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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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bald kamen sie an einen breiten, klaren Strom, der im Schatten der überhängenden Zweige der Sandra-Bäume dahinfloss. Etwa eine Achtelmeile stromaufwärts gelangten sie an einen breiten Spalt in der westlichen Flanke der Schlucht, aus dem sich das durchsichtige Wasser in ein kristallklares Becken ergoss. In der wirbelnden Gischt tanzten Regenbögen in der hellen Morgensonne.
    »Hier lagern wir«, erklärte Aravan.
    Aravan und Bair luden ihre Ausrüstung von den Packtieren, nahmen den Dromedaren die Sättel ab und ließen die Tiere sich am Fluss satt trinken. Als sie fertig waren, führten Aravan und Bair sie an den Rand des Sandra-Gehölzes, legten ihnen Fußfesseln an und ließen sie auf dem saftigen Grün grasen.
    »Wann gehen wir zu Dodona?«, erkundigte sich Bair, als sie zum Lager zurückkehrten.
    Aravan sah ihn an. »Erst werden wir uns einigermaßen präsentabel machen, dann suchen wir den Ring der Bäume und sprechen mit ihm, falls wir den Zauber überwinden können - und vorausgesetzt, dass er unserem Ruf überhaupt folgt.«
    Sie badeten in dem klaren Becken unter dem Wasserfall und spülten sich den Staub und Dreck von ihrer langen Reise herunter sowie den Gestank der Kamele. Nachdem sie ihre Reisekleidung gewaschen hatten, entnahmen sie die frische Kleidung aus ihrem Gepäck und zogen sich an.
    »Es fühlt sich wirklich gut an, wieder sauber zu sein«, meinte Bair, der mit einem feuchten Tuch den Staub von vielen Tagen von seinen Stiefeln rieb.
    »Allerdings«, bestätigte Aravan. »Bist du bereit?«
    Bair zog seine Stiefel an. »Bereit, kelan. Lasst uns versuchen, Euren verzauberten Ring zu finden.«
    »Es ist nicht meiner, Bair, sondern der von Dodona, und es könnte schwieriger sein als alles, was wir auf dieser Reise bisher unternommen haben, einschließlich des Kampfes gegen das Lamia.«
    Bair sah ihn erstaunt an.
    Als Aravan den verwunderten Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen bemerkte, fuhr er fort: »Ich sage dir, elar, es ist beinahe unmöglich, Dodona aufzuspüren.«
    Bair hob die Hände. »Wo fangen wir an?«
    Aravan deutete unbestimmt um sich. »Als ich den Ring der Bäume das letzte Mal sah, befand er sich in der Nähe des Wasserfalls.«
    Sie machten einen Schritt in die Richtung, doch nach dem zweiten Schritt befanden sie sich in einem Ring von Bäumen, in dessen Mitte ein alter Mann stand, mit langem, weißem Haar und einem ebenso langen und weißen Bart. Er war in eine weiße Kutte gekleidet. Sein Gesicht war von Altersfalten durchzogen, die Augen unter den buschigen weißen Brauen waren hellblau. »Ah, da bist du ja endlich«, sagte der Mann. »Ich habe auf dich gewartet.«
    Aravan war überrascht, dass sie den Ring so rasch gefunden hatten. »Ihr seid nicht, was Ihr zu sein scheint«, platzte Bair heraus. »Sondern Ihr besteht aus silbernem Licht.«
    »Ist denn irgendjemand das, was er zu sein scheint?«, erkundigte sich der Mann.
    »Nein«, gab Bair zurück. »Ich habe festgestellt, dass sie immer mehr sind.«
    Der Mann betrachtete Bair bei dieser Antwort nachdenklich und nickte schließlich anerkennend.
    »Seid Ihr Dodona?«, erkundigte sich Aravan.
    Der Mann wandte sich dem Elf zu. »Manche nennen mich so.«
    »Aber wenn Ihr Dodona seid«, Bair sah sich in dem vollkommenen Ring aus Sandra-Bäumen um, die alle im gleichen Abstand zueinander standen und deren Zweige einen eng verflochtenen Baldachin über ihnen bildeten, »was ist dann mit dem Schutzzauber, der diesen Ort bewacht? Man hat mir gesagt, er wäre schwer zu finden.«
    »Hast du nicht zugehört, Junge? Ich sagte, ich habe auf dich gewartet.«
    »Auf mich?«
    Dodona nickte. »Auf dich und Aravan.«
    »Dann beantwortet Ihr also meine Frage?«, fragte Aravan. »Ich bin gekommen, um herauszufinden, wo sich …«
    »Ich weiß, warum du gekommen bist«, unterbrach ihn Dodona. »Aber ich werde dir diese Frage nicht beantworten. Denn auch wenn du erneut ein Ungetüm verfolgst, so stehen doch wichtigere Dinge auf dem Spiel. Außerdem hat die kleine Faeril dir nicht gesagt, dass ich es ablehne, jemandem auf einer Mission zu helfen, die einen Tod nach sich zieht?«
    »Das hat sie, ai, aber Ydral verdient den Tod, mehr noch vielleicht als Stoke.«
    »Möglicherweise, ja«, antworte Dodona, »aber darüber wird nicht hier und jetzt entschieden.«
    Während sich Aravans Miene verfinsterte, sagte Bair niedergeschlagen: »Dann war unsere Mission vergeblich.«
    »Du hast schon wieder nicht zugehört, Junge. Ich sagte, es stehen die Folgen

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