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Mitternachtsfantasie

Mitternachtsfantasie

Titel: Mitternachtsfantasie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
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von der Stelle, Liebling. Ich vertraue darauf, dass du das Richtige tust.“
    „Ich liebe euch.“ Amelia küsste beide auf die Wange und ging.
    Als Amber hatte sie gelernt, sich im Dunkeln anzuziehen. Das war jetzt eine Hilfe, als sie ihren Jogginganzug überstreifte. Mit zitternden Händen band sie ihre Turnschuhe zu. Dann lief sie die Treppe hinunter.
    Doch als sie draußen war, stellte sie fest, dass sie nirgendwohin fahren konnte. Die Einfahrt wurde durch einen umgeknickten Baum blockiert. Ohne zu zögern, lief sie in den Sturm hinaus.
    Es donnerte. Tyler setzte sich im Bett auf und fragte sich, warum er derartig in Panik geraten war. Sein Herz klopfte so heftig, als hätte er einen Sprint hinter sich, und obwohl die Luft kühl war, lief ihm der Schweiß über Rücken und Brust. Ohne nachzudenken, griff er zum Telefon und wählte Amelias Nummer. Doch die Leitung war tot.
    Er fluchte, als auch das Licht sich nicht einschalten ließ. Alarmiert setzte er sich auf und versuchte, die Angst zu beherrschen, die ihn erfasst hatte.
    „Etwas ist passiert. Ich weiß es einfach“, sagte er laut zu selbst.
    Er ging zum Fenster. Regen schlug gegen die Scheiben. Die Erdnusspflanzen konnten die Feuchtigkeit gebrauchen. Nun würden sie eine Weile nicht künstlich bewässert werden müssen, womöglich sogar vor der Ernte gar nicht mehr. Aber diese gute Neuigkeit konnte sein Unbehagen nicht vertreiben, obwohl er sich einzureden versuchte, dass es nichts zu bedeuten hatte, wenn bei einem Sturm das Telefon nicht funktionierte. Was hatte er sich überhaupt dabei gedacht, Amelias Nummer zu wählen? Es hätte die Tanten zu Tode erschreckt, wenn er mitten in der Nacht angerufen hätte.
    „Zur Hölle“, murmelte er, zog sich die Jeans an und ging in die Küche. Jetzt konnte er auf keinen Fall mehr schlafen.
    Er trank einen Schluck Cola, ging nach draußen auf die Veranda und beobachtete den Regen.
    Der Wind hatte nachgelassen, aber es goss noch immer. Die Erde roch frisch. In der Ferne donnerte es. Der Sturm war eigentlich schon vorbei, aber Tylers Angst nicht.
    Er lehnte sich gegen das Geländer, trank den Rest der Cola, und ihm war klar, dass er dabei war, etwas Dummes zu tun. Aber wenn ein Mann verliebt war, benahm er sich nun mal dumm.
    Er ging hinein, um sich anzuziehen.
    „Wird sie wieder gesund?“, fragte Rosemary wieder.
    Amelia umarmte ihre Tante und versuchte, nicht zu weinen. Es kam ihr vor, als würden sie nun schon seit Stunden vor der Notaufnahme warten, in die Wilhemina gebracht worden war.
    „Das wird sie bestimmt, Tante Rosie. Es dauert bloß eine Weile, sie zu röntgen und dann die Bilder auszuwerten. Du weißt, wie langsam so was geht.“
    Rosemary wusste es, aber sie würde sich erst beruhigen, wenn sie ihre Schwester sah und hörte, wie sie jemandem Befehle erteilte.
    „Hast du Tyler angerufen?“, fragte sie.
    Amelia schüttelte den Kopf. „Das Telefonnetz muss noch gestört sein. Ich habe immer ein Besetztzeichen bekommen, und er telefoniert um diese Zeit in der Nacht doch bestimmt nicht.“
    „Er wird nicht wissen, wo wir sind“, sagte Rosemary.
    „Das spielt keine Rolle“, erwiderte Amelia ruhig. Wir werden wieder zu Hause sein, bevor er erfährt, was geschehen ist. Außerdem hat er nicht die Verantwortung für uns, Tante Rosie.“
    Rosemary starrte ihre Nichte an, als hätte diese den Verstand verloren. „Aber natürlich hat er die, Liebes. Er liebt dich und wird wissen wollen, was mit uns geschieht. Das ist nun mal so bei Menschen, die einander etwas bedeuten.“
    Amelia lächelte durch ihre Tränen hindurch. Tante Rosemary war so naiv. Amelia hatte bereits einmal einen Verehrer gehabt, der das Weite gesucht hatte, als er damit konfrontiert worden war, dass seine Freundin die Verantwortung für zwei alte Tanten hatte. Die Beziehung zwischen ihr und Tyler war noch jung. Sie hatten keine Zeit gehabt, ihre Gefühle füreinander zu testen. Liebe war bisher nicht mal erwähnt worden, obwohl Amelia spürte, dass Liebe da war. Und sie musste mit der Möglichkeit rechnen, dass Tyler das vielleicht nicht gefiel.“
    Unvermittelt schaute sie auf. Da war Tyler! Er rannte auf sie zu und sah so besorgt aus, dass sie aufsprang und sich ihm in die Arme warf.
    „Woher weißt du es?“, fragte sie.
    Tyler atmete erleichtert aus, als er Amelia umarmte. „Keine Ahnung, Darling. Ich bin schweißgebadet aufgewacht und losgerannt.“
    Amelia sah ihn schockiert an. „Was?“
    „Egal.“ Er nahm ihr Gesicht in seine

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