Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
Jedenfalls so lange, bis er anruft oder kommt.“
„Juhu!“, rief die Kleine begeistert.
Dottie klingelte nach einem Zimmermädchen und bat es, ihnen einige Sachen aus ihren Zimmern zu holen. Eine Stunde später waren sie beide bettfertig. Nachdem Zoe sich einige Geschichten ausgesucht hatte, kroch sie unter die Decke. Dottie blickte sich in dem luxuriösen Raum um. Noch immer konnte sie nicht fassen, dass sie bald den Mann heiraten würde, der hier schlief.
Obwohl sie sich Sorgen machte, weil Alex so überstürzt hatte abreisen müssen, tröstete Zoes Nähe sie und machte sie so glücklich wie schon seit Jahren nicht mehr. Als sie mit der letzten Geschichte fertig war, gab sie Zoe einen Kuss. „Ich bin so dankbar dafür, dass du bald meine Tochter bist. Ich hab dich sehr lieb, Schätzchen.“
„Ich dich auch. Gute Nacht, Mama.“
Niemand schlief tiefer als ein Kind, das sich keine Sorgen machte. Zoe hatte ihre neue Mama, ihren Vater und Baby Betty. Ihre Welt war wieder in Ordnung. Dottie wünschte, sie hätte dasselbe auch von sich sagen können, doch sie war zu aufgewühlt, um schlafen zu können.
Um sich abzulenken, stand sie auf und zog ihren Bademantel an. Dann ging sie auf die Terrasse, um Zoe nicht zu stören.
10. KAPITEL
Um ein Uhr morgens stieg Alex in die auf dem Flughafen wartende Limousine und ließ sich zum Palast fahren. Er hatte eigentlich die ganze Nacht bei Philippe und Stasio in Valleder bleiben wollen, doch beide Männer hatten ihn gedrängt, zu Dottie und Zoe zurückzukehren.
Nichts wünschte er sich mehr als das, aber seit seiner letzten Begegnung mit Dottie und dem Besuch bei seiner Großmutter hatte sich sein Leben grundlegend verändert. Er konnte die Zeit nicht mehr zurückdrehen.
Nachdem er Hector eine gute Nacht gewünscht hatte, betrat er den Palast und ging direkt zu seiner Suite. Er fühlte sich plötzlich wie ein alter Mann, denn die Ereignisse der letzten fünfzehn Stunden hatten ihn sehr mitgenommen, und beklommen dachte er an das, was ihm nun bevorstand.
Nirgendwo brannte Licht, und es war ganz still, als er in seine Suite kam. Leise ging er ins Schlafzimmer und stellte überrascht fest, dass Zoe dort allein im Bett schlief. Da er Dottie auf der Terrasse vermutete, ging er dorthin.
Dabei musste er an jenen ersten Tag denken. Als Dottie ihm den Tischtennisball zuwarf, hatte sie etwas in ihm ausgelöst, das ihn völlig verändert hatte. Nun war die Situation anders, denn sie hatte sich bereit erklärt, Dottie Constantinides zu werden. Zumindest hatte sie es angenommen.
Dies war für ihn die schönste Zeit in der Nacht, wenn der Mond über der Ägäis aufging und die warme Luft vom süßen Duft des Jasmins erfüllt war. Dies war die Nacht nach seiner Verlobung.
Als Alex die Terrasse betrat, sah er seine zukünftige Braut am anderen Ende stehen. Mit wild pochendem Herzen ging er zu ihr. Die Hände auf der Mauer genoss sie die einzigartige Aussicht, die sich ihm schon früh eingeprägt hatte.
„Dottie?“, fragte er leise, woraufhin sie einen erschrockenen Laut ausstieß und sich überrascht zu ihm umdrehte. „Na, genießt du die Aussicht?“
„Ja. Sie ist überirdisch schön.“
Scharf atmete er ein. Das traf auch auf sie zu. „Stimmt.“ Sie sah fantastisch, ja, beinah mädchenhaft aus, wie sie dort in ihrem schlichten pinkfarbenen Nachthemd im Mondlicht stand. Kaum zu glauben, dass sie einmal ein Kind geboren hatte!
„Hector sagte, du würdest wohl erst morgen wiederkommen.“
„Ich dachte, ich müsste die Nacht in Valleder verbringen, aber mein Bruder und Philippe haben mich zurückgeschickt.“
Forschend betrachtete Dottie ihn. „Warum musstest du Philippe besuchen? Was ist passiert?“
„Ich werde es dir erklären, aber es wird eine Weile dauern. Vielleicht solltest du dich setzen.“
„Das klingt nicht gut“, erwiderte sie mit bebender Stimme. „Ich bleibe lieber stehen.“
„Im Wesentlichen handelt es sich um Folgendes. Stasio will auf den Thron verzichten und hat schon die entsprechenden Schritte eingeleitet.“
Es dauerte einen Moment, bis sie antwortete, und er beobachtete, wie sie aschfahl wurde. „ Was hast du gesagt?“
„Anscheinend hatte er es schon eine ganze Weile vor. Deine Idee, dass ich der Monarchie entsagen könnte, um dich zu heiraten, war gar nicht so weit hergeholt. Du hast nur von dem falschen Prinzen gesprochen.“
Schockiert fasste Dottie sich an den Hals. „Er tritt wirklich zurück?“
„Ja. Eigentlich hätte
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