Mitteilungsheft - Leider hat Lukas
oder vegane Kost etc. -, so muss das bis spätestens Weihnachten angemeldet werden. Dafür entstünden bei rechtzeitiger Anmeldung keine Extra-Kosten. Bitte den offenen Betrag nicht persönlich übergeben, auch keine Überweisung per Telebanking, da der Betrag dann nicht zugeordnet werden kann. Einzahlung BITTE NUR per beigelegtem Erlagschein.
Mag. Reingard Söllner
Walter Gruber
U: Walter Gruber
Gerlinde Zemann
3. Dezember
Lukas hat auf sein heutiges Referat ein „Befriedigend“ bekommen. Leider hat er keine Powerpoint-Präsentation vorbereitet und seinen an sich guten mündlichen Vortrag auch sonst medial nicht unterstützt. Daher konnte leider keine bessere Note gegeben werden. Schade, dass diese Chance auf eine Verbesserung seiner Deutsch-Note nicht genutzt wurde. Aber ein „Befriedigend“ ist angesichts der Umstände eine gute Note.
Prof. Gerlinde Zemann
U:
Walter Gruber per Computerausdruck
Liebe Frau Söllner,
leider habe ich weder den Elternbrief bekommen, auf den Sie sich in Ihrer letzten Mitteilung beziehen, noch gibt es eine frische Spur von Ihrem Antwortschreiben.
Lukas beteuert, kein Kuvert entgegengenommen zu haben. Ich habe ihm sogar mit der Abnahme seines Smart-Trottels gedroht, wenn sich herausstellen sollte, dass er die Unwahrheit sagt (verzeihen Sie das rüde Wort, aber gruberintern werden diese unsäglichen Zieh-Tipp-Geräte so genannt). Jedenfalls ist Lukas standhaft bei seiner Version geblieben: kein Kuvert! Nie bekommen. Kein Elternbrief im Mitteilungsheft. Mitteilungsheft selbst übrigens physisch durchaus vorhanden.
Vielleicht liegt Ihr Brief ja noch auf seinem Tisch – unter der Unterlage? Gibt es da eine Unterlage? – Oder er hat ihn gedankenlos in sein Bankfach gestopft? Ich werde mir das mit Ihrer Erlaubnis am Donnerstag selbst anschauen.
Ich freue mich darüber, dass Lukas in dem Krippenspiel, auf das meine Frau und ich schon sehr gespannt sind, eine Rolle bekommen hat – und ich denke, dass ich bei Frau Prof. Sibera auch in Sachen Cheerleader inzwischen auf Verständnis stoße. Aber davon vielleicht mehr am Donnerstag.
Mit freundlichem Gruß,
Walter Gruber. 6. 12.
Darf ich mir an dieser Stelle erlauben, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie eine gewisse Ähnlichkeit mit der Nachrichtenmoderatorin Marie-Claire Zimmermann haben. Das ist positiv gemeint. Es war meine Familie, die mich darauf aufmerksam gemacht hat.
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C:\Users\Walter\Dokumente\LukasSchule\TagebuchadMitteilungsheft
Freitag, 10. 12.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Ich muss zu Lukas’ Lehrerinnen ab sofort wieder freundlicher sein.
Gut, ich habe mich vergessen. Ich hätte klatschen sollen oder wenigstens so tun, statt aufzuspringen und Buh zu rufen. Aber zuerst dachte ich, ich träume, als Lukas endlich seinen Auftritt hatte, dann dachte ich, ich müsse im Erdboden versinken. Ich verstehe bis jetzt nicht, wie es Bine gelungen ist, keine Miene zu verziehen, im Gegenteil: Ein seliges Lächeln hat ihre Lippen umspielt, als der Narrator die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland ankündigte – und Lukas auf den Plan trat.
– Bine, schau! Ist das … ? Das ist … Das ist jetzt aber nicht wahr.
– Pscht! Dein Sohn!
Später im Bett ist der „Fall Krippenspiel“ dann eskaliert, wie es im Nachrichtenstudio bei Marie-Claire Zimmermann heißen würde. Als ich aus dem Badezimmer komme, liegt Bine bereits unter der Decke. Vor ihrem Gesicht „Shades of Grey“. Alle drei Bände hat sie schon gelesen. Zuerst „Geheimes Verlangen“, dann „Befreite Lust“, dann „Gefährliche Liebe“. Danach kam, um die Originale zu schonen, der „Band 2 + 3 im Set“ auf das Nachtkästchen, derzeit liest Bine in einer Art „Superkombi“ abwechselnd die besten Stellen aus allen dreien. „Gefährdete Ehe“ müsste die Autorin den nächsten Band nennen, denn wenn deine Frau „Shades of Grey“ liest, fragst du sie am besten
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