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Mitternacht

Mitternacht

Titel: Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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unterrichten sie noch an der Schule. Sie können nicht einfach hineingehen und einen Computer benützen.«
    »Besonders«, sagte Tessa, »da man sich ausmalen kann, daß die Lehrer zu den zuerst Verwandelten gehören.«
    »Wann ist der Unterricht zu Ende?« fragte Sam.
    »Nun, an der Thomas Jefferson dürfen wir um drei gehen, aber an der Central unterrichten sie noch eine halbe Stunde länger.«
    »Halb vier«, sagte Sam.
    Harry sah auf die Uhr und sagte: »Noch siebenundvierzig Minuten. Aber selbst dann wird es noch Aktivitäten nach Schulschluß dort geben, oder nicht?«
    »Klar«, sagte Chrissie. »Orchester, möglicherweise Footballtraining, ein paar Arbeitsgemeinschaften, die sich während der regulären Unterrichtszeit nicht treffen können.«
    »Um wieviel Uhr dürfte alles vorbei sein?«
    »Ich weiß, daß das Orchester von Viertel vor vier bis Viertel vor fünf übt«, sagte Chrissie, »weil ich mit einem Mädchen befreundet bin, das ein Jahr älter ist als ich und im Orchester spielt. Ich spiele Klarinette. Ich möchte nächstes Jahr auch im Orchester spielen. Wenn es eine Kapelle gibt. Wenn es ein nächstes Jahr gibt.«
    »Also sagen wir... um fünf Uhr ist die Schule verlassen.«
    »Das Footballtraining dauert länger.«
    »Trainieren sie heute, im strömenden Regen?«
    »Ich denke nicht.«
    »Wenn Sie bis fünf oder halb sechs warten«, sagte Tessa, »dann können Sie auch noch ein klein wenig länger warten und nach Einbruch der Dunkelheit hingehen.«
    Sam nickte. »Stimmt.«
    »Sam, Sie vergessen etwas«, sagte Harry.
    »Was?«
    »Kurz nachdem Sie weg sind, vielleicht schon Punkt sechs, werden sie hierherkommen, um mich zu verwandeln.«
    »Mein Gott, das stimmt!« sagte Sam.
    Moose hob den Kopf vom Schoß seines Herrn und zog ihn unter der Armlehne hervor. Er saß aufrecht da und hatte die schwarzen Ohren gespitzt, als hätte er genau verstanden und wartete bereits auf das Läuten der Klingel oder ein Klopfen unten an der Tür.
    »Ich bin auch der Meinung, daß Sie bis Einbruch der Dunkelheit warten sollten, bevor Sie gehen, um eine bessere Chance zu haben«, sagte Harry, »aber dann müssen Sie Tes sa und Chrissie mitnehmen. Es wäre nicht sicher, sie hier zu lassen.«
    »Wir müssen Sie auch mitnehmen«, sagte Chrissie sofort. »Sie und Moose. Wir wissen nicht, ob sie auch Hunde verwandeln, aber wir müssen Moose trotzdem zur Sicherheit mitnehmen. Wir wollen uns doch keine Sorgen machen müssen, daß er in eine Maschine oder sonstwas verwandelt wird.«
    Moose wuffte.
    »Können wir davon ausgehen, daß er nicht bellt?« fragte Chrissie. »Wir wollen schließlich nicht, daß er im entscheidenden Augenblick etwas anbellt. Ich denke, wir sollten ihm einen Streifen Mullbinde um die Schnauze wickeln, in knebeln, was ziemlich böse ist und wahrscheinlich seine Gefühle verletzt, weil es bedeutet, daß wir ihm nicht vollkommen vertrauen, aber es würde ihm natürlich nicht körperlich wehtun, und ich bin sicher, wir könnten es später wiedergutmachen, vielleicht mit einem saftigen Steak oder...«
    Sie stellte plötzlich fest, daß das Schweigen ihrer Gefährten ungewöhnlich ernst war, und verstummte ebenfalls. Sie sah Harry und Sam blinzelnd an, und dann stirnrunzelnd Tessa, die immer noch neben ihr auf dem Bett saß.
    Seit sie nach oben gekommen waren, hatten sich dunkle Wolken am Himmel zusammengezogen, das Zimmer versank immer mehr in Schatten. Aber in diesem Augenblick konnte Tessa Harry Talbots Gesicht fast zu deutlich in der grauen Düsternis sehen. Sie merkte, wie sehr er sich bemühte, seine Angst zu verbergen, was ihm weitgehend gelang, er brachte sogar ein Lächeln und einen unbekümmerten Tonfall zustande, der lediglich von seinen ausdrucksvollen Augen Lügen gestraft wurde.
    Harry sagte zu Chrissie: »Ich kann nicht mit euch kommen, Liebes.«
    »Oh«, sagte das Mädchen. Sie sah ihn wieder an, und ihr Blick glitt von ihm zum Rollstuhl, in dem er saß. »Aber Sie waren einmal bei uns in der Schule und haben eine Rede gehalten. Sie verlassen manchmal das Haus. Sie müssen einen Weg haben, wie Sie hinaus können.«
    Harry lächelte. »Der Fahrstuhl geht hinunter in die Garage im Keller. Ich fahre nicht mehr, also ist kein Auto unten, und ich kann mühelos durch die Einfahrt zum Gehweg rollen.«
    »Na also!« sagte Chrissie.
    Harry sah Sana an und sagte: »Aber ich kann nicht durch die Straßen fahren, die manchmal sehr steil sind, ohne einen Begleiter. Der Rollstuhl hat Bremsen, und der Motor

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