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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nahm, kletterten die beiden Männer weiter, nun jedoch langsamer und wachsamer.
    Schließlich erreichten sie den Vorsprung mit den getöteten Bären. Jetzt sahen sie, dass es vier waren. Alle waren tot, mit Pfeilen gespickt. Die Bären lagen vor einer niedrigen Öffnung auf dem steinigen Hang.
    Aus der im nächsten Augenblick das Geheul des verzweifelten Jungbären drang.
    Vorsichtig rückten die Männer näher. »Sieh doch!«, zischte Uran. »Rüstungen, Waffen.«
    Auf dem flachen Vorsprung lagen Waffen verstreut, die Zeugnis davon ablegten, dass hier offenkundig ein Kampf stattgefunden hatte. Kettenhemden, Helme, Krummsäbel, Bögen, Pfeile, Stiefel und Kleidung, alles weggeworfen, so schien es jedenfalls.
    »Verflucht!«, stieß Beorc hervor, hob einen der Pfeile auf und schob die Kleidung mit dem Fuß auseinander. Er fand Asche und Staub. »Forbaner Wrg! Kein Wunder, dass es keine Leichen gibt.«
    Wieder ertönte das Heulen.
    Uran untersuchte einen der gefallenen Bären. Das Tier war von den Pfeilen mit den schwarzen Schäften und Federn in derselben Farbe förmlich gespickt. »Das ist Rutch-Werk! Wenigstens haben sie das Junge nicht bekommen.
    Warte eine Weile, Beorc, bis der Wind unseren Geruch in die Höhle trägt. Vielleicht kommt das Junge heraus, wenn es riecht, wer wir sind.«
    Beorc hockte sich hin und fuhr mit dem Pfeil durch die Asche. »Was ist das denn?«
    Er hielt einen winzigen Pfeil hoch, der höchstens zehn Zentimeter lang war. Seine Spitze war dunkel, als wäre sie in etwas getränkt worden. Beorc hütete sich davor, sie zu berühren, und reichte Uran den winzigen Schaft. »Pass auf die Spitze auf. Vielleicht ist sie vergiftet.«
    Während Uran den Pfeil untersuchte, überprüfte Beorc die Reste der anderen Rutcha, deren Leichen in der Sonne zu Asche zerfallen waren. »Ha!«, knurrte er, »hier ist noch einer. Und noch einer. Was für ein Bogen …?«
    »Waaa!« Tonfall und Tenor der Stimme des Bärenjungen veränderten sich dramatisch, sie wurde höher, weniger heiser und klagender. »Waaah!«
    Uran sprang auf. »Das ist kein Bärenjunges«, knurrte er und trat an den niedrigen Eingang der Höhle. Vorsichtig griff er hinein. »Allerdings, gar kein Bärenjunges. Sondern ein winziges Bürschchen!«
    Uran wandte sich zu Beorc um. In seinen Armen hielt er ein klagendes Kind, das höchstes acht Monate alt war. Es war ein Junge, und er war splitternackt.
    Beorc ließ den winzigen Pfeil fallen, zog seinen Umhang aus und reichte ihn Uran, damit er das Kind darin einwickeln konnte. »Du hast gute Lungen, Menschlein«, sagte Uran unter dem Geheul des Kindes, während er es in den Umhang wickelte.
    Beorc hockte sich hin und spähte in die dunkle Höhle. Sie war nur ein flaches Loch. »Kein Bärenjunges. Hier jedenfalls kann sich keines verstecken.«
    Während Uran den Kleinen sanft wiegte und ein wortloses Lied brummte, untersuchte Beorc die toten Bären, betrachtete dann den Hang und versuchte, die Spuren zu lesen.
    Als er zurückkam, schlief das Kind. Uran wiegte es immer noch. »Und?«
    Beorc hob die winzigen Pfeile. »All dies sind männliche Bären. Es gibt kein einziges Bärenweibchen unter ihnen. Und dass Bären zusammen reisen … das ist doch unnatürlich!
    Die Spuren jedenfalls beweisen, dass sie von dem Bergsattel dort oben gekommen sein müssen, vier Bären und ein Junges. Verstehst du mich, Uran? Ich sagte, dass Bären, vier von ihnen, mit einem Bärenjungen gekommen sind. Und das ist noch nicht alles. Sie wurden von Füchsen begleitet, von dreien, vielleicht auch von vieren. Die Spuren jedenfalls besagen, dass die Füchse gemeinsam mit den Bären gewandert sind!
    Die Rutcha haben ihnen aufgelauert. Als sie angriffen, ist das Junge in die Höhle gekrabbelt, und die Bären haben sich davor aufgebaut.
    Ob die Wrg von den Bären umgebracht wurden«, Beorc hob die winzigen Pfeile hoch, »oder von denen hier, das weiß ich nicht. Adons Bann hat alle Beweise in Asche verwandelt.
    Dass die Rutcha Bären aus dem Hinterhalt angreifen, ist jedenfalls nicht verwunderlich, denn die Brut liebt solche Gräueltaten. Aber eines frage ich dich, Uran: Warum sollten die Bären gemeinsam wandern? Und warum sollten sie auch noch ein Bärenjunges dulden? Warum waren Füchse bei ihnen? Wer hat diese Pfeile abgeschossen. Und wo ist das Bärenjunge geblieben?
    Die einzige Antwort, die mir darauf einfällt, ist… ist…«
    Uran sprach weiter. »Ist gefährlich merkwürdig, ja. Also, Beorc, zu deinen vier Fragen kann

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