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Mitternachtsfalken: Roman

Titel: Mitternachtsfalken: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Hindernisse darauf zu erkennen. Sie drehte in den Wind zum Landen. Harald bediente das Ruder und half, die Maschine gerade zu halten.
    Sechs Meter über dem Gras sagte Karen: »Gas raus, bitte.« Harald zog den Hebel zurück, Mithilfe des Steuerknüppels hob Karen die Nase der Maschine sachte an. Harald glaubte schon, sie müssten jetzt jederzeit den Boden berühren, doch sie flogen immer noch fünfzig Meter weiter oder sogar noch ein paar mehr. Dann endlich gab es einen vernehmlichen Bums, als die Räder auf dem Boden aufkamen.
    Binnen weniger Sekunden rollte die Maschine aus. Harald blickte aus dem Fenster, dessen Scheibe herausgebrochen war, und sah nur ein paar Meter weiter einen jungen Mann auf einem Fahrrad. Er war auf dem Weg, der parallel zu der Wiese verlief, stehen geblieben und starrte sie mit offenem Mund an.
    »Ich würde ja nun wirklich gerne wissen, wo wir hier sind«, sagte Karen.
    Harald rief dem Fahrradfahrer auf Englisch zu: »Hallo, Sie da! Wo sind wir denn hier gelandet?«
    Der junge Mann sah Harald an, als hielte er ihn für ein Wesen von einem anderen Stern. »Also«, sagte er nach einer ganzen Weile, »auf dem Flugplatz garantiert nicht!«

Epilog
    V ierundzwanzig Stunden nach Haralds und Karens Landung in England waren die Fotografien, die Harald von der Radarstation auf Sande gemacht hatte, abgezogen und vergrößert und hingen in einem riesigen Gebäude in Westminster an der Wand eines großen Lageraums. Einige der Aufnahmen waren mit Pfeilen und Bemerkungen versehen. Drei Männer in Uniformen der Royal Air Force standen davor, betrachteten die Bilder aufmerksam und unterhielten sich mit leisen, bedeutungsschweren Stimmen.
    Digby Hoare geleitete Harald und Karen in den Raum und schloss die Tür. Die Offiziere drehten sich um. Einer von ihnen, ein hoch gewachsener Mann mit grauem Schnurrbart, sagte: »Hallo, Digby.«
    »Guten Morgen, Andrew«, erwiderte Digby. »Das ist Air Vice Marshal Sir Andrew Hogg. Sir Andrew, darf ich Ihnen Miss Duchwitz und Mr. Olufsen vorstellen.«
    Hogg schüttelte Karens linke Hand, denn ihre rechte lag immer noch in einer Schlinge. »Sie sind eine außerordentlich tapfere junge Frau«, sagte er. Sein Englisch klang abgehackt, als spräche er mit vollem Mund, und Harald musste genau aufpassen, um ihn zu verstehen. »Sogar ein erfahrener Pilot hätte durchaus Bedenken, die Nordsee in einer Hornet Moth zu überqueren«, fügte Hogg hinzu.
    »Um ehrlich zu sein – bei unserem Abflug hatte ich keine Ahnung, wie gefährlich das werden könnte«, antwortete Karen.
    Hogg wandte sich an Harald. »Digby und ich sind alte Freunde. Er hat mich über den Ablauf der Ereignisse in Kenntnis gesetzt. Wie wichtig Ihre Informationen für uns sind, kann ich Ihnen, offen gestanden, gar nicht sagen. Worum ich Sie bitten möchte, ist, dass Sie uns hier noch einmal erklären, wie die drei Teile jener Anlage Ihrer Ansicht nach zusammenwirken.«
    Harald konzentrierte sich, um die richtigen englischen Bezeichnungen zu finden. Er deutete auf die Übersichtsaufnahme, auf der alle drei Geräte abgebildet waren. »Die große Antenne rotiert gleichmäßig, als suche sie permanent den Himmel ab. Die beiden kleineren dagegen nicken auf und ab und schwenken von einer Seite zur anderen. Mein Eindruck war der, dass sie einzelne Flugzeuge verfolgten.«
    Hogg unterbrach ihn und sagte zu den beiden anderen Offizieren: »Ich habe heute Morgen bei Sonnenaufgang einen Radarexperten zu einem Aufklärungsflug über die Insel geschickt. Er hat Wellen von zwei Komma vier Meter Länge gemessen, die wahrscheinlich von der großen Freya ausstrahlen, und außerdem Fünfzig-Zentimeter-Wellen, die von den beiden kleineren Apparaten stammen dürften, bei denen es sich um so genannte Würzburgs handeln muss.« Er wandte sich wieder an Harald. »Bitte fahren Sie fort.«
    »Ich nahm also an, dass das große Gerät vor anfliegenden Bombern warnt, die noch weit entfernt sind. Von den beiden kleineren Geräten verfolgt das eine einen bestimmten Bomber und das andere den Abfangjäger, der ihn angreifen soll. Auf diese Weise kann ein Jägerleitoffizier den Jäger mit großer Genauigkeit zu dem Bomber hinführen.«
    Hogg wandte sich wieder an seine Kollegen. »Ich glaube, er hat Recht. Was meinen Sie?«
    Einer der beiden Offiziere sagte: »Ich würde immer noch gern wissen, was Himmelbett zu bedeuten hat.«
    »Himmelbett?«, wiederholte Harald. »Das ist das deutsche Wort für eines dieser großen Betten.«
    »Auf Englisch

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