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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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kalte Nacht zogen. Trotz seiner Erschöpfung jedoch dauerte es lange, bis Bair Schlaf fand.
     
    Sie blieben noch zwei Tage in der Oase, in denen Bair wieder zu Kräften kam. Der Junge und sein Mentor sprachen kaum miteinander. Zwischen ihnen herrschte trotz der Hitze eine kalte Stimmung. Am Morgen des dritten Tages bereiteten sie sich auf ihre Abreise vor. Aravan füllte die guerbas auf, die Wasserschläuche aus Ziegenhaut, und sagte: »Es ist gut, dass sich die Kamele an diesem üppigen Gras satt gefressen haben, denn die nächsten Tage werden hart für sie.«
    Bair stieß ein unverbindliches Knurren aus und baute das Lager weiter ab.
    Sie trieben die Tiere zusammen, sattelten die Dromedare und luden sämtliches Gepäck auf die Kamele, bis auf einen Wasserschlauch für jeden von ihnen und eine kleine Tagesration Proviant. Das hatten sie schon vorher so gehalten. Sie befestigten es an den Sätteln der hajinan. Die Tiere knurrten und spuckten diese widerlichen Zweibeiner an, die sie für immer versklaven wollten. Als alles fertig war, stiegen sie auf ihre Reittiere und befahlen ihnen mit lauten »Kam! Kamk- Rufen, aufzustehen. Sie ritten nach Westen zur Grenze der Oase, wo sie einen südwestlichen Kurs einschlugen. Als sie an dem umgestürzten Obelisken vorbeikamen, sagte Bair: »Sollten wir das dlarfo-Ornament nicht entfernen? Immerhin ist das Lamia tot.«
    Aravan warf einen Blick auf die Stele. »Das tun wir, wenn wir auf dem Weg zurück ins Ardental hier Halt machen.«
    Diese Worte vertieften die kalte Stimmung zwischen den beiden noch.
     
    Sie ritten durch die Erg, über endlose Dünen aus Sand. Tagsüber war es warm, in der Nacht eiskalt, ohne dass sich die Landschaft verändert hätte, während sie eine Düne nach der anderen überquerten. Weiden gab es nicht, und das einzige Wasser, über das sie verfügten, befand sich in ihren Ziegenschläuchen. Sie gaben den Kamelen Getreide, doch es genügte nicht, um die knurrenden, protestierenden Tiere zu sättigen, die schon begannen, von dem Fett in ihren Höckern zu zehren. Aravan versicherte Bair, dass die Tiere selbst unter diesen Bedingungen tagelang aushalten konnten. Sie ritten jeden Tag bis in den späten Vormittag, ruhten und dösten während der Mittagszeit, und ritten am Nachmittag weiter bis in den späten Abend hinein. Sie lagerten auf dem Sand und redeten nur wenig, auch wenn die kühle Atmosphäre zwischen ihnen allmählich wieder auftaute. In der Nacht trug derjenige, welcher Wache hielt, Aravans blaues Steinamulett, und obwohl es gelegentlich zu erkalten schien, wurde es dennoch niemals eiskalt.
    Fünf Tage ritten sie so weiter, sahen nichts als gefrorene Sandwellen. Doch am Morgen des sechsten Tages verfielen die Kamele plötzlich in einen zügigen Trab. »Vor uns gibt es Wasser«, erklärte Aravan, der es seinem Dromedar überließ, das Tempo vorzugeben. Bair folgte ihm. Die Kamele trabten eilig weiter, und nach nur einer Meile kamen sie an eine riesige, flache Senke, in der Büsche wuchsen. In der Ferne stand eine Handvoll vertrockneter Palmen, deren Blätter gelblich und krank aussahen. Am Rand der Senke hielt Aravan sein Dromedar an, das lautstark protestierte.
    »Lagern wir hier?«, erkundigte sich Bair, der sein Tier neben Aravan zügelte und zur Sonne hinaufblickte, die ihren Zenit noch nicht erreicht hatte. »Es ist recht früh.«
    »Nein, wir lagern nicht, aber wir lassen die Kamele tagsüber fressen und reiten in der Nacht weiter.«
    »Warum?«
    Aravan deutete auf eine Stelle zwischen den Palmen, wo Bair einen gemauerten Ring erkennen konnte. »Und das ist…?«, fragte er.
    »Das ist die Zisterne von Uäjii«, erwiderte Aravan, »ein Ort, an dem einst Böses lauerte, das von Vanidar Silberblatt und Tuon und Halid getötet wurde. Aber es hat sie auch fast das Leben gekostet.«
    »Ah, amicula Faeril hat mir diese Geschichte erzählt.«
    »Hat sie dir auch gesagt, dass dies hier der Ort ist, an dem sie die silberne Locke bekam, die sich durch ihr Haar zieht?«
    Bair schüttelte den Kopf.
    »Es war Dünamis, die Klinge deiner ythir, die das getan hat, denn wenn man sie mit ihrem WahrNamen nennt, saugt sie Energie aus allen, die in der Nähe sind, um den Arm dessen zu stärken, der sie schwingt. Ist die Not groß, wird das Schwert sogar das Leben anderer aussaugen.«
    »Und die Not war groß?«
    »Ai. Und es hat Faeril Jahre ihres Lebens gekostet und ihr diese silberne Locke gebracht. Ich fürchte, sie wird nicht das volle Alter eines Waerlings

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