Mitternachtsfantasie
griff nach seinem Gürtel. Als er sich umdrehte, lag Amelias Nachthemd am Fußende des Bettes. Er wollte etwas sagen, aber bevor er auch nur seinen Gedanken zu Ende bringen konnte, legte Amelia ihm einen Finger auf seine Lippen, um ihn daran zu erinnern, dass er leise sein musste. Dann schaltete sie das Licht aus.
Tyler spürte seinen Herzschlag überdeutlich, konnte jedoch nichts dagegen machen. Als er neben Amelia ins Bett stieg und die Arme um sie schlang, fühlte er sich glücklich und zufrieden. Er bedeckte Amelias Hals mit zärtlichen Küssen und flüsterte: „Mach die Augen zu, Darling, und entspann dich einfach.“
Das tat sie nur zu gern.
Von der ersten zärtlichen Berührung seiner Lippen an war sie verloren. Die Liebesszenen in den Büchern, die sie verschlungen hatte, waren nichts im Vergleich zu dem, was sie jetzt empfand. Sie genoss Tylers Gewicht auf ihrem Körper und die Berührung seiner Hände. Er liebkoste sie und streichelte sie, und Amelia ließ sich treiben. Es war unglaublich erregend, sich gegenseitig zu erkunden und sich treiben zu lassen. Abgesehen von gelegentlichen Seufzern war es still im Raum. Der Sturm draußen war vorbei, aber der innerhalb dieser Wände hatte gerade erst begonnen.
Tyler hielt sich so lange wie möglich zurück, um Amelia mitzunehmen auf diese süße Reise. Erst als er merke, dass ihr Atem stoßweise ging und sie sich fordernd an ihn presste, drang er in sie ein und konnte dabei einen lauten Seufzer nicht unterdrücken. Sie fielen in einen wilden gemeinsamen Rhythmus, der sie schnell ans Ziel ihrer Wünsche trug.
Irgendwann kurz vor der Morgendämmerung merkte Amelia, dass Tyler aus dem Bett stieg, und danach hörte sie, wie er sich anzog. Als sie seinen Mund auf ihrer Stirn spürte, lächelte sie. Die Tür ging auf und wieder zu. Amelia zog zufrieden die Decke bis zum Kinn hoch, und dann war es mit einem Mal zehn Uhr vormittags und Rosemary kam in ihr Zimmer gestürzt, um sie aus dem Bett zu zerren.
10. KAPITEL
„W as meinst du damit, dass Männer an der Tür sind?“, fragte Amelia, während sie sich das Nachthemd überstreifte und ins Bad ging. Ihre Tante war ihr dicht auf den Fersen. Sie schien gar nicht gemerkt zu haben, dass Amelia nackt im Bett gelegen hatte.
„Oh, das ist okay. Tyler ist in der Küche. Er wird sich um alles kümmern. Ich habe versucht, ihm Frühstück zu machen, aber er sagt, er hat schon gegessen.“
Amelia drehte sich zu ihr um. „Du hast gekocht?“
Rosemary nickte. „Es war natürlich nicht so gut wie bei Willy. Ich hatte nie so viel Talent dafür. Bei mir fehlt immer der Pep, oder es ist zu viel dran.“ Sie zuckte mit den Schultern.
Amelia trocknete sich das Gesicht ab und umarmte ihre Tante. Sie war dankbar dafür, dass Rosemary das Haus nicht in Brand gesetzt hatte. Als sie das letzte Mal gekocht hatte, war ein Topflappen in Flammen aufgegangen.
„Tante Rosie, du hast andere Qualitäten. Ich kenne niemanden, der besser Blumen züchten kann als du.“
Rosemary strahlte. „Du hast recht. Das kann ich gut, was?“ Sie zog ihren Kragen zurecht und ging zur Tür.
„Du hast dich heute ja schick angezogen“, stellte Amelia fest.
Rosemary blieb an der Tür stehen. „Ja, Liebes, wir haben ja auch Besuch.“
Das erinnerte Amelia daran, dass fremde Männer auf dem Grundstück waren. Sie entschied, dass sie sich beeilen sollte. Minuten später kam sie in die Küche gestürmt.
„Tyler, da ist ein Mann mit einer Kettensäge an der Tür.“
Er lächelte, umarmte sie und gab ihr einen kurzen, aber verheißungsvollen Kuss. „Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Darling. Und der Mann mit der Säge ist ein Nachbar von mir. Ich habe ihm gesagt, dass er das Holz haben kann, wenn er den Baum von eurer Einfahrt wegschafft. Auf diese Weise kostet es euch nichts, und David hat Feuerholz. War das okay?“
Amelia akzeptierte den Kuss ebenso wie die Erklärung, war aber trotzdem verunsichert. Hier war so viel los, und sie hatte geschlafen und alles Tyler überlassen. Sie befreite sich aus seiner Umarmung. „Natürlich ist es okay, und ich weiß zu schätzen, was du getan hast, aber ich will nicht, dass du dich verpflichtet fühlst, dich um diesen ganzen Schlamassel zu kümmern.“
Tyler war enttäuscht und hätte sie am liebsten geschüttelt. Sogar nach der letzten Nacht grenzte sie ihn noch aus ihrem Leben aus.
„Verdammt, Amelia, das Einzige, was mir zu schaffen macht, ist, dass du meine Hilfe immer wieder zurückweist.
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