Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
und Doug?“
Er schluckte hart. „Ja?“
„Deine Sehnsucht wird danach auch nicht mehr ungestillt sein.“ Bevor sie erröten oder sonst wie ihre Unsicherheit verraten konnte, wandte sie sich ab und ließ ihn allein im Pool zurück.
Allein, voller Sehnsucht und Verlangen nach Juliette. Doch wenn es nach ihr ging, würden sie nicht mehr lange getrennt sein.
Doug schaute Juliette nach und fragte sich, ob ihr klar war, dass ihr mutiges Auftreten ihn keine Sekunde lang getäuscht hatte. Sicher, sie lernte, freimütiger zu sein. Je näher sie sich kamen, desto selbstsicherer wurde sie, und er war froh, dass er etwas Gutes bei ihr bewirkte.
Er schnappte sich die Sandaletten und legte sie an den Beckenrand. Noch immer hallte in seinen Ohren Juliettes fröhliches Lachen nach, als er sie ins Wasser gezogen hatte.
Er zog sich am Beckenrand hoch und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Den restlichen Tag verbrachte er mit Zeitungslektüre in seinem Zimmer und grübelte über sein Leben und seine Gefühle.
Gefühle für Juliette. Ihre Wirkung auf ihn war nicht zu leugnen. Wie ein Komet war sie in sein Leben getreten. Bevor er ihr begegnet war, hatte er nur an seine Karriere gedacht. Sobald es um eine Story ging, hatten ihn die Gefühle anderer herzlich wenig interessiert. Bis auf die seines Vaters. Dabei entging ihm die Ironie des Ganzen nicht. Niemand hatte ein so großes Herz wie Ted Houston, underst Juliette hatte Doug erkennen lassen, dass er nicht nur in journalistischer Hinsicht so sein wollte wie sein Vater.
Juliette … Offenbar hatte sie es sich zum Ziel gesetzt, ihn zu verführen. Sie glaubte, wenn er mit ihr schlief, geschah das nicht auf ihre Kosten, sondern zu ihrem Vergnügen.
Sein Puls beschleunigte sich. Sie war so überzeugend wie schön. Im Pool hatte er die Hände nicht von ihr lassen können, trotz seines Vorsatzes. Und zum ersten Mal, seit er sie kennen gelernt hatte, war es ihm egal. Warum? Er schlug mit der Faust auf sein Bett. Wieso? Vielleicht deshalb, weil er dabei war, sich in „Chicagos Braut, die sich nicht traut“ zu verlieben?
Doug zuckte bei der Vorstellung zusammen. Seine früheren Beziehungen hatten so wenig mit Liebe zu tun gehabt, dass er vermutlich gar nicht mitbekommen würde, wenn er tatsächlich einmal Liebe empfand. Und doch saß er hier und dachte genau über diese Möglichkeit nach. Das war eine Komplikation, mit der er nie gerechnet hätte.
Jemand klopfte an die Terrassentür. Als hätte er sie durch seine Gedanken herbeigezaubert, entdeckte er Juliette. Sie stand vor der geschlossenen Glasschiebetür in einem weiten zitronengelben Rock und einer Bluse. Offenbar war sie nervös, da sie ihre Hände knetete. Es gelang ihr einfach nicht, ihre Gefühle zu verbergen, und das liebte er an ihr.
Er winkte sie herein. Sie trat ein und zog die Schiebetür hinter sich zu. „Hallo.“
„Selber hallo.“ Er stand vom Bett auf und fragte sich, ob dieses Timing vom Schicksal vorherbestimmt war. Denn dadurch war er gezwungen, sich seinen Gefühlen zu stellen.
„Doug? Was ist los mit dir? Du siehst mich an, als hättest du mich noch nie zuvor gesehen.“
Eine passende Umschreibung. Juliette konnte seine Gedanken viel zu gut lesen. Er musste diese Empfindungen unbedingt verdrängen und sich darauf konzentrieren, was Doug, der Reporter, brauchte.
Als wenn ihm das gelingen würde. Es war unmöglich, seinem Vorsatz treu zu bleiben und Abstand zu ihr zu halten – denn diesen Vorsatz hatte er vor einer Ewigkeit gefasst. Vor seiner erschütternden Erkenntnis. Und mit jeder Sekunde wuchs seine Gewissheit: Er hatte sich in Juliette Stanton verliebt. Damit hatte sich die Lage drastisch verändert. Er brauchte zwar nach wie vor die Informationen, die nur sie ihm geben konnte, doch war ihm inzwischen absolut klar, dass er Juliettes Belange über seine stellen würde. Denn er liebte sie.
Er umfasste ihren Arm. „Willkommen. Es ist nicht so groß wie deine Hütte, aber es reicht.“
Sie schaute sich um, betrachtete die dunklen Möbel, den Holzfußboden, die beigefarbenen Vorhänge und lächelte. „Es passt zu dir. Da fragt man sich, ob Merrilee nicht nur die Fantasien ihrer Gäste erfüllt, sondern ihnen auch die zu ihnen passende Unterkunft zu teilt.“
Doug lachte, obwohl er sich mit seinen Geheimnissen und Lügen, die zwischen ihnen standen, keineswegs unbeschwert fühlte, und der Erkenntnis, was sein wahrer Wunschtraum war – Juliette. Er dachte nicht darüber nach, was das
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