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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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beide - Mygga und Fe - stolz, so stolz wie Häuptlinge, hielten sich gerade, bewegten sich zielstrebig und blickten einem offen ins Auge, als gehörte ihnen die Welt.
    Und gefährlich waren sie; mit Waffen aus Stahl und Silber und Sternenlicht und Kristall.
    Die Wurrlinge, die Mygga, trugen weit reichende Waffen; die weibliche, Faeril, hatte zwei Gurte mit Wurfmessern über den Leib gekreuzt, fünf stählerne Klingen pro Gurt, alles in allem zehn Wurfmesser. Aber das war noch nicht alles. Denn in einem der Gurte steckte eine silberne Klinge, merkwürdigerweise jedoch war die Schlaufe am anderen Gurt, wo sich ihr Gegenstück hätte befinden sollen, leer. Der männliche Mygga trug ebenfalls einen Dolch, doch seine bevorzugte Waffe schien eine Schleuder zu sein. An seinem Gürtel hingen zwei Beutel mit Wurfgeschossen. Der eine war mit elliptischen Stahlgeschossen gefüllt, der andere, kleinere, mit kostbareren Kugeln aus Silber.
    Die Waffen der Elfen dagegen, der Fe, schienen für den Nahkampf ausgelegt zu sein. Die weibliche Fe, die Fean, trug ein Langmesser und war mit einem wundervollen Schwert bewaffnet, dessen Klinge wie Sternenlicht schimmerte. Der männliche Fean trug ebenfalls ein Langmesser am Gürtel, das jedoch neben seinem Speer verblasste, der einen schwarzen Schaft und eine beeindruckende Klinge aus Kristall aufwies.
    Doch nicht nur ihr Aussehen, ihr Gehabe, die Statur und ihre Waffen sagten den Aleutani, dass die Mygga und die Fe Wesen aus der Legende waren. Viel bedeutungsvoller schien es, dass die Hunde diesen vollkommen Fremden erlaubten, sich ihnen nicht nur zu nähern, sondern sie sogar zu berühren, sie zu streicheln, mit ihnen zu spielen; sogar Rak und Kano, die beiden wildesten Schlittenhunde, bildeten da keine Ausnahme, ebenso wenig wie der hochmütige Shlee. Dasselbe galt auch für die Gruppen von Ruluk und Tchuka. Für ihre Leithunde Laska und Garr, und auch für ihre Zugtiere, Chenk, Darga, Kor und Chun, sowie für alle anderen Hunde. Sie jaulten und winselten vor Aufregung, wann immer die Mygga und Fe in ihre Nähe kamen, und wälzten sich ergeben auf dem Boden, leckten ihnen die Hände, sprangen herum, gingen auf die Vorderpfoten und forderten zum Spiel auf. Diese wilden Tiere benahmen sich wie Welpen! Wahrhaftig, die vier waren gewiss Wesen aus den Legenden, die die Geschichtenerzähler an den Lagerfeuern zum Besten gaben, daran bestand nicht der geringste Zweifel. »Heja! Heja!«
    Die Schar kämpfte sich weiter durch den Sturm und zog den Schlitten, dessen Kufen scharf zischten.
    Faeril sah Gwylly an. Der Blick ihrer amberfarbenen Augen bannte seinen smaragdgrünen. »Shlee kennt den Weg«, sagte sie lächelnd, sah erst B’arr an und dann wieder Gwylly. »Shlee kennt sich aus.« Damit drehte sich die Damman wieder herum und blickte nach vorn.
    Vor ihr rannten neunzehn Hunde, jeweils in Paaren, bis auf Shlee, den Leithund. Sie liefen jeweils rechts und links von der Zugleine, und waren durch eigene Leinen mit dieser verbunden. Hätte Faeril den Abstand geschätzt, sie wäre zu dem Schluss gekommen, dass die Hunde - vom ersten bis zum letzten - über eine Weite von nahezu dreißig Metern vor dem Schlitten verteilt waren, damit sie Platz zum Laufen hatten. Faeril konnte kaum drei Meter über den Leithund hinwegsehen, bevor alles in Weiß versank. Daher wusste sie, dass Shlee in diesem Schneetreiben ebenfalls höchstens dreißig oder vierzig Meter weit sehen konnte, vorausgesetzt freilich, seine Sehkraft war nicht wesentlich besser als ihre. Was also würde passieren, fragte sich die kleine Damman, wenn eine Gletscherspalte oder ein Abgrund vor ihnen auftauchten?
     
    Nach einer knappen halben Stunde erreichten sie den uralten Steinring auf dem niedrigen Hügel. Shlee hatte trotz des Sturms irgendwie den Weg dorthin gefunden. Ruluks Schlitten, geführt von Laska, und Tchukas mit Garr an der Spitze folgten ihnen unmittelbar. Das Schneetreiben hielt mit unverminderter Gewalt an und die Steinmauern der Ruine hoben sich nur als undeutliche, dunkle Silhouetten von der Hügelkuppe ab.
    Die Aleutani platzierten ihre drei Gruppen in gebührlichem Abstand voneinander, rammten Pfähle in einiger Distanz voneinander in den gefrorenen Boden und banden je einen Hund an einen der Pfähle. Währenddessen gesellten sich Riatha und Aravan zu Gwylly und Faeril. Sie luden die Schlitten ab und schleppten das Gepäck durch den Sturm in die Trümmer eines kleinen, runden Gebäudes, das nach oben hin offen war,

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