Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Wind und Sand dies vollbracht hatten; trockene oueds, Flussbetten, die sich durch das unfruchtbare Land wanden, als Zeugnis, dass einst Wasser zwischen ihren Ufern geflossen war und es einst vielleicht auch wieder tun würde; riesige Flächen aufrecht stehender Steine, die Hunderte von Metern lang waren: ab und zu durchlöchert, wie von Fenstern, durch die man blicken konnte; ungeheure flache, kreisförmige Senken, deren Wände und Böden mit Salz überzogen waren, als wären es einst vergessene Seen gewesen, deren Wasser verdunstet war; dann wiederum weite Flächen blanken Steins, die von den K’affeyah, den Nomaden der Wüste, »Betten der Giganten« genannt wurden.
    Aber immer wieder kamen sie in die Dünen zurück, in den Sand der gewaltigen Karoo, in das Gesicht der mächtigen Erg.
    Und obwohl all das leblos schien, wohnte all dem für Bairs Augen ein Feuer inne.
    Spät am Morgen ihres fünften Reisetages, etwa sechzig Werst von Saba entfernt, ritten sie über eine lange Düne, auf deren Kamm Aravan innehielt. Bair ritt neben ihn und sah in der Nähe den weiten Bogen einer niedrigen Bergkette; geschützt in ihren Armen lag ein großer Palmenwald.
    »Das ist die Vegetation, die ich dir versprochen habe«, erklärte Aravan Bair und grinste.
    »Was ist das, kelan?«
    »Die Oase von Falidii«, antwortete Aravan. »Ein djado- Ort.« »Djado?«
    »Ein verfluchter Ort«, antwortete Aravan. »Jedenfalls sagen das die Steinobelisken.«
    »Verflucht? Von wem? Mit was?«
    Aravan zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht, elar. Ich habe drei Mal eine Nacht hier verbracht, und nichts ist geschehen«, er berührte den blauen Stein an seinem Hals, »obwohl mein Stein an den Abenden kalt wurde. Dennoch, lass uns hinabreiten. Dort kannst du schwimmen.«
    »Schwimmen?«
    Aravan antwortete nicht, sondern rief stattdessen laut: »Hut! Hut! Hut!« Sein hajin und seine Jamals stürmten weiter, und hinter ihnen rutschte der Sand die Düne hinab.
    Bair folgte ihm, weil er nicht zurückgelassen werden wollte, und als er Aravan einholte, fragte er: »Drei Mal? Ihr wart schon drei Mal hier?«
    »Ai. Einmal mit deinem Vater und deiner Mutter sowie Faeril und Gwylly und zwei Reichsmannen, Halid und Reigo, als wir Stoke verfolgten. Und dann noch zwei Mal, auf dem Weg in die Stadt Nizari und zurück, wo ich der längst fälligen Gerechtigkeit Genüge tun musste.«
    »Und Ihr habt nicht herausgefunden, warum dieser Platz verwünscht ist?«
    Aravan schüttelte den Kopf. »Nein. Ebenso wenig wie Vanidar Silberblatt und Tuon und Halid, als sie hier auf dem Weg zu der Zisterne von Uäjii und von dort zurück Rast machten.«
    Bair runzelte die Stirn. »Vielleicht ist der Fluch ja erschöpft.«
    Aravan schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, denn sonst hätte diese Oase Bewohner. Es ist ein Juwel in der Wüste, denn hier gibt es Wasser und Schutz, eine ausgezeichnete Weide und einen großen Dattelpalmenwald. Nein, Bair, falls sie jemals verflucht wurde, dann ist sie es gewiss immer noch.«
    »Hmm.« Bair dachte nach, als sie den Hang hinabritten und die sonst so trägen Kamele plötzlich willig voranliefen. »Ich frage mich, was das für ein Fluch sein soll.«
    »Halid, ein Gjeenier, sagte einmal, dass ein Ort, der djado ist, vom Meister Tod selbst aufgesucht wird, auf einem schwarzen Kamel, und wenn er jemanden an diesem guelta, diesem Wasserloch findet, so muss dieser für immer mit ihm durch die endlose Nacht reiten.«
    »Pah!«, stieß Bair schnaubend hervor. »Ich habe nur wenig Respekt vor den Geschichten der Gjeenier. Ihr habt gesehen, wie grundlos sie uns an Bord der Hawa Melih gefürchtet haben. Wie amicula Faeril sagen würden: >Papperlapapp. Das ist alles nur abergläubisches Gewäsch.<«
    Aravan musterte den Jungen von der Seite. »Sei dir da nicht so sicher, Bair, denn viele Legenden haben ihren Ursprung in der Wahrheit, das haben jedenfalls meine Mannschaft und ich auf unseren Reisen mit der Eroean herausgefunden. Trotzdem, wir werden den Rest des Tages und auch die Nacht hier verbringen. Denn die Reise ist noch lang, und wir brauchen eine Erholung, djado oder nicht. Trotzdem werden wir scharf aufpassen müssen.«
     
    Sie ritten an einem kleinen, umgestürzten Obelisken vorbei in die Oase hinein, und Bair konnte die Ruinen der Lehmziegel-Häuser erkennen. Ihre Dächer waren eingefallen, einige Wände geborsten, während andere noch standen, und sie drängten sich an die steile Wand eines breiten, von Felsen übersäten

Weitere Kostenlose Bücher