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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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erreichen.«
    Tränen traten Bair in die Augen. »Und Ihr sagt, es war meine ythir, die ihr das angetan hat?«
    »Ihr, Gwylly und Halid, all den Sterblichen. Riatha hatte keine andere Wahl, als Dünamis zu erwecken, Bair. Sonst wären alle gestorben.«
    »Aber sicher …« Bair sah sich um, als suchte er eine Antwort für seinen noch nicht beendeten Gedanken.
    »Komm, Bair. Die Kamele müssen fressen, und ich möchte ungern die Nacht an diesem djado-Ort verbringen, diesem verfluchten Platz. Denn ich hege nicht nur schlechte Erinnerungen daran, sondern möglicherweise hausen auch noch andere Kreaturen hier. Wir werden kein Wasser aus der Zisterne holen, sondern aus unseren guerbas trinken, denn wir haben genug Wasser, bis wir das Sandra-Gehölz erreichen.«
    Damit ritten sie in die Senke hinab.
     
    Bevor die Sonne am späten Nachmittag allmählich unterging, hatten sie die Zisterne von Uäjii weit hinter sich gelassen. »Es sind nur noch zwanzig Werst bis zum Sandra-Gehölz«, erklärte Aravan, als sie die Senke verließen, »ein Ritt von nicht mehr als zwei Tagen.«
    »Das Sandra-Gehölz … hat der Name eine Bedeutung?«
    »Dort steht ein kleiner Wald aus Sandra-Bäumen, deren Holz fast so wertvoll ist wie das der Greisenbäume. Kandra hat einen honiggoldenen Ton, eine feine, dichte Maserung und einen köstlichen, angenehmen Duft. Das Holz selbst besitzt einen natürlichen Glanz, als würde es ein Öl enthalten, obwohl es nicht so leicht brennt. Zudem ist es unempfindlich gegen Alter und Fäulnis und verzieht sich auch nicht. Beim Bau der Eroean habe ich auch Sandra-Holz benutzt, aber ich habe es in Thyra geschlagen, nicht an dem Ort, zu dem wir jetzt reiten.«
    »Aha«, sagte Bair und blieb dann stumm, während sie weiterritten, ihrem Ziel entgegen, das nur noch zwei Tagesritte entfernt war.
     
    Sie legten fast sechs Werst zwischen sich und der Zisterne von Uäjii zurück und ritten bis tief in die Nacht hinein. Zwischen hohen Dünen machten sie Halt und sprachen nur wenig, als sie ihr Lager aufschlugen, denn die Stimmung zwischen kelan und elar war noch immer angespannt.
    Jetzt, da sie nur noch zwei Tagesritte von ihrem Ziel entfernt waren, ging Bair zum vielleicht tausendsten Mal alle Gründe durch, warum Aravan ihn einfach mitnehmen musste, sollte ihm das Orakel von Dodona den richtigen Weg zeigen. Aber jedes Argument, das er im Geiste ersann, wurde von seinem dummen Verhalten vor dem Grabmal des Lamia zunichte gemacht. Was blieb, war nur die Milde seines kelan, die Chance, dass er seine Meinung änderte, doch Aravan hatte unmissverständlich klargemacht, dass er in diesem Punkt nicht nachgeben werde. Bair warf die letzten Teile ihrer Ausrüstung in den Sand, schritt dann steifbeinig davon, auf den Kamm der nächstgelegenen Düne zu und starrte auf den gewölbten Mond.
    Aravan sah ihm nach. Er wusste von dem Aufruhr in Bairs Herzen, aber der überstürzte Junge war trotz seiner Ausbildung noch nicht bereit. Jedenfalls glaubte Aravan das.
    Sie verbrachten die eisige Nacht in kaltem Schweigen und sprachen nicht einmal miteinander, als sie sich bei der Wache ablösten.
     
    Schließlich erreichten sie am frühen Morgen einen langen, steinigen Hang, der zum breiten Rand einer tiefen Schlucht führte. Die Sonne stand noch tief über dem östlichen Horizont. »Hier sind wir, das ist unser Ziel«, erklärte Aravan. »Jedenfalls fast.« Sie standen auf dem östlichen Rand der Schlucht, nahe an ihrem nördlichen Ende. Bair sah, dass die Schlucht die Form eines Halbmondes hatte. Sie verlief nach Süden und krümmte sich dabei nach Westen. Links und vor ihnen war der weit entfernte Boden der Schlucht von Vegetation überwuchert, von einem Wald. Außerdem drang ein leises Murmeln an Bairs scharfe Ohren, und er legte den Kopf auf die Seite, als er versuchte, das schwache Geräusch zu erkennen. Dann wurde ihm klar, dass es das Geräusch eines fernen Wasserfalls war, das aus der Schlucht zu ihnen hinaufdrang.
    »Ein Wald und ein Wasserfall - mitten in der Wüste?«
    Aravan nickte. »Das Wasser stammt von einem Fluss, den Halid den ilnahr taht nannte, den Unterirdischen Fluss. Er strömt aus der westlichen Flanke der Schlucht und schlängelt sich einen Werst nach Süden bis zur Ostflanke, wo er dann wieder unter dem Stein verschwindet.«
    »Drei Meilen? Die Schlucht scheint jedoch länger zu sein.«
    »Sie misst an ihrem Bogen von Anfang bis Ende sieben Meilen und ist an ihrer weitesten Stelle eine Dreiviertelmeile breit. Die

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