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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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dergleichen. Das warum jedoch … vielleicht wurde es von Priestern verfügt, falls diese Figuren Götter repräsentieren. Sollten sie jedoch Monarchen darstellen, dann wurden sie gewiss geschaffen, um diesen Herrschern auf solche Weise Unsterblichkeit zu gewähren, eine dauerhafte Erinnerung an sie. Doch Anbetung, Unsterblichkeit und eine Erinnerung dieser Art sind rasch vergänglich, denn selbst Stein stirbt im Lauf der Äonen, langsam zerstört von Wasser und Wind, der ihm Korn um Korn seine Substanz stiehlt.«
    »Dann müssen diese Standbilder aber schon lange hier stehen«, erklärte Bair. »Schließlich sind ihre Gesichter kaum noch zu erkennen.«
    Aravan nickte. »Lange, ai. Vielleicht sogar noch vor den Lian.«
    Bair sah ihn staunend an. »Vor den Elfen? Aber kelan, ich dachte, die Elfen wären die Ersten gewesen, die ihren Fuß auf diese Welt setzten?«
    Aravan runzelte die Stirn und hob ratlos die Hand. »Das ist ganz und gar nicht sicher, Bair, denn die Lian fanden Spuren, die besagten, dass andere vor ihnen hier gewesen waren, wenngleich auch nur spärlich. Das Kolare an e Ramna, die Senke der Verschwundenen ist ein solcher Ort.«
    »Ah ja«, erinnerte sich Bair. »Dieser Felskessel zwischen Ardental und dem Ödwald. Weiß irgendjemand, wer sie waren?«
    Aravan zuckte mit den Schultern. »Vielleicht der Große Schöpfer, vorausgesetzt, Er existiert überhaupt.«
    Bair runzelte die Stirn. »Ihr stellt die Existenz des Großen Schöpfers infrage?«
    »Bair, man muss seinen Glauben immer prüfen, immer die Wahrheit suchen.« Aravan blickte zu den gewaltigen Steinfiguren hinauf. »Vielleicht haben jene vor langer Zeit Götter repräsentiert, Götter, die jetzt vergessen sind, Götter, die niemals existierten, an die die Menschen ungeachtet dessen aber glaubten.«
    Bair sah auch hoch. »Irregeleiteter Glaube?«
    Bevor Aravan antwortete, wies er Bair an, dem Hauptsegel etwas Seil zu geben, korrigierte die Ruderpinne und erklärte dem Jungen, warum er das getan hatte.
    Bair nickte verstehend, deutete dann jedoch wieder auf die Standbilder. »Seid Ihr sicher, dass dies Götter waren, die es niemals gab, und dass folglich der Glaube daran unangebracht gewesen wäre?«
    »Möglich.« Aravan hob erneut die Hand. »Einige glauben, dass dies genau der Mangel des Glaubens ist, die Hingabe an das, dessen Wahrheit niemals gezeigt werden kann, die aber dennoch als solche angenommen wird. Andere wiederum sehen genau darin die Stärke des Glaubens, die Kraft zu glauben, trotz des Mangels an Beweisen. Diese Steingötzen mögen nur die Sehnsucht eines Volkes repräsentieren, das Erklärungen für sein Dasein suchte.«
    »Und der Große Schöpfer ist wie diese erodierten Standbilder? Nicht mehr als eine Spekulation, die wir konstruieren, um zu erklären, wie wir hierhergekommen sind?«
    »Vielleicht«, gab Aravan zu.
    Bair starrte auf den Fluss, der vor ihm lag, als suchte er Antworten, und als würden sie gleich hinter der nächsten Biegung auftauchen. »Wie kann das sein, Aravan? Ich meine, welche andere Erklärung hat die Schöpfung als die eines Schöpfers?«
    Aravan zuckte mit den Schultern. »Einige glauben, dass alles von ihnen innewohnenden Kräften regiert wird, von Kräften, die wir nicht verstehen, die aber dennoch natürliche Kräfte sind. Diejenigen, die das glauben, sagen, die ganze Schöpfung werde nicht von Göttern beherrscht, sondern existiere aus eigener Kraft.« Aravan deutete auf den Fluss. »Das Wasser fließt, die Pflanzen wachsen, Vögel fliegen, erhobene Steine fallen zur Erde zurück, und ständig finden Veränderungen in der Welt statt, die sich allesamt ohne den Einfluss der Götter vollziehen. Das Leben kommt und geht und wandelt sich, alles, ohne dass die Götter auch nur einen Finger zu krümmen scheinen, selbst in der Erschaffung neuen Lebens oder dem Erlöschen des alten.«
    »Das verstehe ich nicht«, erwiderte Bair nachdenklich. »Meinst du, dass Zufälle und Begebenheiten eher die Dinge bewegen, die sich in einem Leben ereignen, als Götter? Dass der Große Schöpfer nicht benötigt wird, um neue Arten von Leben zu erzeugen, sondern dass die Natur allein schon genügt?«
    Aravan nickte. »Ai, Bair. Die Elfen existieren schon so lange, dass sie sehen konnten, wie sich Dinge verändern, wie Natur und Ereignisse allein gewisse Kreaturen auslöschen, während neue Kreaturen ins Leben treten. Und merke, dies habe ich selbst gesehen:
    Es existierten einst weiße Motten, die auf gewaltigen weißen

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