, weil er unbedingt die Tür geöffnet haben und Perry wieder sehen wollte, aber es widerstrebte ihm, weil er seinen Freund Bomar verlassen musste. Doch Bomar rückte die Dinge für Zwirn in die richtige Perspektive, indem er ihm auf die Schulter klopfte und grollte: »Aye, Freund Zwirn, ich wollte, Ihr könntet bei mir bleiben und an meiner Seite sein, wenn wir gegen die diebischen Grg kämpfen. Aber Euer Platz ist vorne, um das Heer in die alte Heimat zu führen, wohingegen meine Pflicht hier hinten liegt, als Teil der Nachhut. Macht Euch auf den Weg, Pfadfinder, denn König Durek braucht Euch, um ihm den Weg zu weisen.«
    Zwirn sprang vom Wagen ab, legte eilig seine Rüstung an, schnallte Schwert und Dolch um und schulterte seinen Rucksack. »Nun denn, Bomar«, sagte er, »wir haben ein gutes Stück Wegs gemeinsam zurückgelegt und ich rechne damit, dass wir uns zu einem Plausch treffen, wenn das alles hier vorbei ist. Wie

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