Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
meine eigene kleine Familie. Du hast keine Ahnung, wie gern ich mein Leben mit dir teilen würde. Ich liebe dich. Du bist für mich das Wichtigste.“
„Und du glaubst, die Königin wird das billigen?“ Plötzlich klang sie ängstlich.
„Da kann sie mir überhaupt nicht hineinreden.“
„Du meinst es wirklich ernst, stimmt’s?“
„Natürlich.“
Einen Moment lang herrschte Schweigen, und Dottie blickte starr in die Flammen der Kerzen. „Das alles kommt mir vor wie ein Traum. Was wäre, wenn es mich nicht geben würde?“, rief sie. „Was würdest du dann mit deiner neu gewonnenen Freiheit anfangen?“
Offenbar hatte er sich getäuscht. Die Erkenntnis, dass sie ganz offiziell zusammen sein konnten, hatte für sie nichts geändert.
„Die Frage ist müßig. Es gibt dich, und du hast Hectors Herz erobert, sonst hätte er mir das Dokument nie gezeigt.“ Hatte er sich in ihr getäuscht und es gab doch keine gemeinsame Zukunft für sie? „Nach der Krönung werde ich wieder mit Zoe auf Aurum leben. Ist das dein letztes Wort?“
Ihr Schweigen machte all seine Hoffnungen zunichte. Alex schob seinen Stuhl zurück und stand auf. „Ich bringe dich zum Wagen, und Hector begleitet dich zurück zum Palast.“
Nachdem sie Hector Gute Nacht gesagt hatte, eilte Dottie in ihr Zimmer. Sie war innerlich so zerrissen, dass sie nicht wusste, wie sie die Nacht überstehen sollte. Alex’ Heiratsantrag hatte sie völlig aus der Fassung gebracht.
Alex hatte behauptet, er würde sie lieben, doch vermutlich verwechselte er Liebe mit Verlangen. Sie wusste, wie sehr er sie begehrte, fürchtete allerdings, dass es schnell nachlassen würde, weil der Reiz des Verbotenen nun wegfiel. Wenn sie heirateten und er ihrer überdrüssig wurde, würde sie es nicht ertragen.
Noch immer konnte sie nicht fassen, dass er tatsächlich eine Bürgerliche heiraten durfte. Hätte sie es nicht von ihm und Hector gehört, hätte sie es niemals geglaubt.
War ihm denn nicht klar, dass er jede Frau heiraten konnte, die er wollte? Und dass er für sie nach New York ziehen wollte, war absurd. Das konnte sie ihm auch nicht antun. Sie liebte Alex um seinetwillen, aber sie wollte nicht sein Leben ruinieren, indem sie ihn in ein anderes Gefängnis schickte.
Sie liebte ihn über alles, doch sie war nicht seine große Leidenschaft. Sobald seine Dankbarkeit ihr gegenüber nachließ, würde er sich nach seiner Freiheit zurücksehnen. Es war besser, allein zu bleiben und sich auf ihren Job zu konzentrieren. Sie musste zu sich selbst finden und sich darüber klar werden, was sie wollte.
Energisch fing sie an zu packen. Mrs Hawes würde am nächsten Morgen anfangen. Zoe würde nicht glücklich darüber sein, sich aber irgendwann an sie gewöhnen. Ihre Aussprache wurde mit jedem Tag besser, und Zoe gewann immer mehr Selbstvertrauen. Alex würde sie weiter nach Kräften unterstützen.
Während Dottie die Spielsachen und das Lernmaterial einpackte, sagte sie sich, dass Zoe schon zurechtkommen würde. Sie und ihr Vater hatten einander, und das war das Wichtigste. Eine Stunde später war Dottie fertig und ging ins Bett. Als sie irgendwann einschlief, war ihr Kopfkissen nass von ihren Tränen.
Dottie schreckte aus dem Schlaf, als sie ein Kind weinen hörte. Das Geräusch traf sie bis ins Innerste.
„Cory?“, fragte sie benommen, während sie die Augen öffnete.
„Dot“, ließ sich eine Mädchenstimme vernehmen. Es war Zoe! Und es war hell im Zimmer. „Dot?“
„Ja, ich bin hier.“
„Mama“, rief sie, bevor sie zu ihr ins Bett kroch.
Dottie zog sie an sich und wiegte sie. „Hast du schlecht geträumt?“
„Nein. Yiayia hat gesagt, dass ich jetzt eine neue Lehrerin habe. Geh nicht weg, Mama. Bitte geh nicht weg.“ Zoe schluchzte herzzerreißend und klammerte sich an sie.
„Ist ja gut.“ Dottie küsste sie auf die geschlossenen Lider und die Wangen, bevor sie leise zu summen begann. Wenige Minuten später beruhigte Zoe sich allmählich. Und gerade als sie eingeschlafen zu sein schien und Dottie Alex anrufen wollte, klingelte das Telefon.
Zoe hob den Kopf. „Ich möchte hierbleiben.“
Dottie nahm ab und meldete sich.
„Dottie …“ Alex klang panisch.
„Zoe ist bei mir. Ich wollte dir gerade Bescheid sagen.“
„Gott sei Dank! Ich komme sofort.“
Noch bevor sie ihren Bademantel anziehen konnte, kam Alex atemlos in ihr Zimmer gestürzt. Er trug dieselben Sachen wie am Abend und war trotz seiner Bräune erschreckend blass. Offenbar
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