Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Amateur oder ein blutiger Anfänger.
Doug lief blitzschnell zurück, um zu sehen, ob er den Verfolger stellen konnte. Doch der hatte sein Vorhaben offenbar rechtzeitig geahnt und war nirgends zu entdecken, was Doug wiederum daran zweifeln ließ, dass es sich um einen Amateur handelte. Wer immer ihm gefolgt war, hatte zwar Lärm wie ein Elefant im Porzellanladen gemacht, jedoch zugleich die Schnelligkeit besessen, nicht entdeckt zu werden. Stille umgab Doug, und nur das Zwitschern der Vögel und gelegentliches Lachen von vorbeigehenden Spaziergängern war zu hören.
Doug gehorchte jedoch stets seinem Instinkt. Hatte Merrilee nicht von einigen Leuten gesprochen, die sie außerhalb der Reihe unterbringen wollte? Er hatte keine Ahnung, wer hierher gekommen war. Eines erschien ihm jedoch sicher: Der oder die Betreffende hatte es auf Juliette abgesehen. Keiner von ihnen würde begeistert sein, sie mit dem Reporter anzutreffen, der die ursprüngliche Story verfasst hatte und nach wie vor die Möglichkeit hatte, ihnen zu schaden. Er musste die Liste eingrenzen, und zwar schnell.
Sein erster Gedanke war, dass es sich um einen anderen Journalisten handelte. Aber bei näherer Betrachtung erschien ihm das unwahrscheinlich. Wenn ein Kollege so clever gewesen war, ihnen auf die Spur zu kommen, dann würde er auch clever genug sein, außer Hör- und Sichtweite zu bleiben. Außerdem würde er eher Juliette als Doug beobachten.
Es konnte der Kongressabgeordnete Haywood sein, falls Stuart seinem Geschäftspartner erzählt hatte, was Juliette in der Kirche gehört und gesehen hatte. Aber auch das war nicht sehr wahrscheinlich. Haywood hätte Juliettes Ex geschickt, um Einfluss auf sie zu nehmen, falls sie wankte.
Diese Überlegung führte ihn zu Stuart Barnes selbst, der seine Exverlobte überprüfen wollte. Das war schon wahrscheinlicher. Und als zukünftiger Senator mit weißer Weste, der immerhin dumm genug gewesen war, sich mit der Mafia einzulassen, würde er wohl auch nicht so schlau sein, andere die Drecksarbeit machen zu lassen. Und sobald er die Teile des Puzzles zusammengesetzt hatte, würde er sich mehr für Juliette als für Doug interessieren.
Die Mafia. Verdammt. Doug hatte keine Ahnung, ob sie von Juliette wusste oder nicht. Aber er ging kein Risiko ein und rannte los. Er musste rasch zu ihr und dafür sorgen, dass sie in Sicherheit war. Dann musste er ihr die Wahrheit gestehen, nicht nur, weil er sie liebte, sondern damit sie sich selbst schützen konnte.
9. KAPITEL
J uliette führte den Kellner hinaus auf die Terrasse und ließ ihn den Tisch für zwei decken. Anschließend versprach er, mit ihrer Frühstücksbestellung zurückzukehren, sobald sie anrief. Und das würde sie, wenn Doug da war.
Sie atmete tief ein. Orangefarbene tropische Blumen umgaben die Terrasse, und Juliette hatte den Tisch mit Hibiskusblüten geschmückt, deren wohlriechender Duft die Luft erfüllte. Sie war mehr denn je von Hoffnung und Optimismus erfüllt, und das hatte sie Doug zu verdanken. Letzte Nacht hatte sie ihn in ihrem Traum die magischen drei Worte sagen hören.
Sie ging wieder in die Hütte und wählte ihre Kleidung für diesen Tag. Nachdem sie die Sachen auf dem Bett ausgebreitet hatte, zog sie sich aus und ging unter die Dusche. Nur widerstrebend ließ sie das Wasser die Spuren ihrer Liebesnacht mit Doug abwaschen. Doch bei der Aussicht darauf, dass die letzte Nacht erst der Anfang gewesen war, breitete sich prickelnde Vorfreude in ihr aus.
„Juliette.“
Sie glaubte, jemanden ihren Namen rufen zu hören und hielt den Duschvorhang vor sich.
„Juliette.“ Erneut war die Stimme zu hören, doch diesmal identifizierte sie sie als Dougs.
„Ich bin hier drin.“ Nachdem sie wusste, dass er der Besucher war, entspannte sie sich. Bis die Badezimmertür aufflog und sie begriff, dass sie ihn hereingebeten hatte. In die Dusche.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“ rief er ins Badezimmer.
„Warum sollte es nicht so sein?“ Sie spähte hinter dem undurchsichtigen Vorhang hervor, blieb jedoch dahinter.
Er lehnte am Türrahmen und wirkte aufgelöst und außer Atem. „Du bist allein.“ Seine Erleichterung war ihm deutlich anzumerken.
Sie schüttelte den Kopf. Ihre nassen Locken fielen ihr über die Schultern. „Wer sollte denn bei mir sein? Was ist denn los mit dir?“
„Du solltest deine Tür nicht offen lassen“, meinte er und kam näher.
Juliette atmete seinen aufregenden Duft ein. „Hast du einen Marathonlauf hinter
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