Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
für seine Story und seine berufliche Zukunft bedeutete, denn er wusste, dass er darauf keine Antwort hatte. „Was führt dich hierher zu mir?“ fragte er stattdessen.
Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich muss mit dir reden.“
„Das klingt beunruhigend.“
„Das ist es eigentlich nicht. Aber du musst Nachsicht mit mirhaben.“ Sie ging im Zimmer auf und ab, während Doug geduldig wartete und ihr Zeit ließ. Schließlich setzte sie sich auf sein Bett und zog die Knie an. „Ich hatte vor, dies auf die verführerische Art zu machen. Aber ich stelle fest, dass ich das nicht kann.“
Ihre schlichte Bluse war nur so weit offen, dass gerade mal ein bisschen Spitze hervorblitzte, und doch war das ein äußerst verführerischer Anblick für ihn. Diese Frau konnte von Kopf bis Fuß eingehüllt sein, und trotzdem würde ihr Anblick ihn erregen. Aber anscheinend hatte sie jetzt etwas anderes im Sinn, als ihn herauszufordern. „Was denn?“
„Nun, was ist intimer als Sex?“ fragte sie.
Er verschluckte sich fast, als er das Wort aus ihrem Mund hörte. „Ich bin mir nicht sicher. Sag du es mir.“
„Wahrheiten. Geheimnisse. Private Offenbarungen. Sobald Menschen sich solche Dinge anvertraut haben, teilen sie etwas Tieferes und Bedeutungsvolleres miteinander als bei einer körperlichen Vereinigung. Du hast mir dieses kostbare Geschenk bereits gemacht, indem du mir von deiner Vergangenheit erzählt hast.“
Er nickte, unfähig zu sprechen. Er hatte ihr einiges erzählt, aber längst nicht alles. „Sprich weiter.“
„Ich möchte mich dafür revanchieren.“ Juliette zögerte einen Moment, doch dann nahm sie all ihren Mut zusammen und fuhr fort: „Ich habe Geheimnisse, die niemand außer meiner Zwillingsschwester kennt, weil es niemanden gab, dem ich traute. Bis jetzt. Dir vertraue ich. Denn du hast meine Bedürfnisse über deine gestellt und mir das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein.“
„Weil du das bist“, bekräftigte Doug.
„Dank dir glaube ich das. Aber für den Fall, dass du dich fragst, wieso ich dir das plötzlich anvertraue – es hat nicht nur damit zu tun, dass ich dir näher kommen möchte. Ich braucheaußerdem deinen Rat. Denn was ich dir erzählen werde, kann Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen haben.“
Doug räusperte sich. „Ich muss gestehen, dass du meine Neugier geweckt hast.“ Dabei ahnte sie nicht, dass die Menschen, auf deren Leben es die größte Auswirkung haben würde, hier zusammen in diesem Zimmer saßen.
Doug, der Reporter, stand kurz davor, die Informationen zu bekommen, die er brauchte. Und genau aus diesem Grund war er überhaupt auf diese Insel gereist. Doug, der Mann, stand dagegen kurz davor, Juliette in seine Arme zu ziehen und sie zu lieben.
Zugleich konnte er alles verlieren, was ihm inzwischen wichtig war, denn er bekam diese Informationen nur, weil er ihr nach wie vor etwas vorspielte.
Aber es war kein Spiel mehr, das dazu diente, seine Karriere zu retten. Er liebte Juliette und wollte sie nicht verlieren.
8. KAPITEL
„M ein Name ist Juliette Stanton“, begann sie. Halt dich an die Wahrheit, ermahnte Doug sich im Stillen. Tu nicht so, als hättest du keine Ahnung, wer sie ist. „Du bist Senator Stantons Tochter.“
„Ja. Er ist ziemlich bekannt, nicht wahr?“
Doug hörte die Liebe in ihrer Stimme. „Er ist einer der wenigen Politiker, die nicht nur wegen ihrer fachlichen Leistungen, sondern auch wegen ihrer moralischen Einstellung geachtet werden. Ich sehe viele Ähnlichkeiten zwischen dir und ihm.“
„Das ist ein nettes Kompliment.“ Juliette lächelte. „Du hast die Verbindung noch nicht hergestellt. Kann es sein, dass die Neuigkeiten Michigan noch nicht erreicht haben?“
Eine weitere Lüge fiel auf ihn zurück. „Ich weiß, du bist Chicagos berühmte ‚Braut, die sich nicht traut‘. Ich wollte es dir bloßnicht sagen, weil ich dachte, dass es dir unangenehm ist.“
„Dann hast du mich vorher gar nicht erkannt?“ Sie klang hoffnungsvoll.
Doug erinnerte sich an den ersten Tag auf der Insel. „Dein Haar ist anders als auf den Fotos.“
Juliette senkte den Blick. „Alle denken, ich sei davongelaufen, weil ich auf einmal kalte Füße gekriegt habe. Oder weil ich einen Liebhaber hatte. Wusstest du, dass die lokalen Radiosender in Chicago Wetten mit ihren Hörern darauf abgeschlossen haben? Es war schrecklich. Ich konnte mein Haus nicht mehr verlassen, ohne verfolgt zu werden. Haben die Leute nichts Besseres zu tun, als
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