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Mittagessen Nebensache

Mittagessen Nebensache

Titel: Mittagessen Nebensache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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abgestimmt waren. Dawn gehört
zu jenen Glücklichen, die niemals Ärger mit Sommersprossen bekommen. Ihr Haar
fiel silberblond und lockig auf ihre Schultern herab — was machte es schon, daß
die Locken das einzig Natürliche daran waren? David stand offensichtlich in
hellen Flammen und schien sich nur schwer auf den Anlaß unseres Besuches
besinnen zu können. Man konnte ihm diese Verwirrung nicht übelnehmen. Selbst
Paul hatte bei Dawns Anblick überrascht die Augen aufgerissen. Endlich besann
David sich auf seine Pflichten als Gastgeber und führte uns herum. Christopher
thronte auf Pauls Schultern und war dadurch jeder Möglichkeit beraubt, etwas
anzustellen. Aber eigentlich gab es ja auch in einem Schafpferch nicht allzuviel kaputtzumachen... — »Ein ganz schönes Haus«,
stellte Dawn beiläufig fest. »Ich glaube, er hat Geld?«
    »Das glaube ich auch«,
erwiderte ich trocken. »Das Grundstück hat zwanzigtausend Pfund gekostet, und
da er nicht am Krieg teilgenommen hat, bekam er auch keinen Pfennig von der Rehab .«
    »Schau mal, Susan, hier muß
sogar einmal ein Tennisplatz gewesen sein«, rief Dawn freudig überrascht aus.
»Wenn ihr doch nur nicht immer so schrecklich viel Arbeit hättet! Ich würde so
gern Tennis spielen und Picknicks veranstalten.«
    »Der Colonel hat einen
wunderbaren Tennisplatz. Anne wird dir jederzeit für ein gutes Einzel zur
Verfügung stehen«, erwiderte ich nachsichtig. »Und Larry wäre die letzte, die
einem Picknick widerstehen könnte. Wenn die Schafschur vorüber ist, ziehen wir
los. Natürlich ohne Männer, das ist klar. Die würden so was niemals mitmachen.«
    Dawn lachte. Dann schnitt sie
ein Gesicht. »O Susan, sei doch nicht immer so unbarmherzig, so ganz die
ältere, gesetzte Schwester... Warum sollten wir nicht ein paar Männer einladen?
Einfach trostlos für ein unverheiratetes Mädchen, immer nur mit braven
Eheleuten zusammen sein zu müssen.«
    Ich wußte, daß sie mich weich
kriegen würde. »Natürlich ist es hier trostlos«, erwiderte ich darum schnell.
»Einfach totlangweilig für ein Mädchen in deinem Alter. Tut mir leid, aber ich
habe es Mutter deutlich genug zu verstehen gegeben.«
    Sie verzog den Mund, dann
lachte sie erneut. »Du bist ein netter Kerl, Susan. Das warst du schon immer.
Aus ganz anderem Holz als Felicity oder ich.
Unbegreiflich, daß du einen Nichtsnutz wie mich überhaupt bei dir auf genommen
hast.«
    Ich legte den Arm um meine
kleine Schwester und drückte sie an mich. »Es ist schön, daß wir dich hier haben.
Und natürlich werde ich ein paar Männer einladen, wenn es dir Spaß macht. Aber
du mußt dich anständig benehmen, das mußt du mir versprechen. Mutter würde
sonst sehr böse werden.«
    »Selbstverständlich werde ich
mich anständig benehmen! Wieso sollte ich nicht...? Ach so, wahrscheinlich hat
Mutter dir die Geschichte mit Robert im Waschhaus erzählt... Es war zum
Schießen, Susan! Felicity schäumte vor Zorn, und
dabei steckte überhaupt gar nichts dahinter. Robert ist ein langweiliger Tropf
und außerdem ganz verrückt nach seiner Felicity . Das Ganze
war nur ein Experiment. Ich wollte sehen, wie er darauf reagierte.«
    »Und wie reagierte er...?«
    »Oh... enttäuschend. Natürlich
kamen wir ja nicht weit, weil Felicity plötzlich den
Kopf zur Tür hereinsteckte, und im gleichen Moment ging auch schon die Hölle
los. Eigentlich sollten mir die beiden noch dankbar sein, denn er hat ihr als
Trost einen wundervollen Ring gekauft, und sie ist seit damals viel netter zu
ihm. Du siehst, mit diesem Experiment habe ich nur Gutes gestiftet. Es lag
überhaupt kein Grund vor, ein solches Geschrei anzustimmen.«
    In diesem Augenblick kamen die
Männer von ihrem Rundgang zurück. Dawn versetzte mir einen fröhlichen
Rippenstoß und zog schnuppernd ihr Näschen kraus. »Oh... sieh dir bloß Christopher
an! Rieche nur...!«
    Ein kurzer Blick auf meinen
tropfenden Sohn genügte. »Wir haben ihn nur eine einzige Minute aus den Augen
gelassen«, verteidigte sich Paul, dessen Gesicht mit Schamröte übergossen war.
»Woher sollte ich wissen, daß da noch Desinfektionsbrühe herumstand?«
    Immerhin hatte dieser peinliche
Zwischenfall auch eine gute Seite: Wir mußten augenblicklich nach Hause.
»Kommen Sie doch einmal vorbei«, forderte ich David zum Abschied auf. »Und
bringen Sie auch die beiden anderen Jungs mit. Für Dawn ist es langweilig,
immer nur mit uns alten Leuten zusammenzusein .«
    Die anderen beiden Junggesellen
warteten erst

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